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Das Nano-Zentrum von Jekaterinburg hinkt immer mehr hinterher

Das Nano-Zentrum von Jekaterinburg hinkt immer mehr hinterher

23.07.2012 — Analyse


"NPK "Uralwagonzavod" AG beschloss in das nanotechnologische Zentrum in Jekaterinburg zu investieren und eröffnete somit den Weg für die staatliche Finanzierung des Projekts. Die Korporation "Rusnano" rechnet damit, dass die Verwirklichung der Pilotprojekte bereits im ersten Quartal 2013 beginnt. Die Experten bezweifeln jedoch, dass die Uraler in so kurzer Zeit die Infrastruktur für die Wirtschaft der Zukunft schaffen können, die Mehrzahl der Technoparks in der Welt ist auf die Entwicklung der innovativen Kleinunternehmen, die es in Russland gar nicht gibt, ausgerichtet.

Bereits vor 3 Jahren begann Swerdlowsker Gebiet mit der Gründung des Nano-Zentrums. Ursprünglich sollten die Forschungs- und Bildungseinrichtungen als Basis für dieses Projekt dienen, doch damit war "Rusnano" nicht einverstanden und forderte die Beteiligung eines örtlichen Investors. Der regionalen Regierung ist es gelungen, die Berg-Metall Gesellschaft von Ural zu überreden, sich an diesem Projekt zu beteiligen. Doch das staatliche Unternehmen weigerte sich, dieses Projekt zu finanzieren, solange keine Erklärung der Swerdlowsker Regierung, dass die Mittel im Falle des Scheiterns des Projekts erstattet werden, vorliegt. Solche Garantien konnte zu diesem Zeitpunkt keiner ausstellen, also wurde das Vorhaben wieder aufs Eis gelegt.

Im dritten Anlauf hat man die Zustimmung von "Rusnano" endlich erhalten, doch zu diesem Zeitpunkt zog die Berg-Metall Gesellschaft von Ural ihr Investitionsangebot zurück- Das Projekt wurde von einem weiteren staatlichen Unternehmen gerettet. "Uralwagonzavod" willigte ein, für die Arbeit des Technoparks 50 Millionen Rubel bereitzustellen. Weitere 21 Millionen Rubel für den Bau der Reinräume stellte die regionale Regierung zur Verfügung. Die Stiftung für Infrastruktur- und Bildungsprogramme von "Rusnano" hat für den Erwerb von Analgen und Ausrüstung rund 600 Millionen Rubel reserviert.

Die Bildung des Projektteams ist mittlerweile abgeschlossen. An dem Projekt nehmen gemeinsam mit den bereits erwähnten "NPK "Uralwagonzavod" AG und Berg-Metall Gesellschaft von Ural noch die "UralNITI" AG und die Verwaltungsgesellschaft "Universitätskomplex von Ural". Zur Gründung von Start-Up-Unternehmen und der Kommerzialisierung der Forschungsergebnisse wurden 2 Universitäten aus Israel hinzugebogen. Die Unterzeichnung des Investitionsabkommens ist für das Ende des 3. Quartals 2012 geplant.

"Rusnano" ist mit dem Tempo der Schaffung der Innovationsinfrastruktur im Ural alles andere als zufrieden. Bereits Anfang des kommenden Jahres, erklärt der Vize-Verwaltungsvorsitzende der Stiftung für Infrastruktur- und Bildungsprogramme Ruslan Titov, sollen 7 russische Nanoparks eröffnet werden. Sie werden sofort mit der Verwirklichung von Pilotprojekten beginnen. Das Zentrum von Jekaterinburg hinkt dem Zeitplan hinterher, was die Umsetzung von einigen Business-Projekten in Frage stellt.

Doch das ist nicht die größte Sorge von "Rusnano". Die Korporation ist der Meinung, dass die eingeplante Investitionsressource von 700 Millionen Rubel dem Potential der Region nicht entspricht. Man muss so schnell wie möglich neue Projekte planen. Allerdings ist es nach wie vor unklar, woher die Projekte stammen sollen, weil die Wirtschaft alles andere als motiviert ist, was die Investitionen in die Innovationen angeht. Im Swerdlowsker Gebiet werden einzelne Projekte, die größtenteils mit der Lösung von konkreten Aufgaben des Unternehmens verbunden sind, verwirklicht. Ein Beispiel dafür ist die Erhöhung der Metallfestigkeit durch Nanotextur und somit eine Verlängerung der Lebensdauer. Die Nanoindustrie als Branche interessiert die Industrie gar nicht, was die Bildung des Forschungsprogramms für die Zukunft erschwert. Wenn sich diese Zustände nicht ändern, wird der Technopark seine wichtigste Funktion verlieren und bald zu einem Unternehmen, welches einfach Projekte, die auf der bestehenden Basis gesammelt wurden, verwaltet.

Die Experten zweifeln ebenfalls an der rosigen Zukunft des neugegründeten Nanoparks. Die führenden Länder mit einer innovativen Wirtschaft mussten mehrere Entwicklungsstufen durchlaufen, sie haben die menschlichen und finanziellen Ressourcen angelockt, innovative Gesellschaft geschaffen und erst danach kamen die ersten sichtbaren Ergebnisse und die "reife" Entwicklung. Russland dagegen, so Generaldirektor der Ranking-Agentur "Expert RA" Dmitry Grishankov, hat sich zwar die westlichen Erfahrungen abgeschaut und entwickelt die Infrastruktur, kann aber keine Ergebnisse vorweisen. Die Studien belegen, dass nur wenige Erfindungen auf den Innovationswettbewerben vorgestellt werden und die Innovationsinstitute nicht gegründet werden.

Den Grund dafür sieht der Experte in der Tatsache, dass im Westen die Mehrzahl der Innovationszentren auf die Entwicklung der Kleinunternehmen ausgerichtet ist. In Russland dagegen, gibt es so gut wie keine Kleinunternehmen, und ihre Entwicklung interessiert keinen. Die großen staatlichen Projekte könnten die Situation ändern, weil sie die wissenschaftlichen Kräfte und Kleinunternehmen vereinen und unterstützen könnten. Doch die Verwirklichung von solchen wegweisenden Projekten setzt die Entwicklung von horizontalen Beziehungen in der Gesellschaft voraus, was von der derzeitigen Wirtschaftselite, die vom Monopolismus großgezogen wurde, nicht begrüßt wird.

Das derzeitige russische Regime, befürchtet nicht so die wirtschaftliche Zurückgebliebenheit, sondern viel mehr die Aktivität der Mittelschicht, welche die Grundlage für die innovativen Kleinunternehmen darstellt. Die fehlenden Möglichkeiten seine Kreativität zu zeigen und die Förderung des Mittelmaßes sind nicht gerade die besten Voraussetzungen und finanzielle und menschliche Ressourcen anzulocken, ohne welche die Innovationen unvorstellbar sind. Die Experten stellen sich die Frage, wozu Russland solche Technoparks braucht, wenn es keine Technologien gibt und sie nicht gefördert werden?

Wladimir Terletzkij

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