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Ural-Cluster hat mit den Waldbränden zu kämpfen

Ural-Cluster hat mit den Waldbränden zu kämpfen

25.05.2011 — Analyse


Gebiet Swerdlowsk, welches vor wenigen Jahren mit der Gründung eines Forst-Clusters begonnen hat, kämpft jetzt mit großen Problemen. Die Unternehmen sind nicht bereit in aussichtsreiche Technologien und Produktionsentwicklung zu investieren. Ohne diese Schritte verliert aber die Kooperation von branchennahen Betrieben jeglichen Sinn. Wie die befragten Experten dem Berichterstatter von "RusBusinessNews" erklärten, ist der Staat daran schuld, da er die Kleinunternehmen aus der Holzbranche vertrieben hat. Als Ergebniss der Lobbyierung von Großbetrieben sieht man heute die Degradierung der Branche und die barbarische Vernichtung der Wälder.

Swerdlowsk Gebiet ist zur Hälfte mit Wäldern bedeckt. Deshalb hat man hier während der Sowjetzeit viele Holzverarbeitungsunternehmen, Papierfabriken und Hydrolysebetriebe gebaut. Zur damaligen Zeit hat man jährlich über 25 Millionen m³ Holz abgeholzt und verarbeitet. Heute sind es lediglich 7-9 Millionen m³ pro Jahr, was zur Schließung von vielen Betrieben und Holzverarbeitungsanlagen führte. Der Krisenzustand der Branche bewegte die Regionalregierung dazu, aus den übrig gebliebenen Betrieben ein Holz-Cluster zu gründen.

Die Beamten haben beschlossen das Verarbeitungsniveau anzuheben und das Sortiment auszuweiten. Die Papierfabrik von Turinsk hat, zum Beispiel, mit der Herstellung von Schreibpapier nach deutscher Technologie und hochwertigen Tapeten begonnen. Die Fabrik "Fankom" hat mit der Herstellung vom laminierten Pressholz begonnen, und der Holzverarbeitungsbetrieb von Rezh stellt gepresste Holzpallets her. Viele Betriebe haben mit der Herstellung von Möbelplatten begonnen. Es wurden mehrere Firmen gegründet, welche jetzt Fertighäuser nach finnischer und deutscher Technologie zusammenbauen. Einige haben einen mutigen Schritt gewagt und bieten jetzt Produkte aus thermische behandeltem Holz und Biokraftstoffe an.

Einige Jahre später hat der Leiter des Holzverarbeitungsdepartements des Ministeriums für Wissenschaft und Industrie des Geboetes Swerdlowsk Andrej Mehrentsew vorsichtig mitgeteilt, dass "jetzt einige Schritte gemacht wurden, welche zu einer Cluster-Gründung führen werden". Doch die Gründung eines Clusters ist "aktuell nicht möglich", machte der Beamte sofort einen Rückzieher. Traditionell bildet eine Kooperation der Kleinunternehmen, welche sich auf Innovationen der Ingenierbüros und das intelektuelle Potenzial der Bildungseinrichtungen stützen, die Basis für ein Cluster. In Russland wurde aber im Jahr 2007 ein neues Forstgesetzbuch verabschiedet, welches die Kleinunternehmen in dieser Branche innerhalb von 2 Jahren regelrecht vernichtet hat. Die Kleinunternehmen, welche früher aktiv in der Holzverarbeitung tätig waren, haben die Möglichkeit, Wald zu pachten verloren und wurden entweder geschlossen, oder arbeiten jetzt im Auftrag von Großunternehmen.

Die Zerstörung der wirtschaftlichen Grundlage der Kleinunternehmen hat die Existenz des Forst-Technopark von Ural sinnlos gemacht. Nach Angaben des Direktors des Technoparks Andrej Dobratschew gab es keine Investoren, die bereit waren Geld in die Innovationen zu investieren, und es wird sie höchstwahrscheinlich auch nicht geben. Die vielen Staatsstrukturen, welche zur Unterstützung der aussichtsreichen Entwicklungen gegründet wurden, schickten die Forscher einfach zu den Venture-Fonds. Die Inhaber dieser Fonds bewilligen die Finanzierung von Projekten erst dann, wenn die Fonds die Kontrolle über Innovationsbetriebe übernommen haben. Die Leitung des Ural-Technoparks hat diesen Bedingungen nicht zugestimmt und die Projekte für längere Zeit eingefroren.

Der Innovationspark wäre schon längst geschlossen worden, wenn das regionale Ministerium für Industrie und Wissenschaft 4 Millionen Rubel zur Verfügung nicht gestellt hätte. Dieses Geld wurde in die Gründung der ersten Betriebe investiert, danach haben die Forscher vom Ural- Forstuniversität, welche das Rückgrat des Technoparks bilden, noch ein wenig Geld aufgetrieben und mit den Forschungen in 4 Bereichen, Forsttechnologie und Holzverarbeitung, Häuserbau, Chemie und Energiewesen, begonnen. Einige Projekte, so A. Dobratschew, konnte man verwirklichen, doch die Mehrzahl von ihnen wurde eingefroren, weil man einfach kein Geld hat. Trotz der Erwartungen wurde der Versuchs-Forstbetrieb nicht mit Investitionsregen überschüttet und Dutzende Projekte, die man dort verwirklichen wollte, wurden eingefroren. Doch die Leitung des Technoparks gibt die Hoffnung nicht auf, da es jetzt die Möglichkeit besteht auf der internationalen Bühne aufzutreten. In Finnland entwickelt sich die Fortsbranche rasant und der Leiter des Projekts "Finnischer Cluster für saubere Technologien" Päivi Menard hat den russischen Forschern enge Zusammenarbeit angeboten.

Die Gründung des Clusters ohne Innovationen ist dem Nähen eines Kleides ohne Stoff gleich. Deswegen ist es nicht verwunderlich, dass die Holzbranche in der Region Swerdlowsk ihren Tiefpunkt erreicht hat, denn im Ausland kann man die Produktion der russischen Unternehmen kaum absetzen, und in Russland gibt es einfach keine Nachfrage, nicht zuletzt, weil der Staat die Kleinunternehmen einfach vernichtet hat.

Die Forstbranche, so die Experten, steckt zurzeit in einer sehr tiefen Krise, aus welcher sie mit stark angeschlagenen Ressourcen herauskommen wird. Vize-Leiterin des Departements für Forstwirtschaft der Region Swerdlowsk Natalia Paschkina erklärt, dass es wesentlich weniger neue Bäume gepflanzt werden, als man Bäume abholzt. Um das natürliche Gleichgewicht herzustellen muss man 3 Mal mehr neue Bäume pflanzen, als es heute der Fall ist.

Doch die Beamten sind mit der aktuellen Lage durchaus zufrieden, weil sie sich nicht mal dafür interessieren, über welche Waldflächen Russland noch verfügt. Laut N. Paschkina hat man in die die Entwicklung der Forstwirtschaft in den letzten 5-7 Jahren keinen Rubel aus der föderalen Staatskasse investiert. Im Land gibt es keine Software, mit Hilfe von welcher man ein Forstregister führen könnte. Daraus folgt, dass die Anzahl der gefällten Bäume einfach keinen interessiert.

Die Situation wird durch die vielen Waldbrände zusätzlich verschlimmert. Oft werden die Wälder von kriminellen Unternehmen angezündet, welche für wenig Geld viel Holz haben wollen. Ein Großteil der Brandstiftungen geht auf das Konto der Kleinunternehmer, welche jetzt kein Pachtrecht haben. Sie arbeiten im Auftrag von Großunternehmen und können sich nur dann über Wasser halten, wenn sie die niedrigsten Preise für Holz anbieten. Und der einfachste Weg den Holzpreis nach unten zu drücken ist in Russland Waldbrand anzustiften. Das ist Geschäft auf russische Art.

Im barbarischen Rennen um den niedrigsten Preis zünden die Russen jetzt den Boden unter ihren Füßen an. Bei einer solchen Situation sieht die Gründung eines Forst-Cluster einfach lächerlich aus.

Wladimir Terletskij

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