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Yugra hat im Bereich der Investitionen abspeckt

Yugra hat im Bereich der Investitionen abspeckt

05.09.2011 — Analyse


Im Jahre 2010 sind die Direktinvestitionen in Yugra, die wichtigste Erdölprovinz von Russland stark zurückgegangen. Ehrlich gesagt, waren die Kapitalströme aus dem Ausland in den letzten Jahren sowieso nicht berauschen. Die Experten erklären dies mit der Intransparenz der Branche und dem Bemühen die Branche aus eigenen Kräften zu entwickeln. Das Problem dabei ist, dass die Wirtschaft der Region wegen dem Mangel an Investitionen stagniert. Wie der Berichterstatter von "RusBusinessNews" festgestellt hat, sind von diesem Problem nicht alle russischen Regionen betroffen. Die Investoren haben die Wahl und investieren in Regionen mit dem besseren Geschäftsklima.

Die Direktinvestitionen in die russischen Regionen sind im Jahr 2010 um 7,4%, im Vergleich zu 2009, zurückgegangen. Der Rückgang war in allen Regionen zu beobachten, doch der stärkste Rückgang wurde am Ural gemessen. Yugra zieht die gesamte Region nach unten. Der Rückgang von Direktinvestitionen in die Ölregion wird von den Experten des nationalen Instituts für systematische Erforschung der Wirtschaftsprobleme mit dem Spekulationskapital erklärt, was für die Region nicht gerade günstig ist, da die Portfolioinvestitionen keine Arbeitsplätze schaffen und die Entwicklung der Infrastruktur und moderner Technologie nicht fördern. Der Rückgang des ausländischen Kapitals, welcher im Sommer 2011 begonnen hat, zeigte nochmal deutlich, wie risikoreich die Portfolioinvestitionen sind.

Die Analytikerin von "InvestCafe" Anastasija Sosnowa ist der Meinung, dass die Politik der russischen Regierung, welche Shell vom Sachalin vertrieben hat, und im Allgemeinen sehr misstrauisch gegenüber Ausländern, wie mit den Bodenschätzen arbeiten möchten ist, geführt hat. Ausländische Investoren sind aber an schwächeren Branchen gar nicht interessiert. In der Welt werden heute recht wenig prätentiöse Projekte verwirklicht, weswegen die Aufmerksamkeit der internationalen Gesellschaften der Arktis und den russischen Ölvorkommen gilt. Doch zu einer ernsthaften Zusammenarbeit ist es bisher noch nicht gekommen.

Der Leiter der analytischen Abteilung des Fond für nationale Energiesicherheit Alexander Pasechnik erklärt, dass das Verhalten von ausländischen Investoren sehr stark durch die politische Unsicherheit in Russland beeinflusst wird. Präsident Medwedew und der Premier-Minister Putin sind sich immer noch nicht einig, wer von ihnen bei der Präsidentschaftswahl 2012 antreten wird. Die Investoren möchten aber wissen, was in Russland in den nächsten Jahren geschehen wird. Die zu lange Pause, die aus der russischen Sicht mit den fehlenden Erfolgen in der Korruptionsbekämpfung leicht erklärt werden kann, führt zur Kapitalflucht aus Russland und dem Rückgang von ausländischen Investitionen.

Übrigens, die Experten neigen nicht gerade dazu die Rolle der politischen Risiken zu überschätzen. Wenn von großen Gewinnen die Rede ist, vergessen ausländische Unternehmen sofort die Korruption und die Unsicherheit. Alexander Pasechnik schließt nicht aus, dass im Jahre 2011 ein Durchbruch im Bereich der Zusammenarbeit von russischen und internationalen Erdölgesellschaften gelingen kann. Man spricht von der Zusammenarbeit zwischen "NovaTek" AG und Total, die am Jamal eine Gasförderanlage errichten wollen. Vor kurzer Zeit wurde ein Abkommen zwischen "RosNeft" und ExxonMobil über die Zusammenarbeit in der Arktis abgeschlossen. Doch von diesem Durchbruch wird Yugra nichts zu spüren bekommen. Die Rede ist von den nördlichen, erdgasreichen Regionen, denn die südlicheren Regionen und die Ölförderung interessiert die Investoren zunehmend weniger und von neuen Projekten hört man immer noch nichts.

Die Vorräte, die noch zu Sowjetzeiten in Yugra erkundet wurde, gehen langsam aber sicher aus. Es bleiben lediglich die schwerförderbaren Ölfelder. Um in Yugra Öl zu fördern benötigt man Investitionen, Technologien und das Interesse der lokalen Regierung. Nach Meinung von Alexander Pasechnik gibt es die größten Schwierigkeiten beim Fördern durch die Tonerde nicht weil Russland keine Technologie oder Anlagen hat (bei Bedarf könnten die Ölfördereren sogar ausländische Servicegesellschaften ins Boot locken, da sie seit vielen Jahren erfolgreich zusammenarbeiten), sondern weil die Ölförderer an der Region nicht interessiert sind und in profitableren Ölfelder investieren. Dies bedeutet, dass nach der Stagnierung die Wirtschaft von Yugra eine Degradierung erfahren wird, weil man mehrere Jahre braucht, bevor ein Projekt überhaupt gestartet wird.

Für die Entwicklung der Region muss entweder die Wirtschaft diversifiziert werden, oder man muss das Interesse der Ölförderer irgendwie wecken. Doch bisher hat man noch nichts dafür getan. Direktorin des regionalen Programms des unabhängigen Instituts für Sozialpolitik Natalia Zubarevitch betont, dass nicht nur die ausländischen Direktinvestitionen in die Region Yugra (die sowieso nie groß gewesen sind), sondern auch die inländischen Investitionen zurückgehen. Der Rückgang der Investitionen ins Stammkapital, welcher im Krisenjahr 2008 begann, konnte im Jahr 2010 nicht überwunden werden.

Die Experten machen auf eine andere Tendenz aufmerksam. In Russland gibt es seit neuster Zeit Regionen, welche die Investoren nicht mit Bodenschätzen, sondern mit qualifizierten Arbeitskräften und gutem Geschäftsklima anlocken. So stiegen im Gebiet Kaluga, und in anderen Gebieten im europäischen Teil von Russland, sowohl das Volumen, als auch der Anteil der ausländischen Direktinvestitionen an. N. Zubarevitch vermutet, dass die Krise die ausländischen Investoren zum Umdenken gezwungen hat. Am attraktivsten für sie sind jetzt diejenigen Regionen, die das beste Geschäftsklima anbieten können.

Verschiedene behördliche Hürden, die fehlenden Anreize für die Unternehmer führten dazu, dass die vorher so attraktive Öl-Region Yugra jetzt einen regelrechten Investitionshunger hat. Aus diesem Grund können die Haushaltsinvestitionen, die mittlerweile um 30% niedriger, als noch im Jahr 2008 ausfallen, fast keinen Einfluss auf die Wirtschaft der Region ausüben. Nach Meinung von Natalia Zubarevitch "können die Haushaltsinvestitionen nur dann das Wirtschaftswachstum antreiben, wenn sie der Infrastruktur zu Gute kommen und dabei nicht geklaut werden. Doch die chinesische Erfahrung im Bereich der Korruptionsbekämpfung kann man wegen des zu hohen Korruptionsgrades und der niedrigen Qualität der Staatsverwaltung nicht auf Russland übertragen".

Die Situation in Yugra bestätigt die Vermutung der Expertin. Alle Versuche in der Region mit der Herstellung des reinen Quarzkonzentrats zu beginnen, endeten im einem Korruptionssumpf und einem Verfahren gegen den Generaldirektor der "Polyar Quarz" AG Alexander Mitrofanow. Keine Riesenerfolge konnte die Regierung bei der Gründung des Gasölchemie-Clusters verzeichnen, weil sie einfach nicht in der Lage waren die Interessen der Marktteilnehmer zu vereinen und sie für die so wichtige Aufgabe zu mobilisieren.

Experten sind der Meinung, dass lediglich die Investitionen und das Wachstum der Kaufkraft der Bevölkerung das Licht am Ende des Tunnels sein können. Außer dem Investitionsrückgang wird in Yugra ebenfalls die sinkende Kaufkraft der Bevölkerung beobachtet. Im Vergleich zum Jahr 2008 sanken die Einkommen der Bevölkerung um rund 16%. Falls solche Trends länger andauern, sind die Stagnierung und dann die Degradierung der Wirtschaft einer der ölreichsten Regionen von Russland unvermeidlich.

Wladimir Terletzkij

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