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Ausländische Banken beginnen die Jagd auf die Uraler Millionäre

Ausländische Banken beginnen die Jagd auf die Uraler Millionäre

09.10.2009 — Analyse


Die ausländischen Banken beginnen nun die Jagd auf die Uraler Millionäre. Die westlichen Finanziers sind sicher, Russland überwindet die Wirtschaftkrise als eines der ersten Länder, deswegen sollte man sich schon heute auf die "Oligarchenjagd" machen - wenn die Situation etwas stabiler geworden ist, kann es schon zu spät sein: Die Konkurrenz wird enorm steigen. Womit die ausländischen Finanzinstitute die russischen Oligarchen anlocken, fand der Korrespondent von RusBusinessNews heraus.  

Trotz der Wirtschaftskrise finden die Ausländer den Finanzmarkt in Russland und im Ural attraktiv. Im Oktober 2009 kamen die Vertreter von zwei weltgrößten Finanzinstituten - der Deutschen Bank und Royal Bank of Canada - nach Jekaterinburg, um "die Lage zu peilen".  

Nach den Worten von Andreas Früg, Geschäftsführer der Deutschen Bank in der Schweiz, können vor Russland nur China und Japan die Wirtschaftskrise überwinden. "Heute ist Russland ein Land mit sehr großen Perspektiven, es ist eines der führenden Erdölexporteure und "liefert an die Welt" jährlich ca. 10 Mrd. t flüssiges Gold. In der Krisenzeit schrumpfte die Erdölnachfrage, folglich sanken auch die Preise, in der nächsten Zukunft werden wir aber die Nachfrage und die Preise wieder steigen sehen," meint der Experte. Seiner Meinung nach werde der Preis für "flüssiges Gold" wieder auf 75 USD pro Barrel wachsen. Die Analysten finden außerdem die gegenüber den europäischen Ländern geringe Auslandsverschuldung von 487,4 Mrd. USD auch vorteilhaft.  

Bei diesen optimistischen Prognosen wird die Russische Föderation für europäische Bankiers immer attraktiver. "Der russische Bankenmarkt entwickelt sich noch. Die europäischen Finanzinstitute sind konservativ, deswegen herrscht aktuell keine besondere Konkurrenz beim Einsteigen in den "großen" Markt dieses Landes. Ich denke aber, der Kampf verschärft sich gleich nach der Stabilisierung der Weltsituation," bemerkte Michail Eschkol, Vertreter von OOO Deutsche Bank, der russischen Tochter der Deutschen Bank. 

Er meint nämlich, die Region Ural mit seinen wichtigsten Wirtschaftsbranchen Metallurgie, Maschinenbau und Erdölförderung werde zu einem besonderen Leckerbissen. Ihr Interesse an der Kooperation äußerten bereits rund zehn Großunternehmen, wie die Feuerlöschanlagenfabrik OOO Spezavtotechnika, OAO Kamensk-Uralsker Hüttenwerk (KUMZ), FGUP NPO Avtomatiki, OAO Metallist, OAO Werk Schitmontazh.

Die Bankiers stellen ganz ernste Aufgaben, nämlich die größten und reichsten "natürlichen" Kunden (Personen) in Russland und im Ural zu akquirieren. Um zum Kunden der Deutschen Bank zu werden, muss man ein Konto von min. 5 Mio. Euro eröffnen. "Wir sind kein Staubsauger, um den Müll zu sammeln. Wozu sollen wir unsere Kräfte verschwenden, wir bedienen besser statt mehrerer kleiner nur einige aber große Kunden," betont Michail Eschkol.

Die Deutschen sind bereit, den Oligarchen ein Bedienungsniveau zu bieten, das die russischen Banken, die auf die Mittelschicht orientiert sind, einfach nicht leisten können. Jeder Kunde der Deutschen Bank wird von einem Manager, einem Finanzberater, einem Assistenten und einem Investitionsmanager betreut, die für ihn einige Varianten der Geldmittelverteilung erarbeiten. Der Einleger wählt selber, was er mit seinem Geld macht, er kann es gleich in einige Projekte investieren, also in Wertpapiere, Aktien, Obligationen einlegen.

Die Deutsche Bank kann für ihren Kunden jedes Haus in jeder Region der Welt kaufen, der russische Kunde braucht beim Kauf nicht einmal zu verhandeln. Die Ausländer sind meist der Meinung, dass die Russen mit ihrem Geld um sich werfen, und überhöhen oft die Preise für alles. Die Bank verpflichtet sich daher, die Preise für den Kunden zu verhandeln. Den russischen Millionären wird außerdem angeboten, ihr Geld in wertvolle Gemälde und Antiquitäten zu investieren, diese Art der Investitionen wird in Russland kaum getätigt. Es sei zu bemerken, dass die Deutsche Bank die Möglichkeit bietet, ein Konto nicht nur bei ihrer russischen Vertretung, sondern auch bei ihren Filialen in Zürich, Wien, Luxemburg und natürlich am Hauptsitz in Berlin zu eröffnen.

Royal Bank of Canada ist in Russland noch wenig vertreten und plant in der nächsten Zeit ihr Produktsortiment zu erweitern. Die vorrangige Arbeitsrichtung der Bank ist die Gründung der Familien- und Privat-Trusts. Im Ausland gilt dieses Instrument als einer der besonders effektiven Vererbungsmechanismen von Aktiva, während in Russland es noch seine Entwicklung startet. Das Wesen von einem Trust besteht darin, dass der Kunde oder seine Familie seine bzw. ihre Aktiva einer Managementfirma, sei es eine Bank oder eine Investitionsgesellschaft, anvertraut. Das Finanzinstitut setzt anvertraute Geldmittel effizient ein und der Einleger und seine Familie bekommen den Gewinn. Die "arbeitenden" Aktiva lassen sich also weiter vererben. Die Managementfirma erhält ihrerseits ihr Prozent vom erzielten Gewinn. 

Die "Jagd" auf Oligarchen kann den ausländischen Banken gute Profite versprechen. Laut World Wealth Report 2009, vorbereitet von Merrill Lynch und Capgemini, zählt Russland etwa 97.100 Dollar-Millionäre. Im Jahr 2008 lebten im Land 49 Dollar-Milliardäre, es gibt noch keine aktuellen Angaben zum Stand 2009. Auch im Ural wohnen nicht wenige wohlhabende Bürger. Im Gebiet Swerdlowsk allein waren es 2008 nach Angaben der Verwaltung des Föderalen Steueramtes 18 Rubel-Milliardäre und rund 9.000 Millionäre.

Die Uraler Analysten halten sehr wenig davon, dass die einheimischen Reichen die Dienstleistungen der westlichen Banken massenweise beziehen werden. Nach der Meinung von Dmitrij Semerow, stellv. Geschäftsführer der Investitions- und Finanzgesellschaft Unicom Partner, gewinnen die ausländischen Finanzinstitute ihre Großkunden schon, diese Nische aber werde nicht groß sein. "Die meisten russischen Millionäre vertrauen den Finanzinstituten den Kauf von Aktien und Obligationen nicht an, sie machen das selber. Dies betrifft auch die Immobilien, die Antiquitäten ersteigert man meist im Ausland," so der Experte. 

Heute ist wirklich die beste Zeit für die ausländischen Banken, um den russischen Markt zu erobern - das russische Bankensystem ist unter den Krisenbedingungen schwächer geworden. Nach der Stabilisierung der Situation wird es den ausländischen Anbietern schon schwieriger, denn viele Großkunden kehren in ihre Hausbanken zurück.

Laut der Agentur für Einlagenversicherung sind zurzeit im Uraler Föderationskreis 53 Kreditinstitute tätig und der Einlagenzufluss wird immer höher. Einen kleinen Zuwachs von 13 auf 15 Prozent verzeichneten in der ersten Jahreshälfte 2009 die Einlagen in Höhe zwischen 400.000 und 700.000 Rubel. Die wohlhabendsten Einleger stammen aus dem Gebiet Tjumen.

Maria Truskowa

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