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Uralmasch schaukelt das Schiff des Erdgasmaschinenbaus

Uralmasch schaukelt das Schiff des Erdgasmaschinenbaus

25.03.2010 — Analyse


Die Maschinenbaukorporation Uralmasch unterzeichnete den Vertrag über die Herstellung von fünf Bohranlagen für OAO Gazprom Neft. Diese Transaktion werde nach der Meinung der Experten die Konkurrenz unter den Produzenten der Erdöl- und Erdgasausrüstung, die schwere Zeiten haben, erhöhen. Wie der Kommentator von RusBusinessNews herausfand, werde in diesem Kampf höchstwahrscheinlich niemand gewinnen: Das versinkende Schiff des russischen Maschinenbaus könne das Schaukeln nicht aushalten. 

Die Korporation Uralmasch, die einst die mit der UdSSR befreundeten Länder mit Bohranlagen versorgt hatte, produziert seit fast fünf Jahren keine Bohrgeräte mehr. Im Jahr 2005 übergingen die vier Produktionshallen für Erdöl- und Erdgasausrüstung in Eigentum der Gruppe Integra. Die Entwickler, die im Werk tätig waren, mussten die Arbeitsstelle auch wechseln.

Die neuen Eigentümer erhielten bald von OAO Gazprom einen Auftrag über 11 Schweranlagen. Weitere 13 Bohranlagen bestellte OAO Rosneft. Nach den Angaben von Witalij Tkatschew, Vizepräsidenten von Integra, habe man bis 2009 an die Vorkommen Wankorskoje, Priobskoje, Jurubtscheno-Tochomskoje und andere Lagerstätten 16 Bohrgeräte geliefert. Insgesamt hat man in vier Jahren 40 Komplexe entwickelt, u. a. auch ein stationäres Bohraggregat mit einer Trägfähigkeit von 320 t. Der Fortschritt ist gegenüber 2005, als Uralmasch nur zwei Anlagen produzierte hatte, auf der Hand.

Die Situation änderte sich im Jahr 2009, als das geologische Bohren praktisch eingestellt wurde. Die Gazprombank, der Eingetümer von Uralmasch, startete die Sanierung des Unternehmens. Der Eigentümer des Werks überredete die Entwickler von Integra zu Uralmasch zurückzukehren und bestellte dem Werk fünf Bohranlagen für Gazpromneft. Dies werden die staionärsten Anlagen mit einer Trägfähigkeit von 320 t sein.

Von der Akzentverlegung sind besonders die cheniseischen Produzenten betroffen. Um das eigene Werk auszulasten, erklärte Gazprom über die Reduzierung des Einkaufs der Anlagen im Ausland. Ursprünglich plante man zwei Aggregate in Russland zu bestellen und weitere fünf in China zu kaufen. Im Jahr 2009 erhielt Gazprom einen gebundenen Kredit in Höhe von 300 Mio. USD zum Kauf von ausschließlich chinesischen Anlagen.

Die Experten sprechen allerdings davon, dass Uralmasch mit Aqkuirierung dieses Auftrages nur Porbleme bekommen habe. Es wird dem Werk nicht leicht fallen, nach einer fünfjährigen Pause gleich fünf Bohranlagen in einer kurzen Zeit zu fertigen. Der Auftraggeber wird sich noch mit dem Zubehör des Bohrkomplexes abmatten, denn die Herstellung von Pumpen, Dieselantrieben und anderen Infrastrukturanlagen Integra beibehalten hat. Uralmasch stellte herkömmlich nur die Bohrtürme und Hochförderungseinrichtungen her.

Wahrscheinlich da das Werk die Schwäche seiner Position verstanden hat, begann es im Februar an Erdöl- und Erdgasgesellschaften die Briefe auszusenden, in denen es sie vor der Zusammenarbeit mit Integra warnte. Außerdem initiierte Uralmasch die Auseinandersetzungen wegen des Verkaufs des Werkvermögens an Integra, was seiner Meinung nach die Vertragsabwicklung zur Lieferung der Bohranlagen nur stören kann.

Alexander Romanichin, Präsident des Verbandes der Öl- und Gasausrüstungsproduzenten, meint, dass Uralmasch durch diesen Konflikt der russischen Produktion der Erdöl- und Erdgasausrüstung nur schade. Gazprom, Eigentümer des Werks, hätte einen galanteren Ausweg vorschlagen können: Zum Beispiel die Herstellung der Plattformen zur Förderung der Kohlenwasserstoffe am Schelf initiieren, die Russland im Ausland kaufe.

Uralmasch porduzierte in den 70er Jahren die Offshore-Bohranlagen für Aserbajdshan. Heute sind sie schon veraltet, und man musste de Arbeiten praktisch von Null auf beginnen: Nach Kunden suchen, das Konzept der Plattform neu entwickeln etc. Rauf Dshabarow, ehem. Abteilungsleiter für Erdöl- udn Erdgasausrüstung, teilte im Sommer 2009 RusBusinessNews mit, dass das Unternehmen mit den Operatorgesellschaften verhandle, die das Recht zur Erschließung der Vorkommen am Schelf in der Kaspisee erworben haben. Der Top-Manager rechnete dabei mit der baldigen Erteilung der technischen Aufgabe nicht.

Die Experten sprechen inzwischen darüber, dass Russland wie immer zu spat sein könne. Der Iran erklörte über das erfolgreiche Tiefwasserbohren in der Kaspisee anhand der eigenen Plattform, die erstmals im Nahen und Mittleren Osten gebaut wurde. Alexander Romanichin zufolge habe die islamische Republik diese Erfolge dank der Politik des Staates erreichen können, die die Erdölgesellschaften dazu verpflichtete, bis 50 Prozent der Anlagen in iranischen Werken zu bestellen. Der Experte schließt nicht aus, dass die Erdöl- und Erdgasgesellschaften in einigen Jahren die Offshore-Bohranlagen aus dem Iran einführen werden.

Es gibt noch einen Markt der Bohranlagen, den die Russen den Ausländern lassen. Walerij Schemenew, Laborleiter im Bergbauinstitut der Uraler Abteilung der Russischen Akademie der Wissenschaften, berichtet, in Russland gebe es nur einen Produzenten der Anlagen zum Bohren der Kavernenbohrungen. Seine Produkte entsprechen den modernen Anforderungen nicht mehr, die Bergbauunternehmen bevorzugen daher die ausländischen Produkte, die viel produktiver sind. Die ausländischen Firmen verwenden in ihren Erzeugnissen das Flüssigkeitsschlagverfahren, das vom Jekaterinburger Bergbauinstitut entwickelt und wegen der Jammerlage des Maschinenbaus, der die Teile mit erforderlicher Genauigkeit und Geometrie kaum herstellen kann, nicht umgesetzt wurde.

Die Experten sprechen überhaupt von einer Systemkrise. Der stellvertretende Chefkonstrukteur eines Maschinenbaubetriebs teilte RusBusinessNews unter Bedingungen der Anonymität mit, dass heute per Hand kein russisches Unternehmen die aussichtsreichen und hochwertigen Anlagen entwickeln könne. Die Elektronikindustrie ist ruiniert, die russische Hydraulik geht kaputt und ist undicht, die Ergonomie der Erzeugnisse taugt nichts. Am traurigsten finden die Entwickler die Tatsache, dass im Land das System der Ausbildung und Schulung der Fachkräfte auch ruiniert ist. Früher brauchten die jungen Fachkräfte einige Jahre, um die Entwicklungen seiner Vorgänger zu studieren. Heute haben sie dafur keine Zeit: Der Arbeitgeber fordert die Arbeitsergebnisse ab dem ersten Arbeitstag. Zu einem guten Entwickler kann man nur in 15 Jahren werden, wenn natürlich das Talent auch da ist.

Die Produktion ist ab Zerfallen der Sowjetunion ihrem Schicksal überlassen, um sie wiederzubeleben, muss man Grundlagenforschungen durchführen und die Mittel zur Gründung der technologischen Basis aussuchen. Laut Experten könnten genau die Strukturen wie Gazprombank zu Gründern der neuen russischen Industrie werden. Das Unternehmen hat solide Finanzressourcen und Lobbying-Möglichkeiten, die im Kampf gegen Expandieren der ausländischen Produzenten entscheidend sein können. Eigentümlicherweise aber verschwendet Gazprom die vorhandenen Ressourcen zur Anfechtung des Krieges zwischen den russischen Unternehmen, der heute nach dem treffenden Ausdruck von Alexander Romanichin eher den Auseinandersetzungen am Bord eines versinkenden Schiffes ähnlich seien.

Diese These belegt auch die Statistik: Nach den Angaben von Andrej Glebow, stellv. Leiter des Bergbauinstituts der Uraler Abteilung der Russischen Akademie der Wissenschaften, haben die Lieferungen der Maschinenbauprodukte aus dem Gebiet Swerdlowsk 2009 nur 10,5 Prozent vom gesamten Export ausgemacht. Auf 80 Prozent belaufen sich dabei die Erze und Metalle. Aus dem Ausland werden in die Region die Autoschütter, Borhgeräte, Bagger eingeführt, die die ähnlichen Produkte von Uralmasch, das von Gazprombank kontrolliert wird, deutlich übertreffen.

Wladimir Terlezkij 

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