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Der Gouverneur Alexander Mischarin hat die Papier-Modernisierung in Aussicht

Der Gouverneur Alexander Mischarin hat die Papier-Modernisierung in Aussicht

23.09.2011 — Analyse


Die Regierung des Swerdlowsker Gebiets hat die Industrieländer zum Kampf herausgefordert und versprochen sie in kurzer Zeit vom Markt für High-Tech-Produkte zu vertreiben. Nach Vorhaben der Beamten sollen die großangelegten Investitionen in Wissenschaft, Forschung und Konstruktion bereits im Jahr 2015 ermöglichen die regionale Industrie zu diversifizieren und einen Sprung nach vorne im Bereich zu ermöglichen. Die Industrie war über das Vorhaben der Beamten ziemlich verwundert. Während der Sitzung des regionalen Verbandes der Industrie und Unternehmer, auf welcher auch der Berichterstatter von "RusBusinessNews" teilgenommen hat, erklärten sie, dass sie nicht verstehen können, wer und aus welchen Mitteln die Träume der Mannschaft von Alexander Mischarin finanzieren soll.

Die Regierung des Swerdlowsker Gebiets hat ein Konzept der Industrieentwicklung der Region für die nächsten 5 Jahre vorgelegt. Das Konzept sieht die Herstellung von neuen Stählen und Legierungen, modernen Maschinen, Bohranlagen, Eisenbahnwaggons, medizinischen Geräten, gefragten Heilmitteln, und die Organisation von qualitativ hochwertiger Öl- und Holzverarbeitung.

Um den Sprung nach vorne zu machen und sich am Markt der High-Tech-Produkte zu behaupten, hat die Swerdlowsker Regierung beschlossen die Betriebe zu Clustern zusammenzuschließen. Man hat vor solche Cluster in Metallurgie, schwerem Maschinenbau, Pharmaindustrie, Elektrotechnik, Rohr- und Atomindustrie zu gründen. Die Wirtschaft soll mit der Partnerschaft von Privat und Staat, Subventionen, staatlichen Garantien und flexiblen Verwaltungsformen umgebaut werden.

Die Experten sind sich jedoch sicher, dass die Regierungspläne nur auf dem Papier bleiben. Den Vize-Präsidenten des regionalen Verbandes der Industrie und Unternehmer Anatolij Sysoew hat verwundert, dass das Konzept nichts über die Eisenbahn gesagt hat, denn ohne Entwicklung der Eisenbahn kann man die Entwicklung der gesamten Wirtschaft vergessen. Die Hersteller von Baumaterialien sind wegen dem Zusammenbruch der Eisenbahnknoten gezwungen ihre Produktion mit den LKWs zu befördern. Die "Russische Eisenbahn" AG kann keine Garantien geben, dass sie die schwere Situation in der Region in den Griff bekommt, was die Verwirklichung von mehreren Projekten in der Energiebranche im Wert von mehreren Zehntausend Rubeln in Frage stellt. Das Programm benennt außerdem weder die Investitionsquellen, noch menschliche Reserven, mit welchen die Regierung das Potenzial der Region steigern möchte.

Das Fehlen der Fachkräfte, wird in Russland zu einem unlösbaren Problem. Nach Angaben von A. Sysoew beträgt die Personalbewegung bis zu 15% und im Land gibt es keine Mechanismen, um die neuen Arbeiter richtig auszubilden. Die Hochschulen stürzten sich Hals über Kopf in Innovationen, und bilden nur mit Mühe gute Ingenieure aus, von ihrer Weiterbildung ganz zu schweigen. Die Berufsschulen haben ihre eigenen Lehrprogramme und wollen mit den Industriebetrieben einfach nicht kooperieren. Die Industrie hat fast angefangen ihre eigene Fortbildungsinstitute zu gründen, doch da stellte sich das Bildungsministerium des Swerdlowsker Gebiets ihnen in den Weg.

Geschäftsführer des Verbandes der Bauunternehmen des Swerdlowsker Gebiets Jurij Tschumerin erklärte, dass die Baubranche, wie keine andere neue Fortbildungszentren braucht, da die meisten Arbeiter auf den russischen Baustellen Gastarbeiter aus Mittelasien sind. Um ihre Fertigkeiten zu überprüfen und sie bei Bedarf auszubilden, haben die Bauunternehmen beschlossen über 1 Million Euro in den Bau eines Lehrzentrums, welches dauerhaft verschiedene Kurse anbieten wird, zu investieren. Wie J. Tschumerin behauptete, hat das Bildungsministerium 13 Monate lang über die Lizenzvergabe diskutiert, und das obwohl die Regierung selbst zugestanden hat, dass es keine Arbeiter, außer den Gastarbeitern gibt, die die neuen Kraftwerke bauen können.

Den Grund für die lange Nachdenkzeit der Beamten hat der Rektor der Staatlichen Ural-Wirtschaftsuniversität Michail Fedorow verständlich erklärt. Er hat den Industriellen mitgeteilt, dass sie sich in den Interessenbereich der Bildungseinrichtungen einmischen. So sieht in Wirklichkeit die Partnerschaft von Privat und Staat im Swerdlowsker Gebiet aus: der Staat bemüht sich nicht den privaten Investor zu unterstützen, und schlägt ihm außerdem noch die Tür vor der Nase zu.

Doch die fehlenden Weiterbildungs- und Zertifizierungsmaßnahmen können der Industrie den Todesschuss geben. Anatoliy Sysoew behauptet, dass in der Holzbranche viele Mitarbeiter über keine Zertifikate, die ihre Qualifikation bestätigen würden, verfügen. Dies bedeutet, dass die Behörden die Mehrzahl der Klein- und Mittelbetriebe, die mit der Herstellung von Holzprodukten beschäftigt sind, von heute auf morgen schließen können. Dem Staat in dieser Situation zu vertrauen ist einfach sinnlos, nach Angaben des Abgeordneten der Swerdlowsker Regionalduma Nikolaj Woronin, ist der Staat nicht bereit sich in den nächsten 5 Jahren um die Weiterbildung der erwachsenen Bevölkerung zu kümmern.

Die Industrie hofft auch nicht auf die staatlichen Garantien für die erhaltene Finanzierung. Generaldirektor der "UralNITI" AG Alexej Fefelow hat kurz vor der Eröffnung der Russian Expo Arms - 2011 den Journalisten Mitgeteilt, dass sein Unternehmen die Ausschreibung von "Rosnano" gewonnen hat und den Zuschlag zur Gründung des Zentrums für Nanotechnologien erhalten hat. Für die neuen Anlagen waren mehrere Hundertmillionen Rubel notwendig. Da das Institut über eine solche Summe nicht verfügte, hat es sich an die Regierung der Region gewandt, um die staatlichen Garantien zu bekommen. Doch die Beamten zögern bereits seit 6 Monaten. Das Investitionsabkommen wurde, natürlich, auch noch nicht unterzeichnet.

Die russische Industrie ist so aufgebaut, dass sie sich selbständig weder modernisieren, noch entwickeln kann. A. Sysoew glaubt, dass der Grund dafür in der Politik des Staates liegt. In den Industrieländern haben viele Unternehmen spezielle Abnutzungsfonds, aus deren Mitteln die Anlagen erneuert werden. Auf diese Abnutzungsfonds fallen rund 80% der Investitionen an. Die geliehenen Mittel betragen höchstens 15% des Anschaffungspreises. In Russland sieht es ganz anders aus. Die Zahlungen in die Abnutzungsfonds betragen höchstens 22% und die Betriebe leihen bis zu 55% des Geldes, welches für die Modernisierung benötigt wird, bei der Bank.
Die Änderung der Gesetzgebung bezüglich der Abnutzungszahlungen liegt leider nicht im Zuständigkeitsbereich der regionalen und föderalen Regierungen.

Die Regierung des Swerdlowsker Gebiets hat auch keinen Einfluss auf das Verwaltungssystem der Unternehmen, welche zu den vielzähligen privaten Holdinggesellschaften gehören. Die Experten sind davon überzeugt, dass man die Industrie seit längerer Zeit umstrukturieren musste, da sie noch nach dem Vorbild der Sowjetzeit aufgebaut ist. Viele russische Betriebe haben immer noch viele unnötige Aktiva, welche die Personalzahlen aufblasen und die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen.

Weder die Regierung, noch die Industrie können die ganzen Probleme, vor welchen die Industrie in Russland steht, alleine bewältigen. Das Team-Work klappt aber nach wie vor nicht Wie Anatoliy Sysoew erklärt hat, bespricht die regionale Regierung und Gouverneur Alexander Mischarin lediglich die sozialen Fragen mit dem Verband der Industrie und Unternehmer. Die Wirtschaftsprojekte werden alle, ohne Ausnahme, in den Büros der Regierungsmitglieder geboren. Selbst das Entwicklungskonzept der Region wurde dem Verband erst nach mehrmaligen Nachfragen des Präsidenten des Verbandes Dmitrij Pumpjanskij zugesandt.

Die unterschiedlichen Interessen der Regierung und der Wirtschaft führen dazu, dass die Programme keine Probleme lösen können und lediglich ein weiteres Mal die dramatische Lage der russischen Wirtschaft auf den Tag legen. Der Wert solcher Dokumente ist dem Wert des Papiers, auf welchem sie gedruckt werden, gleich.

Wladimir Terletzkij

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