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Was geschieht mit Russland im Dunkeln?

Was geschieht mit Russland im Dunkeln?

23.09.2010 — Analyse


Der föderale Trend zur Energieeffizienz kann in den russischen Regionen gegen Widerstand der Energieproduzenten stoßen. Der Meinung von Experten nach würde die totale Energieeinsparung zu Nichtauslastung der Produktionskapazitäten führe, wodurch der Betrieb der Wasser- und Heizkraftwerke ineffektiv würde. Der Berichterstatter der "RusBusinessNews" hat sich hin und her überlegt: würden die Eigentümer der Kraftwerke wirklich die Nationalidee torpedieren? Würden Sie die Finanzverluste einfach durch Tariferhöhung auffüllen? Doch wurde die Energieeinsparung von Anfang an dafür gedacht, um die Verbraucher von Tarifsprüngen zu verschonen.  

Wer hat Angst vor dem Dunkel

Der Gedanke an der Ausübung eines verderblichen Einflusses der Energiesparung auf die Erzeugungsanlagen, die noch in den Sowjetzeiten gebaut worden waren, wurde als erster vom Vertreter des Komitees für Energiepolitik im Russischen Verband der Industriellen und Unternehmer Valentin Iwanow ausgesprochen. „Stellen Sie sich vor, dass alle Verbraucher die Energie sparen würden. Die Energienachfrage gehe dann stark runter. Wenn der Energieproduzent den"Überschuss" nicht realisieren könne, würde der Betrieb des Werkes ineffektiv. Der Eigentümer würde alles mögliche unternehmen, um eine totale Ressourcenökonomie zu verhindern. Sonst müsse er Tarife erhöhen. Man müsse daher bei der Realisierung der Energieeffizienzpläne das Risiko für den Produzenten, Verteilersysteme und den Endverbraucher kalkulieren", betont er.

Der stellvertretende Direktor des Instituts für Energieeffizienz der Region Swerdlowsk Wladimir Begalow ist mit dem Herrn Iwanow zum Teil einverstanden. Er meint, dass der Beschäftigungsrückgang der Wasser- und Heizkraftwerke durch das Nachlassen der Energienachfrage eine nachhaltige Steigerung der Selbstkosten von Ressourcen zufolge haben würde. Demzufolge schadet dies dem Geldbeutel des Verbrauchers. Der Experte betont, dass bei der Ausarbeitung der Energieeffizienz-Programme, die öfters einen „korporativen" Charakter haben, ein breiter Interessenbereich berücksichtigt werden müsse.

Im Ministerium für Energiewesen, Wohn- und Kommunalwirtschaft der Region Swerdlowsk sind die Beamten jedoch sicher, dass die Energieeinsparung keine Gefahr für die Energieproduktion in sich birgt. Die Region rechnet damit, in den nächsten zehn Jahren etwa 40 Milliarden Kilowatt-Stunden der elektrischen Energie und 58,8 Mio. Gigakalorien Wärmeenergie einzusparen. Zu gleicher Zeit - von der Behörde vorsichtig geschätzt - steigert der Energieverbrauch bis zum Jahr 2020 bis auf 60 Milliarden Kilowatt-Stunden im Jahr gegenüber den heutigen Zahlen in Höhe von 42,5 Mrd. kWh.

Laut Angaben der regionalen Dispatcherverwaltung (RDV) für Mittelural ist der Energieappetit der Region Swerdlowsk in 8 Monaten 2010 gegenüber dem Vergleichszeitraum des vorigen Jahres um 7,2% gewachsen. Man muss aber nicht vergessen, dass das Jahr 2009 zu einem gescheiterten Jahr zählt: z.B. war der Strombedarf im Mai um 18,7% geringer als im Mai 2008. Wird der Elektroenergieverbrauch steigern bis es wieder mindestens das Vorkrisenniveau erreicht, würde dann eine nicht volle Auslastung der bestehenden Kapazitäten nicht vorkommen. Außerdem sei der Bau von neuen Anlagen erforderlich. Die Region hat vor, bis zum 2020 neue Eigenerzeugungsanlagen mit 3,5 Tsd. MW Leistung in Betrieb zu nehmen und dabei gleichzeitig die stark abgenutzte Ausrüstung außer Betrieb zu setzen.

Auf allen vieren vom Friedhof der sowjetischen Energetik aus

Eine starke Abnutzung und katastrophale Alterung der Eigenerzeugungsanlagen sind die Grundmiseren der russischen (früher sowjetischen) Energetik. Wenn keine Kraftwerke gebaut werden, wird das Land in eine energetische Grube absacken. "Durch die Alterung der Ausrüstung und den Verbrauchsanstieg verschlechtert sich die Balance. Die überschüssige Energie kann erst bei einer zuvorkommenden Entwicklung des Bereichs Energieerzeugung entstehen, aber das liegt noch in weiter Ferne, sagt überzeugt der Direktor der Filiale der regionalen Dispatcherverwaltung für das Energieversorgungssystem der Region Swerdlowsk Artjom Bartenew. - Wenn wir annehmen, dass eine überschüssige Energie trotzdem auftritt, werden dann die Energieproduzenten in Vereinbarung mit dem Systembetreiber in einem schnellen Tempo die veralteten und ineffektiven Kapazitäten außer Betrieb setzen".

Igor Baschmakow, Direktor des Zentrums für den effektiven Verbrauch von Energie, ist damit einverstanden, dass die hypothetische überschüssige Energie (darunter auch diejenige, die sich durch die Einsparung gebildet wird) der Energieerzeugung zum Guten ausschlägt. Nach seinen Worten würden die Eigentümer den Bau eines Teils von Anlagen sparen. „Die Inbetriebnahme einer Kilowattstunde kostet in Russland 2 bis 3 Tsd. USD. Die Kosten der Energetiker werden letztendlich den Tarifen für Verbraucher zugrunde gelegt", mahnt er.

Der Meinung von A.Bartenew nach habe die Wirtschaftkrise, welche zum Nachfragerückgang geführt hatte, Russland einige Jahre der Energievorgabe gegeben, wodurch die Verzögerungen der Realisierung des GOELRO-2-Plans (des Staatsplans zur Elektrifizierung Russland 2) ausgeglichen wurden. Laut Angaben des Ministeriums für Energetik der RF, könne die Inbetriebnahme neuer Kapazitäten in den nächsten 5 Jahren um Zwei- oder Dreifache gegenüber dem Plan im Rahmen der Generalentwicklungsplanung der Elektroenergiewirtschaft Russlands reduziert werden. Die Anlagen in den Bau und Modernisierung der Kraftwerke bis zum 2020 sind nach wie vor beträchtlich - 11,616 Trillionen Rubel.

Die Energieproduzenten sehen ebenfalls keine Drohung durch die Energieeinsparung. Laut dem stellvertretenden Hauptingenieur der Filiale OAO "TGK-9" "Swerdlowskij" (Territorialer Energieproduzent) Alexei Dyskin, würde die Energieeinsparung kaum die Auslastung der Kraftwerke grundlegend beeinflussen. Der Einsatz der Haushaltsgeräte in der Massenmenge, der Ersatz der Gasherde durch Elektroherde lassen den Nachfragerückgang nicht zu. Zudem beträgt die Bevölkerung nur ca. 8% in der Verbrauchsstruktur. Die Energie wird grundsätzlich von den Betrieben verbraucht, deren Appetit immer wächst. Würde die Einsparung merkbar sein, dann würde es möglich sein neue Verbraucher anzuschließen", erklärt er.

Außerdem muss die Energieproduktion von vornherein größer als die Nachfrage sein. Die installierte Leistung der Kraftwerke in der Region Swerdlowsk beträgt 9,6 Tausend Megawatt, wenn die Betriebsleistung - 7,4 Tausend Megawatt. Der Energieverbrauch hat im Zeitraum zwischen Januar und August 2010 28,959 Milliarden kWh (+ 7,2% gegenüber der Vergleichsperiode 2009), während das Kraftwerk 34,144 Milliarden kWh (+13,3%) produziert hat

"Die Wärmekraftwerke sind nicht immer aus technischen, zeit-, saison- und umweltbedingten Gründen zu der installierten Leistung fertig. Ferner soll eine planmäßige Instandsetzung von Anlagen der Kraftwerke regelmäßig durchgeführt werden, während ein Teil von Turbinen und Kesseln stillgesetzt werden muss. Zur Energiesicherheit in der Region müssen wir rechtzeitig neue Kapazitäten in Betrieb nehmen und alte außer Betrieb setzen. Wir müssen im Vorlauf und potentiell überschießend sein. Eine maximale elektrische Beanspruchung könnte nur für eine Stunde in einem Jahr oder einem Monate nötig sein, aber wenn sie fehlen würde, müsste man dann die Anzahl der Verbraucher begrenzen", erläuterte A.Dyskin.

Dazu muss man noch sagen, dass vom Energiesystem des Mittelurals nicht nur seine Verbraucher versorgt werden. Ein Teil von Ressourcen wird außerhalb der Region geliefert. In acht Monaten dieses Jahres wurden 5,185 Milliarden kWh für Fremdverbraucher geliefert. 

Energieprognose

Die Experten zweifeln an der Lebensfähigkeit der Idee zur Energieeffizienz sehr. „Die Energieeinsparung befindet sich in Russland in einer Anfangsphase, weshalb eine schnelle Wirkung nicht zu erwarten sei. Das Programm ist etwa für ein Jahrzehnt erstellt, unsere Bürger aber können noch länger ihre Einstellung zu einem sparsamen Umgang mit Energie ändern", so der führende Experte der Verwaltungsgesellschaft "Finam Management" Dmitri Baranow.

Was die Industrieverbraucher anbetrifft, sei ihre energieeffiziente Zukunft umnebelter als die Themse. Der Meinung des Exekutivdirektors der russischen Abteilung von GENERAL ELECTRIC ENERGY Ruslan Pachomow, gäbe es drei Grundimpulse zur Einführung von energiesparenden Technologien: Preise für Energieträger, wirtschaftliche Begünstigungen (z.B., steuerliche) und Ausarbeitung von technischen Sondervorschriften.

Der Staat beeilt sich aber nicht einen von diesen Hebeln anzusetzen. Daher sind die Experten sicher, dass in den nächsten Jahren alle Energieerzeugungsanlagen beschäftigt werden. 

Marina Sirina

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