Lafarge will dank Müllabfällen den Zement billiger machen

20.05.2009 — Nachrichten

GEBIET TSCHELJABINSK.

Das französische Unternehmen Lafarge Group will Müllverarbeitungsfabriken im Ural bauen, die die Brennstoffe für Zementwerke produzieren werden. Die erste Fabrik wird im Gebiet Tscheljabinsk unweit des Werks Uralzement, das Lafarge gehört, gebaut.

Das Tochterunternehmen der russischen Repräsentanz von Lafarge ZAO Ekoural möchte zwei weitere Fabriken auch im Gebiet Swerdlowsk - jeweils bei NIshnij Tagil und Kamensk-Uralskij bauen. Wie man RusBusinessNews im Unternehmen mitteilte, muss man in den Bau einer Müllverarbeitungsfabrik nach Einschätzungen 3,5 Mio. USD investieren.

Beim Ersetzen von 30 bis 40 Prozent der herkömmlichen Brennstoffe durch Abfälle sinken die Zementproduktionskosten von 35 USD um 20 Prozent pro Tonne. In den USA werden für die Zementproduktion zu 100 Prozent Abfälle verwendet, in Europa - zu 50 Prozent, in Russland werden die Müllabfälle zu diesen Zwecken noch nicht gebraucht.

Nach Ergebnissen des ersten Quartals 2009 sind die Zementabsatzmengen von Lafarge um 9 Prozent auf 2,33 Mrd. Euro gesunken, die Schlüsselmärkte im Nahen Osten, in Afrika und Asien weisen dagegen ein stabiles Wachstum auf. Nach Prognosen von Alex de Waluhoff, dem Geschäftsführer von OAO Lafarge Zement, wird der Zementverbrauch in Russland in diesem Jahr unter 36 Mio. t liegen, also um über 40 Prozent weniger. Die Preise können aber unter Berücksichtigung der möglichen Rubelabwertung um 64 Prozent fallen.