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Russische Partner klagen German Sterligow wegen der Finanzpyramide an

Russische Partner klagen German Sterligow wegen der Finanzpyramide an

21.09.2009 — Nachrichten


GEBEIT SWERDLOWSK.

Am 24. September 2009 beginnt das Kreisgericht Kirowski in Jekaterinburg die Gerichtsverhandlung über die Klage "Saikow gegen Sterligow" in Höhe von 10,5 Mio. Rubel. Für den Unternehmer German Sterligow, der sich einst um den russischen Präsidentenposten beworben hatte, kann diese Gerichtsverhandlung das Ende seiner Geschäftskarriere heißen. 

Im Herbst 2008 erschien German Sterligow nach seiner langjährigen Landwirtkarriere in der Gesellschaft mit seiner Idee über Rettung der russischen Wirtschaft. In der Zeit der Weltfinanzkrise schlug er nämlich vor wieder zu Barterketten zurückzukehren, wenn die Unternehmen über eine einheitliche Datenbank ihre Waren umtauschen und folglich ihre Produkte absetzen können.

Die aktive Werbekampagne des Antikrisen-Warenabrechnungszentrums (ARTZ) stützte sich auf der erkennbaren Gestalt von Sterligow, der durch die Großstädte Russlands, der GUS-Länder und Auslands gezogen ist. Die zahlreichen Artikel und Werbeanzeigen hatten nur ein Ziel, und zwar die neuen Investoren in das System zu akquirieren. German Sterligow bot jedem Interessenten zu seinem Vertreter in der jeweiligen Region in Russland bzw. im Ausland zu werden. Für den Anschluss an das Clearingsystem mussten die regionalen Vertreter zwischen 30.000 und 200.000 Euro je nach dem Zentrum bezahlen. Am höchsten war der Preis für das Einsteigen ins Ausland.

Dmitrij Saikow, Unternehmer aus Jekaterinburg, wählte im Februar 2009 das Gebiet Tjumen und die Republik Kasachstan. Er unterzeichnete einen Vertrag mit OAO Antikrisen-Warenabrechnungszentrum, bezahlte 230.000 Euro und begann auf das Einsteigen ins System der Warenabrechnungszentren zu warten. In den nächsten drei Monaten erhielt Dmitrij Saikow die von Herrn German Sterligow versprochenen Dienstleistungen nicht. Ende Mai forderte er den Vertrag zu kündigen und ihm sein Geld zurückzugeben. Herr Sterligow verweigerte die freiwillige Erfüllung dieser Forderungen.

Wie Dmitrij Saikow RusBusinessNews mitteilte, sei das Sterligow-Projekt einer Finanzpyramide sehr ähnlich. Seine Grundlage bilden die Gebühren für den Anschluss an ein unechtes Clearingsystem. Die Unternehmer, die an das Projekt einst geglaubt hatten, bezahlten an Sterligow für die Eröffnung von 29 regionalen Zentren in Russland und 4 Zentren in den GUS-Staaten und in China insgesamt 51,6 Mio. Rubel. Als Resultat haben sie nichts für ihr Geld bekommen.

Als einige Unternehmer ihre Investitionen nun zurückbekommen wollten, stellte es sich heraus, das das Konto von OAO Antikrisen-Warenabrechnungszentrum praktisch leer ist. Nach der Klage von Dmitrij Saikow hat man nur 44.000 Rubel in Beschlag nehmen können. Das Projekt und die Idee von Sterligow sollte man bankrott erklären. Der Unternehmer gab für die Werbung 38,5 Mio. Rubel (ohne Werbekosten der regionalen Partner) aus und schuf praktisch nichts - über das System wurde kein einziges Geschäft abgeschlossen, denn das System ist praktisch tot. Aus den Finanzunterlagen, die RusBusinessNews zur Verfügung hat, kann man dabei schließen, dass für die Unterhaltung des Hauptbüros des Zentrums über 30 Mio. Rubel ausgegeben wurden.

German Sterligow behauptet dabei immer noch, dass ihm der Aufbau des Antikrisen- Warenabrechnungssystems von 15 bis 18 Mio. Euro gekostet habe und dass dieses Geld ihm seine Freunde und Partner geliehen haben. Diese Erklärung wie auch die Worte des Unternehmers über die Eröffnung der Zentren in London, Hongkong, Afghanistan, China und in der Ukraine sind höchstwahrscheinlich nicht begründet. Der Partner von Sterligow, der das Zentrum in China eröffnete, ist in einem Autounfall umgekommen, nachdem er gefordert hatte, ihm seine 350.000 Euro zurückzugeben. Unter verdächtigen Umständen kam auch der Betreuer des amerikanischen ARZT ums Leben.

Dmitrij Saikow ist nicht der einzige, der seine Klage gegen Sterligow gerichtet hat. Die Schiedsgerichte bearbeiten die Klagen von Geschäftsleuten, die die Vertretungen des Zentrums in drei Regionen Russlands, in der Ukraine und in Estland eröffneten. Insgesamt betragen die Ansprüche gegenüber Sterligow schon über 520.000 Euro.

Die ehemaligen Partner von German Sterligow sind sicher, dass er jetzt eine "goldene Pyramide" in London zu bauen versucht, wo die Idee des goldenen Standards präsentiert wurde. Das Einsteigen in die Finanzhauptstadt der Welt braucht der Unternehmer für die Gewinnung der Finanzmittel der ausländischen Geschäftsleute. In Russland erwirbt er nach dem betrügerischen ARZT kein Vertrauen mehr, und im Ausland kann aber ein bärtiger Russe die Profit-Hunter mit goldenen Perspektiven immer noch anlocken.

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