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Die belgische "Wiege" für den chinesischen Bus13.04.2011 — Analyse Die Urbanisierung Chinas läuft mit Riesenschritten. So steigt, zum Beispiel, die Bevölkerungszahl von Peking jährlich um 500 000 Menschen an. Im Jahre 2011 sind in der chinesischen Hauptstadt offiziell 17,55 Millionen Menschen gemeldet. Viele von ihnen fahren oft durch die Metropole. Die Busse sind, zusammen mit Mopeds und Fahrrädern, eins der wichtigsten Fortbewegungsmittel für die einfachen Chinesen. Deswegen richtet sich die Aufmerksamkeit der chinesischen Regierung auf die Entwicklung der Bus-Produktion. Davon konnte sich der Chef der Nachrichtenagentur "RusBusinessNews" Wadim Dynin auf der BusWorld Asia-2011 in Shanghai überzeugen. Chinas Nationalwettbewerb an der Bushaltestelle Busworld ist eine bekannte Marke in den Autokreisen. Die erste Messe fand vor 40 Jahren in Belgien statt. Die erste asiatische Messe Busworld Asia fand ebenfalls in der belgischen "Wiege", der Kleinstadt Kortrijk statt. Später ist die Messe nach Shanghai umgezogen, doch die Belgier sind immer noch fürsorgliche Betreuer ihres Kindes. Der 11 "Buswettbewerb" von China hat 158 Teilnehmer, darunter 8 Bushersteller versammelt. Die wichtigste Aufgabe der Busworld Asia 2011 ist die Perspektiven der Herstellung von Elektro-Bussen zu bestimmen. Dabei kann man den E-Bus als die chinesische Industriestrategie betrachten: sie sprechen von Perspektiven, verfestigen aber die Plattform auf der sie stehen, oder, genauer gesagt, fahren. Der chinesische Bus unterscheidet sich auf den ersten Blick kaum vom Bus, der z.B. in Japan hergestellt wurde. Den Chinesen ist vollkommen klar, dass sie keine Zeit für Design-Experimente haben. Als Grundlage nehmen sie die europäischen Entwicklungen und lokalisieren sie später in China. Das wichtigste dabei ist die Position der chinesischen Regierung. Sie laden gerne ausländische Experten nach China ein, damit sie alle Mängel und Fehler in der Herstellung finden und korrigieren und den chinesischen Betrieben zum Durchbruch verhelfen. Täglich verlassen rund 500 verschiedene Busse die chinesischen Werkshallen. Pro Jahr werden Hunderttausende Stadt- und Reisebusse hergestellt. Worüber denken die chinesischen Hersteller denn heute nach? Wenn man von Energie spricht, dann sicherlich über eine saubere Energie, welche der Umwelt, die in China schon lange zum Tagesthema gehört, am wenigsten schadet. Wenn man von Passagierkomfort spricht, dann sollte man die Aufmerksamkeit auf die Massagesessel und Bildschirme für jeden Reisenden in den chinesischen Reisebussen lenken. Der harte Wettbewerb zwischen den Herstellern gibt ihnen keine Verschnaufpause. Sie kämpfen um den riesigen Binnenmarkt und führen jede Neuheit sofort ein. Die Exportlieferungen, in erster Linie in asiatischen und südamerikanischen Länder wachsen auch von Jahr zu Jahr. Dort ist man mit dem niedrigen Preis, der deutlich unter dem europäischen liegt, und dem relativ guten Preis-Leistungsverhältnis sehr zufrieden. Die chinesische Qualität ist ein internationaler Begriff. Nach Meinung von vielen europäischen Experten wird die Qualität der made in China-Busse von Tag zu Tag besser. Der Präsident von Busworld Asia Marc D'Eigens behauptet, dass die chinesischen Busse in vielen Bereichen den europäischen Anforderungen entsprechen. Natürlich sind die Akkus der E-Busse noch zu sperrig, doch die Chinesen versprechen, dass sie die Akkus in den nächsten Jahren verkleinern werden. Und wie es scheint werden sie es schaffen. Nach dieser Messe sieht man, dass es in China 2 Marktführer, den Ankai und Hengtong gibt. Die Hersteller Zhongda und BONLUCK BUS haben auch ein Stückchen Ruhm abbekommen. Dabei kann sich in China heute kein Hersteller sicher sein, dass er im nächsten Jahr nicht vom Markt durch die harte Konkurrenz vertrieben wird. Der Marktschlager - der grüne Bus Das interessanteste Ereignis der Asia Coach Week war wohl der Besuch der europäischen Journalisten bei dem Bushersteller Ankai. Das Werk des drittgrößten Herstellers in China befindet sich in Hefei. Die 2-Millionenstadt, die eine Flugstunde von Shanghai entfernt ist, gehört zu den 4 chinesischen Technologiezentren. Dabei sieht die Stadt nicht wie ein Gewerbegebiet, sondern wie ein Garten mit einem schönen See aus. Ankai ist seit 15 Jahren auf dem chinesischen Markt vertreten, heute stellen die 3 000 Mitarbeiter jährlich rund 10 000 Busse her. Höchste Zeit die Zahlen zu vergleichen. Die europäischen Hersteller produzieren 1 Bus pro Mitarbeiter im Jahr, die chinesischen 3 Mal mehr. Doch die größeren Produktionszahlen beeinflussen leider negativ die Qualität. In den Werkhallen von Ankai sieht man sowohl Palmen, als Slogans, welche die Mitarbeiter auffordern fleißig zu arbeiten und die Produktionsleistung zu steigern. Die Mehrzahl der Arbeiter sind junge Männer im Alter zwischen 18 und 25 Jahren. Mit bloßem Auge sieht man, dass sie mit den Maschinen und Anlagen, die sie bedienen noch nicht vertraut sind. Aber dieses Bild ist für die chinesische Industrie eher eine Regel, als Ausnahme. Heute erlebt China eine Industrialisierung, die man durchaus mit der russischen Industrialisierung vor 2. Weltkrieg vergleichen kann. Viele Bauern sind in die Städte gezogen, um eine Arbeitsstelle zu finden. Sie muss man erst ausbilden, da viele von ihnen mit der Technik nicht vertraut sind. Doch wir sind im 21. Jahrhundert und China verfügt über beneidenswerte finanzielle Ressourcen. China kann sich heute ausländische Experten leisten, um die Arbeiter auszubilden. Die Chinesen werden wie die westlichen Arbeiter ausgebildet. Und in 3-4 Jahren werden die chinesischen Arbeiter mit den europäischen zu vergleichen sein. Wie der Vorsitzende des Betriebsrates von Ankai Wang Jiangan heute erklärt hat, ist der aktuellste Trend in der Busbranche der neue E-Bus. Jeder 10. hergestellte Bus ist bereits heute ein E-Bus. Die Busse werden in der Stadt Hefei direkt getestet und die Einwohner haben sich an die grünen Busse gewöhnt. Nach Angaben des Top-Managers wächst die chinesische Bus-Produktion seit 5 Jahren um 5-10% jährlich. In der nächsten Zeit werden einige Hersteller den Markt verlassen müssen. Ankai plant aber seine Positionen auf dem Markt auszubauen. Der Hersteller baut neue Werkshallen und möchte seine Busse ins Ausland exportieren. Die Gesellschaft ist nicht nur an den Märkten der USA, Australien und VAE, sondern auch an den asiatischen, afrikanischen und russischen Märkten interessiert. Die größten Probleme warten auf die Gesellschaft nicht beim Verkauf, sondern beim Service. Wenn die chinesischen Hersteller es schaffen ein Reparatur- und Werkstätten-Netz in Europa und den USA auszubauen, dann werden sie zum gefürchteten Konkurrenten für alle Hersteller. Der chinesische Bus ist bereits auf dem Weg zu Ihnen. |
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