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Sonniger Süd-Ural sorgt für Investitionswachstum

Sonniger Süd-Ural sorgt für Investitionswachstum

22.07.2011 — Analyse


Gebiet Tscheljabinsk hat einen riesigen wirtschaftlichen Sprung gemacht. Nach Ergebnissen des Jahres 2010 gehört Süd-Ural zu den 10 wirtschaftlichsten Regionen von Russland, die Investitionen in die Region sind um 25% gestiegen, eine Reihe von attraktiven Projekten haben das Segen der russischen Regierung bekommen. Der Berichterstatter von "RusBusinessNews" hat erfahren, woraus der Erfolg der Region besteht und was in kurzer Zeit zu erwarten ist.

Die Rankings ziehen das Geld an

Über den rasanten Aufstieg der Wirtschaft von Süd-Ural zeugt das Kredit-Ranking der russischen Regionen, welches durch die AK&M erstellt wurde. Im Jahr 2010 kletterte die Region in der Liste um 14 Positionen nach oben und belegt heute den sicheren 8 Platz.

Genauso optimistisch ist auch die Bewertung der ausländischen Experten. Standard & Poor's hat dem Tscheljabinsker Gebiet ein langfristiges Kredit-Ranking "BB+" verliehen. In der nationalen Skala hat die Region ein "ruAA+" mit der Prognose "Stabil".

Sicherheit der Investitionen ist ein wichtiger Faktor für viele Investoren. Da die Region mittlerweile fest auf den eigenen Beinen steht, haben viele Unternehmen in die Entwicklung der Region investiert. Als Ergebnis belegt Süd-Ural gemessen an Investitionen ins Grundkapital den 3. Platz in Russland (über 265 Tausend Rubel pro Einwohner).

Circa 44,2% der Investitionen wurden im Jahr durch ausländische Unternehmen getätigt (1 Platz in dem Föderalen Bezirk Ural und 6 Platz in Russland). Wie das regionale Ministerium für Wirtschaftsentwicklung der Nachrichtenagentur "RusBusinessNews" mitteilte ist die ausländische Finanzierung um 30% auf 3,3 Milliarden US-Dollar gestiegen. Ihren Beitrag zu der Entwicklung der Wirtschaft haben Unternehmen aus 54 Staaten geleistet, darunter Schweiz, Deutschland, Tschechien, Frankreich, Kasachstan und Ukraine.

Im Jahre 2011 hat der Investitionsstrom sogar zugenommen. Während der Reisen nach Italien und Deutschland hat der Gouverneur Michail Jurewitch die Teilnahme der europäischen Unternehmen an 50 großen Projekten vereinbart. Sieben von ihnen starten bereits in wenigen Monaten. Unter anderem sind berühmte italienische, z.B. Danieli, SIMEM, SKIPASS VALLE ISARCO und deutsche Unternehmen WESEMANN, Machinery Market Consult, Bell Equipment an der Zusammenarbeit mit der Region interessiert.

Große Hoffnungen der regionalen Regierung gehören der Zusammenarbeit mit China. So haben das wissenschaftliche Unternehmen "Ural" und die chinesische "Sinoma I.E." einen Vertrag über den Bau einer neuen Zementfabrik in dem Satkinskij Bezirk unterzeichnet. "TscheljabTruckZapchast" GmbH und YTO Group Corporation wollen ein Joint Venture gründen und zusammen Traktoren, landwirtschaftliche Maschinen und Bautechnik herstellen. Die Unternehmensgruppe SAIC verhandelt gerade über die Eröffnung eines Automobilwerkes am Süd-Ural.

Insgesamt rechnet man damit, dass die Investitionen im Jahr 2011 über 167 Milliarden Rubel betragen werden. Nach Einschätzungen der Agentur "Expert RA" ist die Region im dem Potenzial-Ranking auf dem 13 Platz in Russland und hat alle Chancen das Potenzial voll zu entfalten.

Die Metallurgie beginnt, Landwirtschaft gewinnt

Die Industrie am Süd-Ural erfüllt alle Erwartungen der Investoren. Die Betriebe kehren nach und nach zu den Vorkrisen-Produktionszahlen zurück. Nach Angaben der regionalen Regierung betrug der Produktionsindex in den Monaten Januar-Mai 2011 107,1%. Zu den besten Betrieben zählen die Bodenschatzbetriebe (Wachstum von 137,1%) und Metallbetriebe (107,6%).

Die Region belegt mittlerweile den 2 Platz in Russland im Bezug auf BIP pro Kopf. Im Jahr 2010 betrug das BIP der Region 1,759 Millionen Rubel pro Einwohner.

Die Grundlage der Wirtschaft am Süd-Ural sind und bleiben Metall- und Metallwarenhersteller. Ihnen gehört ebenfalls der Löwenanteil der Investitionen. Die Analytiker von AK&M betonen, dass die wichtigsten Projekte im Jahr 2010 das Erreichen der vollen Produktionskapazität von Stan-5000 (Anlage zur Herstellung von dickem Stahlblech) und der Bau von Stan-2000 (Anlage für kaltgewalzte Stahlbleche) im "Magnitogorskij Metallurgie-Kombinat" AG, Produktionsbeginn von Rohren großer Durchmesser in "Tscheljabinsker Rohrwerk" AG und die Sanierung der Schmelzanlage des "Aschinskij Metallwerk" AG waren.

Wie der Gouverneur Michail Jurewitch erklärt hat, konnten die Metallbetriebe von Süd-Ural "eiserne Muskeln" anlegen und jetzt geht es vielmehr darum schwächere Branchen zu unterstützen. Auf ihre Investoren warten heute die Maschinenhersteller und, natürlich, die Landwirtschaft.

Als glänzendes Beispiel für effiziente Investitionen in die Landwirtschaft gilt der Bau der Schweinezuchtbetriebe in den Ujskij und Tschebarkulskij Bezirken, welche eine Leistung von rund 100 Tausend Tonnen Fleisch pro Jahr haben. Wie das regionale Landwirtschaftsministerium der Nachrichtenagentur "RusBusinessNews" mitteilte, beträgt der Gesamtwert des Projekts von "Unternehmensgruppe "RusAgro" AG über 20 Milliarden Rubel. Die Betriebe werden voraussichtlich im Jahr 2018 ihre volle Produktionsleistung erreichen. Die Regierung wird die Investoren im Schaffen der modernen Infrastruktur um die Betriebe herum unterstützen. Im Jahre 2011 stellt die regionale Haushaltskasse dafür rund 250 Millionen Rubel zur Verfügung.

Dank der Verwirklichung von diesem und vielen anderen Projekten wird die Landwirtschaft der Region in kürzester Zeit um rund ein Drittel zulegen. Die Regierung der Süd-Ural-Region begreift, dass man für Investitionen eine Reihe von Maßnahme durchsetzen muss, um im Vergleich mit anderen Regionen attraktiver zu erscheinen. Die Unternehmen sind an flexiblen Gesetzen, welche neue Betriebe unterstützen werden, interessiert.

Bis zuletzt waren die Industriellen aus Süd-Ural gezwungen ihre Unternehmen in Sankt-Petersburg, Swerdlowsk, Wolgograd, Nizhnij Nowgorod und anderen Regionen mit besseren Steuerbedingungen anzumelden. Um die Kapitalflucht zu stoppen haben die Senatoren der Region Tscheljabinsk das Gesetz, welches neuen Unternehmen viele Steuererleichterungen sichert, verabschiedet.

Für die nächsten 8 Jahre hat man die Gewinnsteuer für die Betriebe, die nach dem 1 Januar 2011 gegründet wurden und mindestens 8 Millionen Rubel Investitionskapital haben, gesenkt. Die Gewinnsteuer wird für solche Unternehmen jetzt 13,5% betragen.

Ähnliche Erleichterungen haben Unternehmen bekommen, welche an den Investitionsprojekten der russischen Regierung arbeiten und Investitionen von über 300 Millionen Rubel vorweisen können. Der niedrigere Steuersatz gilt für den Gewinn der neuen und modernisierten Objekten und Betrieben.

Außerdem haben die Investoren Erleichterungen für die Immobiliensteuer bekommen. Nach Meinung der regionalen Abgeordneten werden die Steuererleichterungen sich positiv auf das Geschäftsklima der Region auswirken und neue Investoren anziehen. Nach vorläufigen Schätzungen werden die Steuererleichterungen der Region rund eine halbe Milliarde Rubel kosten. Doch dieser Verlust wird später durch die neuen Steuerzahler ausgeglichen. Nach Angaben des Gouverneurs M. Jurewitch kann die regionale Haushaltskasse bei bestehendem Wirtschaftswachstum alle ihre Verpflichtungen erfüllen.

Die Region nutzt auch andere Mechanismen, um Investoren anzulocken. So stellt die Regierung mittlerweile die "Investorensicherheiten" aus, man hat "Start-Up-Office" gegründet, welches die Projekte auf allen Ebenen begleiten soll. Außerdem, was in Russland sehr wichtig ist, haben die Investoren die Möglichkeit persönliche Unterstützung des Gouverneurs zu bekommen, welcher für Kontakte mit Investoren sehr offen ist.

Michail Jurewitsch ist ein ehemaliger Landwirt. Er versteht, wie kein anderer, dass die Region Tscheljabinsk seit vielen Jahren den Ruf als "Industrieregion" hat. In erster Linie ist sie mit der Metallurgie, Rohrherstellung, Atomindustrie verbunden. Doch die weitere Entwicklung der Region verlangt, dass man sich nicht nur auf das Altbewährte konzentriert, sondern nach neuen Wegen, Möglichkeiten und Branchen sucht.

In erster Linie geht es um die Entwicklung der Infrastruktur. Der wichtigste Punkt dabei ist der Flughafen von Tscheljabinsk. Heute nutzen rund 700 Tausend Passagiere den Flughafen, in den nächsten 2-3 Jahren wird ihre Zahl auf 1,1-1,3 Millionen ansteigen.

Die einzigartige Natur der Region zieht viele Touristen aus Russland an. Die Region wird als "uralische Schweiz" bezeichnet. Während des regionalen Forums der Partei "Vereinigtes Russland", welches vergangenen Juni in Jekaterinburg stattgefunden hat, haben die Vertreter der Region dem Premier-Minister Wladimir Putin über die Perspektiven der Entwicklung des Ski-Komplexes "Sunny Valley", in welches die italienische Gesellschaft "Dolomiti Superski" bereit ist, über 4 Milliarden Rubel zu investieren. Die Eisenbahn von Süd-Ural hat bereits angefangen das Projekt der S-Bahn zwischen Tscheljabinsk und "Sunny Valley" abzustimmen. Der Bau dieser Eisenbahnverbindung wird die Anzahl der Gäste von 170 Tausend auf 500 Tausend pro Jahr "katapultieren".

"Leider wissen noch nicht alle Menschen in Russland, wie schön doch Süd-Ural für Touristen ist. An dieser Situation muss man arbeiten. Mit Vergnügen werde ich euch dabei unterstützen". –betonte Wladimir Putin. Die ganze Welt weiß, wenn der russische Premier-Minister etwas verspricht, dann hält er auch sein Wort. Die Region hofft, dass dieser Fall keine Ausnahme wird.

Konstantin Dshultajew

 

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