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Innovationsmüllgrube für die Region Swerdlowsk

Innovationsmüllgrube für die Region Swerdlowsk

13.09.2010 — Analyse


In der Region Swerdlowsk wird ein Infrastruktur-Hub des kleinen und mittelgroßen Unternehmens errichtet. Dadurch beabsichtigen die Machtbehörden einen wesentlichen Zuwachs des Anteils einer Innovationswirtschaft sicherzustellen. Die Experten sagen, die Staatsbeamten reiten dabei in Art einer Attake von Kavallerie, um damit alle Ressourcen niederzudrücken. Wie der Berichterstatter von RusBusinessNews herausfand, bekomme das Innovationsbusiness keine Realunterstützung von den Regionalbehörden. 

Das Komitee für Modernisierung und technische Entwicklung der Region Swerdlowsk traf einen Zustimmungsbeschluss über die Errichtung eines Infrastruktur-Hubs, der öffentliche Investitionszuschüsse zur Gründung kleiner innovativer Unternehmen vergeben, Schulungen für Unternehmer veranstalten und sich mit der Business-Begleitung und - finanzierung beschäftigen wird. Laut Maxim Godowych, Direktor des Departments für Klein- und Mittelunternehmen beim Wirtschaftsministerium der Region Swerdlowsk, würde ein innovatives Unternehmen auf allen Etappen seiner Entwicklung unterstützt: beginnend ab Vorbereitung auf die Gründung eines Wirtschaftssubjekts bis auf die Einführung seiner Erzeugnisse auf fremde Märkte. Die Regionalregierung plant schon in 2010 eine Liste der im Einsatz nicht befindlichen Vermögen und der leer stehenden Immobilien zu erstellen, wo innovative Jungunternehmen und produktionsbezogene Gründerzentren untergebracht werden können.

Es ist so gedacht, dass der Hub in sich Gründerzentren, ein Venturefonds, ein Förderungsfonds des Klein- und Mittelunternehmens der Region Swerdlowsk, Partnerbanken, ein Infrastrukturzentrum und andere Institutionen vereinigt. Unter anderem werden die Tätigkeiten zur Eröffnung der Filialen des Bortnik Fonds und der Rosnano-Korporation ausgeübt. Derzeit bemühen sich die Beamten durch eine Internet-Seite die mehr oder weniger perspektivischen Angebote zu systematisieren. Im Blickfeld liegen 142 Projekte, zum Jahresende solle ihre Anzahl nach Behauptungen von M.Godowych bis auf 500 steigen.

Heftige Aktivitäten von Staatsbeamten zur Gründung hochtechnologieorientierter Unternehmen - wie sich herausstellte - haben selbst die Technologienentwickler nicht anerkannt. Manche von denen wurden in die Tätigkeiten von Regionalmächten gar nicht eingeführt. Wladimir Schur, Direktor des Zentrums für Gemeinschaftsnutzung "Moderne Nanotechnologien" teilte der RusBusinessNews darüber mit, dass er momentan all seine Kräfte an der Bildung eines Nanozentrums einsetzt. Man plant, am Projekt mit Wert von 1,5 Mrd. Rubel die Rosnano-Korporation, die Russische Akademie der Wissenschaften, die Uraler Föderale Universität sowie Privatunternehmen zu beteiligen. „Wenn es gelingt, wird dies das erste wichtige Infrastrukturprojekt in der Region sein, das auf die Kommerzialisierung von Ideen bis zum Verkauf der Fertigprodukte gerichtet wird, bemerkt der Wissenschaftler. Im Oktober reichen wir bei „Rosnano" unsere Anmeldung ein, daher habe ich keine Zeit, mich dafür zu interessieren, was sich ein Infrastruktur-Hub des kleinen und mittelgroßen Unternehmens darstellen würde".

Leiter der Geschäftsführung des "Uralskij Forstindustrieparks" Andrej Dobratschew sagt, er habe über die Initiative der Regionalbehörden gehört, aber sein innovatives Geschäft überlebt nur aus dem "Taschengeld", nicht aber durch den Zuschuss aus der Staatskasse. Der Experte sagt, dass als die Regierung im vorigen Jahr den Hochschulen genehmigt hatte, kleine Unternehmen für Know-How-Handel zu gründen, hatte sie "a" gesagt, aber danach vergessen "b" zu sagen. Ohne finanzielle Stärkung des Kleinunternehmens fing das Föderalgesetz Nr. 217 nicht an zu funktionieren, so dass daraus eine Dummheit folgte. Der russische Investor weigert sich Patente bei Wissenschaftlern zu kaufen, weil er ihnen aufs Wort nicht glaubt. "Mach' für mich zuerst eine Funktionsvorführung, sagt er dem Erfinder, - und leiste einen Service. Erst danach würde ich eventuell über den Erwerb der Erfindung entscheiden. Sei dies nicht möglich, würde ich dann ins Ausland gehen, wo es alles gibt". 

Die fehlende Finanzierung und Mangel an einem funktionsfähigen System, mit dem die Ideen in Fertigprodukte umgesetzt werden können, führen zum Verlust von Technologien. So z.B. hatten die Wissenschaftler der Uraler Universität für Holztechnik über 10 Jahre an der Entwicklung einer Universal- Holzerntemaschine gearbeitet, welche die Rohholzbeschaffung erheblich beschleunigen lässt. Während sie sich bemühten die Maschine fertig zu bringen, wurde ihnen bekannt, dass solche Maschine schon von Deutschen hergestellt wurde. Diese wird sicher am Markt gefragt, weil sie einer kleinen Revolution in der Holzwirtschaft gleich kommen kann. Es bleibt daher den Uraler Wissenschaftlern nichts anderes übrig als zu überlegen, wie man die Deutschen dahin bringen kann, einige im Ural entwickelten Bauelemente in diese Maschine einzubauen.

Der Industriepark hat keine regionale Unterstützung auch nach Gründung eines Infrastrukturzentrums zu spüren bekommen. Andrej Dobratschew erzählt über das Treffen mit Maxim Godowych, bei dem er ihn fragte: "Was sollte gemacht werden, um eine finanzielle Unterstützung für den Industriepark zu bekommen?". Den Worten des Wissenschaftlers zufolge empfahl ihm der Staatsbeamte zu arbeiten und Zuschüsse zu gewinnen. Der Holzindustriepark hat bereits einen Zuschuss in Höhe von 150 Tsd. Rubel bekommen, womit, meint A. Dobratschew, nur die wissenschaftliche Tätigkeit der Studenten fördern könne, indem der Industriepark sich bemüht Projekte mit ausländischer Beteilung zu realisieren. "Wir brauchen Millionen und Dutzende Millionen Rubel, - betont er, - dann könnten wir den technischen Fortschritt über den töten Punkt hinwegbringen ".

Iljas Paderin, Geschäftsführer des Uraler Zentrums für Technologietransfer, stellt sich negativ zur Gründung eines Infrastruktur-Hubs: "Ich befürchte, die Sache kommt wiederum in einer russischen Art und Weise heraus. Angenommen, sie sammeln alle Ideen zusammen, und was passiert weiter? Schließlich bekommt man eine Deponie. Im Grunde genommen, hat sie sich bereits gebildet: die Beamten stöbern die Internet-Müllgrube durch, ziehen etwas heraus und bestimmen danach durch Crash-Teste, welche Angebote eine geschäftliche Perspektive haben und welche nicht. Ein Auto lässt sich in fünf Minuten testen, während solide Entwicklungen Prüfungen, Begutachtungen, Anerkennung in der wissenschaftlichen Welt erfordern. Keiner würde ja ernste Dinge im Internet veroffentlichen". 

Der Experte behauptet, das aufzubauende System zur Förderung innovativer Projekte berücksichtige nicht die Meinung des Privatinvestors, des Wissenschaftskreises, der Beratungsunternehmen, die darauf geeicht sind. Der Meinung von I.Paderin nach sei die notwendige Infrastruktur für Innovationsförderung bereits gebildet - man müsse nur Anstrengungen ihrer einzelnen Bestandteile bündeln und an einem Strang ziehen, um dem Unternehmer seinen Weg zum geschäftlichen Erfolg maximal zu erleichtern. Aber anstelle einer Geduldarbeit sind nur Ambitionen der Staatsbeamten sichtbar, die noch kein Pulver gerochen haben, aber entschieden haben, alles, was sich jahrelang gebildet hatte, abzubauen und etwas neues zu errichten. Diese Erscheinung mutet eine Attacke der bolschewistischen Kavallerie an: bis auf den Grund zerstören und dann...

Iljas Paderin ist überzeugt, man brauche nichts zu brechen. Wenn die Staatsmacht eine synergistische Wirkung erreichen möchte, muss sie als ein Koordinierungszentrum und nicht als Lenker des Schicksals und Hauptspieler im Markt auftreten. Seiner Meinung nach sei in der Region Swerdlowsk ein Gegenprozess gelaufen: die Regierung hat das Team von Alexander Mischarin angetreten, welches erstrebt, sämtliche Ressourcen niederzudrücken.

Trotz solcher mißbilligender Äußerungen der Wissenschaftler und Geschäftsleute, die sie über seine Anstrengungen beim Aufbau einer innovativen Infrastruktur machen, blicken die Staatsbeamten optimistisch in die Zukunft: deren Meinung nach ermöglicht die Realisierung aller Vorhaben den Anteil der kleinen und mittelgroβen Unternehmen im Umsatz aller Wirtschaftssubjekte der Region von 31% bis auf 40% und den Anteil der innovativen Unternehmen von 2% bis auf 15% zu vergrößern. Die Experten breiten in dieser Hinsicht nur Arme aus.

Wladimir Terletskij

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