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UC RUSAL wartet auf einen Tritt vom Staat

UC RUSAL wartet auf einen Tritt vom Staat

30.03.2012 — Analyse


UC RUSAL hat den Modernisierungsplan des Bogoslowsk Aluminiumwerkes (BAW) nicht rechtzeitig vorgelegt. Der Beschluss über die Modernisierung des Werkes, welches sich im Swerdlowsker Gebiet befindet, wurde bereits im Dezember 2011 während einer Beratung mit dem russischen Premier-Minister Wladimir Putin nach Massenprotesten der Mitarbeiter gefasst. Anfang März 2012 hätte das Unternehmen seine Vorschläge der regionalen Regierung vorstellen sollen. Doch dies ist bis heute nicht erfolgt und die Beamten können nicht einmal sagen, wann die Vorschläge eingereicht werden. Die Experten sind aber der Meinung, dass der Monopolist dem Staat die Aktivität nur vortäuscht und in Wirklichkeit kein Geld für die Modernisierung hat. Dabei, so zumindest behaupten die Kunden von UC RUSAL, liegt das Geld einfach unter den Füßen der Gesellschaft, doch die Ambitionen des Managements hindert sie dabei, es aufzuheben. Die vom Berichterstatter von "RusBusinessNews" befragten Experten erklärten, dass nur der Staat das Unternehmen dazu zwingen kann, sich mit dem Gesicht zu Verbraucher zu wenden.

Das Abkommen, welches während der Regierungskommission im Dezember 2011 unterzeichnet wurde, sieht vor, dass BAW bis zum 1. Januar 2016 rekonstruiert wird. Es ist geplant, dass technologische Anlagen in Betrieb genommen werden und das energieeffiziente Nowobogoslowsk Wärmekraftwerk gebaut wird. Die Arbeitsgruppe des Industrie- und Wissenschaftsministeriums des Swerdlowsker Gebiets, welche den stabilen Betrieb von BAW gewährleisten sollte, nahm an, dass UC RUSAL bis Ende Februar einen Modernisierungsplan einreicht. Für Anfang März wurde die Sitzung des Präsidiums der regionalen Regierung eingeplant, die aber bis heute nicht stattgefunden hat.

Sprecher des Industrie- und Wissenschaftsministeriums des Swerdlowsker Gebiets Ilja Maltsev erklärte in einem Gespräch mit "RusBusinessNews", dass die Regierungssitzung auf April vertagt wurde. "Wir hoffen, - so der Pressesprecher, - dass Top-Manager von UC RUSAL ihre Meinung zur Entwicklung des Bogoslowsk Aluminiumwerkes äußern werden. Mir ist bekannt, dass Modernisierungsmaßnahmen ausgearbeitet werden, doch über feste Fristen, wann der Modernisierungsplan eingereicht wird, kann ich heute leider nicht sprechen".

Einige Experten bezweifeln mittlerweile, dass UC RUSAL sich zur Rekonstruktion des Bogoslowsk Aluminiumwerkes entschließen wird: die hohen Schulden, der Rückgang des Nettogewinns um 10 Mal im Jahr 2011 und die internen Unstimmigkeiten schaffen kein angenehmes Investitionsklima. Mit den eigenen Mitteln sieht es bei UC RUSAL nicht gut aus: die Geschäfte, so Doktor der Wirtschaftswissenschaften Nikita Kritschewsky, laufen schlecht. Die Produktion stagniert selbst bei Irkutsk und Bratsk Aluminiumwerken, die Strom zu den niedrigsten Preisen in ganz Russland beziehen. Es ist offensichtlich, dass lediglich die Verarbeitung von ausländischen Rohstoffen mit anschließendem Export von Fertigprodukten und der Sitz von UC RUSAL auf der Insel Jersey, wo es einen 0%-Steuersatz gibt, die Gesellschaft übers Wasser halten.

Die Unternehmensspitze von UC RUSAL bestreitet aus allen Kräften ihre Unfähigkeit und verschickt massenweise Pressemitteilungen, aus denen folgt, dass die Betriebe des Unternehmens auf Hochtouren modernisiert werden, die Investitionen in die Gruppe fließen und der Lohn der Mitarbeiter steigt. So teilte der Pressebeauftragter von UC RUSAL im Föderationskreis Ural Roman Lukitschew mit, dass das Unternehmen im Jahr 2011 über 400 Millionen Rubel, also 67% mehr, als im Jahr 2010, in die Modernisierung und technische Umrüstung des Bogoslowsk Aluminiumwerkes investiert hat. Das Geld wurde für die Rekonstruktion der Aluminiumoxidherstellung und die Aluminiumläuterung investiert, was ermöglicht hat, das Angebot an Legierungen auszuweiten. Die Investitionen in die Nord-Ural Boxit-Mine stiegen um 25,3% an und betrugen rund 1,5 Milliarden Rubel. Aus diesen Geldern wurde der Bau der neuen Zeche "Tscheremukhowskaya-Glubokaya" finanziert und das Gehalt der Bergarbeiter erhöht, welches jetzt im Durchschnitt 46 677 Rubel beträgt.

Vorsitzende der Organisation "Unabhängige Gewerkschaft der Bergwerke von Ural" Marina Brykuschina, erklärte gegenüber von "RusBusinessNews", dass der Durchschnittliche Lohn, wie das durchschnittliche Fieber im Krankenhaus ist, bei den Berechnungen werden Prämien, welche nicht jeden Monat ausgezahlt werden und die Löhne des Managements, die wesentlich höher als die Löhne der Bergarbeiter sind, berücksichtigt. Außerdem muss man berücksichtigen, dass die Verwaltung der Zeche die Arbeiter zwingt auch Samstags zu arbeiten, wo der Lohn doppelt so hoch ist. Die Bergarbeiter dürfen laut Gesetz nur eine 36-Stunden-Woche haben, deswegen verstößt das Management von UC RUSAL, welches so stolz auf die hohen Löhne ist, damit gegen die Gesetze und Vorschriften. In kurzer Zeit wird eine Regierungskommission, so M. Brykuschina, die Zustände in der Mine überprüfen.

Der Abgeordnete der russischen Staatsduma Andrej Krutow, erklärt, dass der Lohn in den Irkutskern Betrieben von UC RUSAL sehr niedrig ist. Diesen Zustand mit der Wirtschaftslage zu rechtfertigen, sei unakzeptabel, da das Unternehmen im Steuerparadies und durch Talling sehr viel Geld einspart. Die Zahlen sprechen für sich: im Jahr 2011 wurden nach Talling-Schemas über 65,4% des von UC RUSAL verbrauchten Aluminiumoxids und 60,1% der Boxite eingeführt. Erstaunlich, dass das Unternehmen, welches seit so langer Zeit von Steuerpräferenzen profitieren konnte, es nicht geschafft hat das BAW zu modernisieren und sogar über 11 Milliarden US-Dollar an Schulden angehäuft hat.

Die schlimmsten Befürchtungen der Experten hat der Ex-Vorstandsvorsitzende UC RUSAL Viktor Wechselberg bestätigt, der sich lautstark verabschiedet hat und die Unternehmensspitze der Inkompetenz beschuldigt hat. Die Analytiker vermuten, dass er sowohl mit dem Produktionsablauf, als auch mit der Strategie von UC RUSAL unzufrieden war: Wechselberg schlug vor, in einigen Werken Erzeugnisse mit hohem Mehrwert herzustellen, doch der Generaldirektor und Haupteigentümer Oleg Deripaska war strickt dagegen. Er wählte die Herstellung von Aluminiumlegierungen als Unternehmensstrategie aus, da er der Meinung war, dass er für Produktion von Erzeugnissen mit hohem Mehrwert kein Geld und keine Spezialisten hätte.

Die Partner von UC RUSAL geben im Streit der Eigentümer dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Recht. Die Aluminiumgesellschaft ist zusammen mit dem Management sehr unflexibel und ambitioniert. Ein Top-Manager eines großen Aluminiumabnehmers teilte in einem Gespräch mit "RusBusinessNews" mit, dass UC RUSAL wesentlich mehr Metall herstellen könnte, wenn sie sich endlich Mal mit dem Gesicht zum Kunden wenden würde. Drei größte Aluminiumverbraucher (Metallurgiewerk von Kamensk-Uralskij, Zawolzhsky Motorenwer und Metallurgiewerk von Samara) befinden sich in der Nähe des Uralsky Aluminiumwerkes (welches zur UC RUSAL gehört), sind aber gezwungen Metalle zu selben Preisen wie die Kunden an der Londoner Metallbörse zu bestellen. UC RUSAL geht keine Kompromisse ein und führt Verhandlungen vom Standpunkt der Kraft durch. An den Folgen dieses Zustandes leiden alle, Aluminiumwerk von Ural reduziert die Herstellung des Aluminiums, die Partner des Werkes leiden am Metallmangel.

Wegen der Unflexibilität schafft es UC RUSAL nicht den Anteil der Alufolie in seiner Produktion zu erhöhen. Der Markt, so die Experten, kann verschiedene Erzeugnisse aus Aluminium gebrauchen, doch zunächst muss man sich am Markt durchschlagen. Dies gehört offenbar nicht zu den Plänen von Oleg Deripaska: er ist gewohnt hohe Profite aus der Zusammenarbeit mit der Regierung zu erzielen, die ihm viele Präferenzen gewährt. Das beste Beispiel dafür ist der Erwerb des Aluminiumkombinats in Podgorica (Kombinat Aluminijuma Podgorica - KAP), welches belegt, dass eine solche Politik nicht zur Modernisierung der Industrie führt.

Das Werk samt der dazugehörigen Boxitmine hat UC RUSAL im Jahr 2005 erworben und der Regierung von Montenegro versichert, dass es grundlegend rekonstruiert wird. Die Regierung gewährte daraufhin auf die Dauer von 2 Jahren eine Stromkostensubvention von 60%. Danach gingen die Subventionen allmählich runter. Das Ende von КАР war typisch für UC RUSAL. Das Unternehmen steckt in Schulden und muss sich vor Gericht gegen Gläubiger und Partner verteidigen. Die Rekonstruktion wurde beendet noch bevor sie richtig angefangen hat. Jetzt versucht Oleg Deripaska seine Schulden zu restrukturieren und verlangt von der Regierung Montenegros Schadenersatz. Die Regierung, die jetzt die Kredite des Unternehmens abbezahlt denkt über eine Verstaatlichung von КАР nach. Der Eigentümer von UC RUSAL wehrt sich dagegen und versucht alle Investitionen aus dem insolventen Kombinat herauszuholen.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass UC RUSAL mit dem Bogoslowsk Aluminiumwerk ähnlich vergehen wird. Präferenzen und Subventionen hat das Werk bereits erhalten, der Regierung wurde Modernisierung des Werkes versprochen, der Modernisierungsplan wird noch ausgearbeitet. Aber inzwischen glaubt keiner, dass dieser Plan verwirklicht, oder gar genehmigt wird. Die ersten Glocken läuteten, als UC RUSAL sich geweigert hat den Marktpreis für das Bogoslowskaya Wärmekraftwerk und die Baustelle des Nowobogoslowskaya Wärmekraftwerk zu bezahlen, obwohl eine entsprechende Vereinbarung bei der Beratungsrunde mit Premier-Minister Wladimir Putin getroffen wurde.

Das Wärmekraftwerk gehört der Aktiengesellschaft TGK-9, deren Aktionäre in den Preis ihrer Aktien das Recht zum Abschluss der Verträge über die Bereitstellung der Kapazitäten für neue Erzeugungsaktiva eingebunden haben. Die Manager von UC RUSAL hielten diese Bewertung für spekulativ. Die Aktionäre von TGK-9 erklären, dass eine garantierte Rückzahlung der Investitionen immer bei der Bestimmung des Preises berücksichtigt wird. Die Möglichkeiten, die sich vor den Aktionären eröffnet haben, zwangen die Investoren vor einiger Zeit der Aktienbewertung von TGK-9 während der Privatisierung von RAO "EES" zuzustimmen.

Die Experten behaupten, dass Oleg Deripaska auf die Argumente der Minderheitsaktionäre von TGK-9 nicht hören wird. Er ist einfach nicht gewohnt, den wahren Marktpreis für Strom zu bezahlen und legt die Kosten der Aluminiumherstellung gerne auf die Energielieferanten um. Ein ähnliches Schema wurde bereits in Sibirien angewandt.

Die Partner von UC RUSAL sind der Meinung, dass der Staat dem Unternehmen keine Präferenzen gewähren, sondern einen Tritt verpassen soll, damit Oleg Deripaska endlich merkt was los ist und sich auf normale Marktbeziehungen und Verhandlungen einstellt, ohne seine Partner zu erpressen.

Wladimir Terletzkij

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