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Die russischen Generäle verjagen die Waffenhersteller ins Ausland20.07.2011 — Analyse Der Kampf zwischen dem Verteidigungsministerium und den Rüstungsherstellern führte dazu, dass der Rüstungsauftrag des Staates für das Jahr 2011 nicht erfüllt wurde. Präsident Dmitrij Medwedew hat den "Damokles-Schwert" auf die Köpfe der Rüstungsindustrie fallen lassen, was alle Beteiligten ja auch erwartet haben. Schon lange bevor man das Scheitern des Auftrages bekanntgegeben hat, fingen die Hersteller an verschiedene Sicherheiten anzulegen. Wie der Berichterstatter von "RusBusinessNews" festgestellt hat, erkunden die Rüstungshersteller die Märkte der ehemaligen Sowjetunion. Dort erhalten sie Reparaturaufträge für alte Kriegstechnik.
Die Spannung zwischen dem Verteidigungsministerium und den Rüstungsherstellern baute sich seit 2010 auf. Damals haben die Hersteller vom Verteidigungsminister gefordert die Preispolitik zu ändern, da sie nur 10-12% Gewinn erhalten haben. Doch diese Forderung blieb unerfüllt. Der Schuss ging allerdings nach hinten los, denn der Verteidigungsminister Anatolij Serdjukow erklärte, als er sich für die Nichterfüllung des staatlichen Rüstungsauftrags gerechtfertigten musste, dass das Verteidigungsministerium keine Verträge für über 100 Milliarden Ruben wegen des "krassen Preisanstieges" für bestimmte Produktion abschließen konnte. Außerdem erklärte der Oberbefehlshaber der Landstreitkräfte Alexander Postnikow, dass man statt eines russischen T-90C Panzers, welcher 118 Millionen Rubel koste, drei deutsche "Leopard"-Panzer bestellen könne. Die Rüstungshersteller haben sich auf die Situation vorbereitet und haben rechtzeitig nach Auswegen gesucht. Die Rüstungsbetriebe der Region Tscheljabinsk haben im Mai 2011 angefangen den GUS-Markt mit einem Reparaturangebot für Militärfahrzeuge zu erkunden. Grundlage vieler Armeen der ehemaligen Sowjetunion ist die sowjetische und russische Technik. Viele Maschinen und Flugzeuge sind veraltet und reparaturbedürftig, doch nicht alle Nachbarstaaten haben gute und qualifizierte Rüstungsbetriebe. Laut Leiter der Abteilung für Maschinenbau und Rüstungsindustrie des Industrieministeriums der Region Tscheljabinsk Alexander Andrijanow können die russischen Hersteller ihre Panzer, gepanzerte Fahrzeuge und andere Maschinen nicht ohne Genehmigung des Verteidigungsministeriums verkaufen, dafür dürfen sie Ersatzteile für diese Maschinen ausliefern. Diese Möglichkeit haben "Automobilwerk URAL" AG, "Elektromaschina" AG und "TschTZ-Uraltrack" AG genutzt und Lieferverträge mit Kasachstan geschlossen. Dem Beispiel dieser Betriebe folgte "Wissenschaft-Forschung-Unternehmensgruppe "UralVagonZavod" AG. Partner der Unternehmensgruppe im Bau des Service-Zentrums für Reparatur und Modernisierung der Militärtechnik wurde die "Nationale Gesellschaft "Kasachstan Engineering". Laut Generaldirektor von "UralVagonZavod" Oleg Sienko hat die Armee von Kasachstan viele gepanzerte Fahrzeuge, welche modernisierungsbedürftig sind und einsatzbereit gehalten werden müssen. Es gebe mehr als genug Fahrzeuge in der kasachischen Armee, so dass ein Service-Zentrum sich schnell auszahlen würde. Experten sind der Meinung, dass dieser Ausweg aus der Situation durchaus logisch ist. Viele Rüstungsbetriebe haben die erforderlichen Zulassungen, um in der Servicebranche tätig zu sein und Ersatzteile, zu den vorher gelieferten Maschinen, auszuliefern. Die Wartung der Militärfahrzeuge, notwendige Reparaturen und Modernisierungen, kosten ungefähr genau so viel, wie ein neues Fahrzeug. Somit können sich die russischen Rüstungsbetriebe ein sicheres Leben sichern, wenn sie notwendige Vereinbarungen mit den GUS-Staaten treffen. Das Problem besteht nur darin, dass sie nicht die Kampfbereitschaft der russischen, sondern der ausländischen Armee sichern werden. Die Rüstungsbetriebe sind davon überzeugt, dass die Situation solange andauern wird, bis das Verteidigungsministerium seine Preispolitik nicht ändert und eine gute Umrüstungsstrategie auswählt. Die Militärs sind mit dem Preis und der Qualität der neuen Panzer höchst unzufrieden und wollen sie so nicht bestellen. Auf der anderen Seite wollen sie in die modernsten Entwicklungen einfach nicht investieren. Nach Meinung des Militärexperten Wladislaw Schurygin bedeutet dies, dass das Verteidigungsministerium an der Lösung des bestehenden Problems nicht interessiert ist. Es streitet niemand ab, dass die russischen Militärfahrzeuge schon lange nicht mehr die besten sind, doch sie erfüllen ihren Zweck und stellen die Armee, wenn man die möglichen Gegner und ihre Ausrüstung betrachtet, durchaus zufrieden. Die Bestellungen zu kündigen, die Produktion zu stoppen und noch 5 Jahre zu warten, bis die Konstrukteure etwas neues erfunden haben, dies wird das Sterben der Industrie bedeuten, weil so die Betriebe in den nächsten 5 Jahren einfach Pleite gehen. Ihm stimmt auch der Experte des Instituts für politische und militärische Analyse Alexander Khramtschikhin. Wie er erklärte kann die Armee im "klassischen" Krieg auf Panzer nicht verzichten. Sie wurden 2002 im Irak eingesetzt und Russland hat den Krieg mit Georgien nur durch Panzer gewonnen. In dieser Zeit ist "Wissenschaft-Forschung-Unternehmensgruppe "UralVagonZavod" AG, deren Produktion vom Verteidigungsministerium scharf kritisiert wurde bereit, den neuen Panzer T-90AM vorzustellen. Die Vorstellung findet am 8-11 September 2011 während der Russian Expo Arms in Nizhnij Tagil. Wie Oleg Sienko erklärte ist der Panzer mit einer neuen Ladevorrichtung, Beobachtungsgeräten, Panzerung und Kanone ausgestattet. Außerdem arbeitet "UralVagonZavod" an dem Panzer "Armata", welcher 2015 der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll. Doch es herrscht immer noch Unklarheit darüber, ob das Verteidigungsministerium die neuen russischen Panzer bestellen wird. Dmitrij Wassiljew
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