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Südural hat ein Algorithmus für sattes Russland entwickelt

Südural hat ein Algorithmus für sattes Russland entwickelt

31.10.2011 — Analyse


Russland wird von finanziellen und sozialen Unruhen erschüttert, die Unwetter tun ihr Übriges dazu. Dabei muss der ehemals starke landwirtschaftliche Staat seine Nahrungsreserven ständig nachzählen, obwohl das Land buchstäblich aus vollen Getreidesäcken sitzt. Im Januar-August 2011 nahmen die Nahrungsmittellieferungen aus dem Ausland im Vergleich zum Vorjahr um 20,6% zu. Eine vergleichbare Zunahme wurde auch im Vorjahr festgestellt, doch da betrug der Anstieg lediglich 15,5%. Russland ist auch von den Nachbarstaaten abhängig, die in den letzten Monaten ihre Lieferungen von Fleisch um 1,5 Mal, von Sonnenblumenöl um 2 Mal und von Mais um ganze 5 Mal vergrößert haben. Den Berichterstatter von "RusBusinessNews" wollte im Gespräch mit dem Landwirtschaftsminister des Gebiets Tscheljabinsk Iwan Feklin den Problemen in der Branche auf den Grund gehen.

- Das Hauptproblem des Jahres 2011 war, auch wenn es seltsam klingt, die gute Ernte. Die Landwirte wissen nicht, was sie mit dem ganzen Getreide machen können. Außerdem beschweren sie sich über fehlende Transportwaggons und Terminals. Die Getreidespeicher sind in den meisten Getreideregionen randvoll, das Getreide wird einfach draußen gelagert. Im Gebiet Tscheljabinsk sind die Getreidepreise auf 3500 Rubel pro Tonne, bei rund 4500 Rubel Selbstkosten gesunken. Wie geht die Landwirtschaft mit dieser Situation um?

- Im laufenden Jahr hat das Gebiet Tscheljabinsk über 2 Millionen Tonnen Getreide geerntet. Die Preise sinken zwar, doch die Landwirte sind gezwungen einen Teil der Ernte bereits jetzt zu verkaufen, da sie viele Zahlungen, darunter Löhne, Strom, Kredite, tätigen müssen. Die Situation ist nicht einfach, doch sie wäre ohne die Unterstützung des Staates richtig dramatisch gewesen. Im Jahre 2011 erhalten die Landwirte vom Südural über 3 Milliarden Rubel an Unterstützung aus dem regionalen und föderalen Haushalt. Der Löwenanteil der Mittel sind Subventionen, für Kredittilgung, Kauf von Maschinen, für die Herstellung von Milch und Fleisch. Wir berücksichtigen unsere Erfahrung aus den Vorjahren, dass die Getreideproduktion einen höheren Wirtschaftlichkeitsgrad, als Milchtierhaltung hat, unterstützen wir unsere Bauern mehr im organisatorischen Sinn, z. B. koordinieren ihre Zusammenarbeit mit den Getreidespeichern, helfen bei der Auslieferung von landwirtschaftlichen Maschinen etc.

Die Bauern erhalten in diesem Jahr über 170 Millionen Rubel für den Erwerb von landwirtschaftlichen Maschinen aus dem regionalen Haushalt. Außerdem hat unsere Pflanzenproduktion bereits 22 Millionen Rubel aus dem föderalen Haushalt für den Erwerb von Elite-Samen und 60,2 Millionen für den Erwerb von Pflanzenschutzmitteln erhalten. Für diese Zwecke hat der regionale Haushalt zusätzliche 37,5 und 29,5 Millionen Rubel zur Verfügung gestellt.

Ich möchte betonen, dass unsere Getreidespeicher das gesamte geerntete Getreide der Region aufnehmen können. Gebiet Tscheljabinsk benötigt heute über 2 Millionen Tonnen Getreide, deswegen wird die diesjährige Ernte in der Region verbraucht.

- Die Getreideinterventionen sollten eine Notmaßnahme werden. Für Interventionen, als notwendiges Regulierungsmittel, sprachen sich die Regierungen einiger russischer Regionen seit langer Zeit aus, der Gouverneur von Südural Michail Jurewitsch und seine Regierung waren sogar bereit die das Getreide aus regionaler Ebene zu erwerben. Doch die föderale Regierung entschied sich unerwartet gegen diesen Mechanismus, da das Pfandschema angeblich zu unübersichtlich wäre. Dieses Schema sieht vor, dass die Bauern das Getreide zum Selbstkostenpreis an den Staat verkaufen und, falls der Preis steigen sollte, dieses Getreide, nach Bezahlung der Lagerkosten, zurückerwerben können. Wie bewerten Sie diese Situation?

- Die Frage des Getreideverkaufs ist derzeit aktuell. Da Gebiet Tscheljabinsk weit von südlichen Häfen Russlands liegt, lohnt es sich nicht das Getreide zu exportieren. Außerdem, wie ich bereits erklärt habe, ist der Bedarf an Getreide ziemlich hoch. Die Region braucht 1 Million Tonnen für die Verarbeitung, 760 Tausend Tonnen für die Tierhaltung und 300 Tausend Tonnen als Samen. Deswegen wird das meiste Getreide in der Region verkauft. Derzeit stehen die Getreidespeicher unter Vollast, sie nehmen das Getreide mit beliebigem Feuchtigkeitsgrad an und trocknen es. Unsere Aufgabe ist nicht nur zu ernten, sondern auch die Qualität der Ernte nicht zu verlieren.

Der Mechanismus der Pfandinterventionen wird, unserer Meinung nach, zum wirksamen Instrument des Marktes für landwirtschaftliche Erzeugnisse in Russland werden. Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass die föderale Regierung bis Ende 2011 die Durchführung der Getreideinterventionen beschließt.

- Die Landwirtschaftssubventionen in der EU betragen rund 45-50% der Produktionskosten, in Japan und Finnland sind es 70%, in Russland dagegen nur 3,5%. Wie viel Geld gibt Gebiet Tscheljabinsk für die Entwicklung der Landwirtschaft tatsächlich aus?

- Die staatliche Unterstützung der Landwirtschaft beträgt 4,7% des Gesamtvolumens der hergestellten landwirtschaftlichen Produktion. Dieser Anteil des regionalen Haushaltes liegt im gesamtrussischen Durchschnitt, der im Jahr 2010 rund 3,5% betrug.

- Die negative Erfahrung des vergangenen Jahres, als die Dürre rund ein Drittel der Getreideernte vernichtet hat, zwang die föderale Regierung die Ernteversicherung zu fördern. Das Landwirtschaftsministerium wollte sogar eine Pflichtversicherung für 80% der Anbauflächen einführen. Wie viele Betriebe im Gebiet Tscheljabinsk haben im Jahr 2011 eine solche Versicherung abgeschlossen?

- Trotz unserer Aufklärungsarbeit haben nur wenige Betriebe an dem Versicherungsprogramm teilgenommen. Doch die ist einfach zu erklären, die letzten 3 Dürrezeiten haben die Bauern, trotz der staatlichen Unterstützung, an die Grenzen des Ruins getrieben und das Fördersystem sieht die Auszahlung der Subventionen erst nach Abschluss eines Versicherungsvertrags vor. Es heißt, dass die Landwirte während der Frühjahrssaatkampagne viel Geld, welches sie an anderen Stellen benötigen, in die Ernteversicherung investieren müssen. Deswegen haben wir der regionalen Regierung eine Erhöhung der Subventionen vorgeschlagen, sie betragen jetzt bis zu 90% der Versicherungsbeiträge (falls die Getreideernte versichert wird).

Es gibt auch ein anderes Problem. Unsere Erfahrung mit den Versicherungsgesellschaften zeigte, dass die Landwirte nur in seltenen Fällen die volle Schadensersetzung bekommen. Die Versicherer nutzen jede Lücke, um Auszahlungen abzulehnen. Im Jahre 2010, als russische Landwirte unter der Dürre gelitten haben, betrug die Höhe der Auszahlungen an Landwirte nur 9% der Gesamtbeiträge.

Trotz allem, haben in diesem Jahr 10 Betriebe aus Tscheljabinsker Gebiet Versicherungen in Höhe von 495 Millionen Rubel abgeschlossen. Als Versicherungssubventionen haben diese Betriebe 29,1 Millionen Rubel vom Staat erhalten, davon stammen 17,3 Millionen aus dem regionalen Haushalt. Dazu muss erwähnt werden, dass in den vergangenen 3 Jahren kein einziger Betrieb in der Region eine Ernteversicherung hatte.

- Eine der Maßnahmen für die Ankurbelung der russischen Landwirtschaft ist der Wiederanbau von stillgelegten Flächen. Wie sieht die Situation im Gebiet Tscheljabinsk aus?

- Zur Umsetzung dieser Maßnahme wurde, nach Anordnung des Gouverneurs, eine Arbeitsgruppe gegründet, in welcher die Vertreter von allen zuständigen Behörden zusammenarbeiten. Wir haben Informationen über alle stillgelegten landwirtschaftlichen Flächen gesammelt und festgestellt, dass es sie rund 20% der Gesamtfläche ausmachen. Ein Teil von ihnen wurde überflutet, auf einem Teil wächst mittlerweile Wald, doch auf 250-300 Tausend Hektar kann wieder angebaut werden.

Seit 2005 bauen die Landwirte auf 338 Tausend Hektar ehemals stillgelegten Flächen wieder an. In diesem Jahr kommen weitere 10 Tausend Hektar dazu. Heute arbeiten wir in 2 Richtungen, zum Ersten versuchen wir die Zusammenarbeit mit kommunalen und föderalen Behörden, welche die meisten Aufsichtsfunktionen in dieser Branche ausüben, zu organisieren. Jetzt besteht unsere Aufgabe in der Verstärkung der Kontrolle durch Aufsichtsbehörden, damit wollen wir die fahrlässigen Bauern dazu zwingen, auf dem Land entweder etwas anzubauen, oder das Land an diejenigen Bauern zu verkaufen, die dort etwas anbauen wollen. Falls der Eigentümer sich trotzdem weigert etwas anzubauen, dann muss man zu härteren Mitteln, zum Beispiel Bußgeldern oder Landentzug greifen.

Unsere zweite Tätigkeitsrichtung ist die Durchsetzung der Gesetzesänderungen. Im Dezember 2010 wurde das Gesetz über landwirtschaftliche Flächen geändert, so haben, zum Beispiel, die regionalen Behörden das Recht erhalten eine Klage zum Entzug von langwirtschaftlichen Flächen einzureichen (bisher hatten nur lokale oder föderale Behörden dieses Recht). Doch immer noch gibt es im Gesetz keine Definition der stillgelegten Fläche. Um diese Lücke zu schließen, haben wir im Auftrag des Gouverneurs Michail Jurewitsch ein Schreiben an die russische Regierung mit der Bitte die Bestimmung der Definition "der Nicht-Verwendung der landwirtschaftlichen Flächen" zu beschleunigen. Ich möchte auch betonen, dass auch wenn das Gericht ein Landesentzug anordnet, es keine Rede von Enteignung sein kann. Das Besitzrecht auf das Grundstück geht auf die Kommune über, danach wird es auf einer Auktion verkauft und der ehemalige Besitzer erhält eine Vergütung aus dem Erlös.

- Bald wird ein weiteres Vorhaben der föderalen Regierung verwirklicht - die Entsorgung der Altfahrzeuge. 70-80% der Landwirtschaftsmaschinen sind älter als 10 Jahre. Wie sieht es mit diesen Zahlen in Tscheljabinsker Gebiet aus?

- Die Fristen und Bedingungen des Entsorgungsprogramms sind noch nicht festgelegt, obwohl viele Bauern auf dieses Programm warten. Im Gebiet Tscheljabinsk sind 62% der Traktoren und 74% der Mähdrescher älter als 10 Jahre. Unsere Vorschläge zur Teilnahme am Programm haben wir bereits im Mai verfasst. Nach unserer Schätzung könnte man im Jahr 2012 2077 Maschinen, davon 1322 Traktoren, 685 Getreidemähdrescher und 70 Futtervollerntemaschinen durch neue ersetzen. Im Jahre 2013 wären es 2138, und im Jahre 2014 2199 Maschinen.

In diesem Jahr haben Landwirte, nach unseren Informationen, dank der regionalen Subventionen neue Maschinen im Wert von über 900 Millionen Rubel bestellt. Die Bauern bekamen 53 neue Mähdrescher und 84 Traktoren. Im Dürrejahr 2010 wurden nahezu keine Landwirtschaftsmaschinen bestellt.

Die letzten Großanschaffungen von Mähdrescher wurden zwischen 1999-2002 abgewickelt. In kleineren Betrieben findet man Traktoren, die das zwei- oder gar dreifache ihrer Lebenszeit hinter sich haben. In erster Linie werden, natürlich, russische Maschinen bestellt, da sie günstiger in der Anschaffung sind und das breite Wartungsnetz den Einsatz dieser Technik erleichtert. In den vergangenen Jahren wurde die Arbeit mit "Rosagroleasing" aufs Eis gelegt, da sich zu viele Schulden für frühere Lieferungen angesammelt haben. Doch nach Amtsantritt von Michail Jurewitsch hat sich die Situation rasch verbessert, die Schulden wurden beglichen und die Zusammenarbeit mit der Leasinggesellschaft fortgesetzt. Geplant ist, dass Bauern in diesem Jahr rund 170 Millionen Rubel als Subventionen für Anschaffung von neuen Maschinen aus dem regionalen Haushalt erhalten.

- Der Gouverneuer hat erklärt, dass Tscheljabinsker Gebiet den zweiten Platz, nach dem Gebiet Belgorod, im Bereich der Geflügelhaltung erreichen will. Welche Maßnahmen werden ergriffen, um an die Nummer eins ranzukommen?

-Nach kurzfristigen Prognosen werden die Geflügelbetriebe der Region im Jahre 2011 185 Tausend Tonnen Geflügelfleisch, als 10 Tausend Tonnen mehr, als im Vorjahr, herstellen. Im Jahre 2017 werden wir, unter Berücksichtigung der Investitionsprojekte in dieser Branche, rund 330 Tausend Tonnen herstellen. Damit wären wir auf Platz 2 in Russland.

Heute befinden sich zwei neue Geflügelzuchtbetriebe mit der Produktionsleistung von je 50 Tausend Tonnen Fleisch pro Jahr im Bau. Der erste Betrieb im Nagaqbaksky-Bezirk wird von der Firma "Sitno", der zweite von der Uralbroiler-Holding gebaut. Die Holding hat mit dem großangelegten Umbau des Geflügelzuchtbetriebes in Argajasch und anderen Geflügelzuchtbetrieben begonnen. Der Gesamtwert von diesen Investitionsprojekten beträgt 12,2 Milliarden Rubel. Der regionale Haushalt hat für die Erteilung von Investitionskrediten eine staatliche Garantie in Höhe von 5,5 Milliarden Rubel ausgestellt. Außerdem wird der regionale Haushalt den Unternehmen die Kosten für betriebliche Infrastruktur ersetzen, die neue Produktionsstätten bauen. Für diese Ziele hat die Regierung den Investoren 610 Millionen Rubel zur Verfügung gestellt.

- Eine weitere strategische Entwicklungsrichtung ist die Viehzucht. Nach Angaben des Föderalen Zollamtes stieg der Import des tiefgefrorenen Fleischen im Januar-Juli um 10,8%, des Geflügels um 13,7% an. Wenn man den Import aus unseren Nachbarstaaten betrachtet, dann stellt man fest, dass der Import des gekühlten und tiefgefrorenen Fleisches im Vergleich zu 2010 um 51% zugenommen hat. Rund 40% des Rindfleisches und 25% des Schweinefleisches werden importiert. Die Importquoten für Schweinefleisch, welche in diesem Jahr bereits ausgeschöpft sind, werden im kommenden Jahr um ein Drittel reduziert. Die Fleischereien haben vor die Preise um 15-20% zu erhöhen. Hat die Region Tscheljabinsk vor die Marktpositionen zurückzuerobern?

- Was das Schweinefleisch angeht, so freuen wir uns über die Reduzierung der Importquoten. Im vergangenen Jahr haben die Schweinemastbetriebe 20,8% mehr Fleisch, als im Jahr 2009 hergestellt. In den 8 Monaten des laufenden Jahres sind es bereits 30,4% mehr, als im Vorjahr. Die Holdings "Ariant" und "UralBroiler" planen den Bau von neuen Produktionsbetrieben. Übrigens, das Unternehmen "RusAgro" wollte sein Projekt in unserer Region nicht umsetzen, da unser Markt von den lokalen Herstellern beherrscht wird. Im Jahre 2017 soll die Fleischherstellung, von derzeitigen 307 Tausend Tonnen auf 500 Tausend Tonnen pro Jahr ansteigen.

Im Gebiet Tscheljabinsk wird die Produktion des Rindfleisches ebenfalls angekurbelt. Die Landwirtschaftsholding "Ariant", der größte Viehzüchter in Russland wird in kurzer Zeit einen neuen Betrieb im Ujsky-Bezirk eröffnen und den Bestand um 1,5 Mal auf 30 Tausend Köpfe erhöhen. Die Landwirtschaftsholding "UralBroiler" plant die Züchtung des Stanford-Rindes im Ujsky-Bezirk. Wenn man das derzeitige Verhältnis zwischen Fleisch- und Milch-Rind betrachtet, stellt man fest, dass das Fleisch-Rind einen Anteil von nur 1% am Gesamtbestand hat. Dabei beträgt dieser Anteil in landwirtschaftlich entwickelten Ländern, wie die USA oder Kanada rund 50%. Schauen Sie mal, welches Entwicklungspotenzial wir noch haben. Heute haben wir bereits einige Zuchtherde und verkaufen Zuchttiere in alle russischen Regionen.

- Außer den Problemen mit der Fleischherstellung kritisieren die Experten die Unterentwicklung der Fleischverarbeitung. Sehen die Projekte im Gebiet Tscheljabinsk eine Gesamtlösung für das "Fleischproblem" vor?

- Was die Fleischverarbeitung angeht, so haben alle größeren Zuchtbetriebe ihre eigene Schlachterei und Fleischerei. Selbstverständlich sehen alle neuen Projekte den Bau von modernen Schlachtereien mit modernen Anlagen vor. In den nächsten 2 Jahren wird die Landwirtschaftsholding "Ariant" die größte Fleischerei Russlands in Betrieb nehmen. Die Anlage in der Nähe von Tscheljabinsk hat eine Fläche von 15 Tausend Quadratmeter, wurde von der deutschen Forma "BERTSCHlaska" entwickelt und verbindet die modernsten europäischen Technologien in der Lebensmittelbranche. Nach der Inbetriebnahme dieser Anlage wird das Produktionsvolumen von "Ariant" auf 140 Tonnen täglich ansteigen.

- Auf föderaler Ebene wird über Eintritt von Russland auf die ausländischen Lebensmittelmärkte diskutiert. Geplant ist, dass im Jahr 2020 Russland 170 Tausend Tonnen Geflügel- und 200 Tausend Tonnen Schweinefleisch exportieren wird. Was halten Sie von diesen Plänen?

- Ich halte diese Pläne für durchaus realisierbar. Heute exportieren wir aus der Region Tscheljabinsk rund 30-40% des hergestellten Geflügel- und Schweinefleischs, doch ein Teil des Bedarfs an dieser Produktion wird aus den anderen Regionen importiert. Genau so sollte es auch mit dem Import aussehen, wenn man in Russland ausländisches Fleisch kaufen kann, dann haben wir jeden Grund auf anderen Märkten präsent zu sein. Als Beispiel könnte ich unsere Nudel nennen. Unsere Handelsmarken "Makfa" und "Zlak" sind sowohl in unseren Nachbarstaaten, als auch im Ausland sehr beliebt. Die Produkte sind von hoher Qualität und durch die Verwendung von russischen Zutaten auch günstig. Die russische Geflügel- und Schweinezucht haben ebenfalls eine gutentwickelte Basis, in der Produktion werden modernste Technologien eingesetzt, weswegen auch gewisse unsere Hoffnungen dem Export gelten.

- In Industrieländern werden verschiedene Mechanismen der Preisbildung in der Landwirtschaft eingesetzt. Russland hat sich immer noch für keinen Mechanismus entschieden. Die Bauern haben sich mehrmals für klare Mechanismen der Preisbildung und Quotierung vom bestimmten Produktionsumfang, welcher den Bedarf der Region decken soll, um Unter- und Überproduktion zu vermeiden, ausgesprochen. Wie sehen Sie die Lösung dieses Problems?

- Wir sind der Meinung, dass man auf gesetzlicher Ebene den Anteil für jeden Marktteilnehmer im Preis verankern muss. Wer die meisten Ausgaben bei der Milchherstellung hat, sollte auf keinen Fall den niedrigsten Gewinn haben. Wenn wir den Milchpreis nehmen, so muss der Bauer rund 55% des Milchpreises bekommen, aber heute beträgt dieser Anteil nur 40-45%. Was die Produktionsquoten angeht, so ist die Situation wesentlich schwieriger, da wir auf dem freien Markt sind und die Herstellung nicht verbieten können.

Interview von Lyudmila Solodkowa

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