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Der Wind vom Jamal wird Energie

Der Wind vom Jamal wird Energie

30.11.2011 — Analyse


Die Regierung des Autonomen Kreises der Jamal-Nenzen beabsichtigt das Defizit der Stromerzeugungskapazitäten auszugleichen. Heute erwirbt die Region einen Großteil des Stroms in der Nachbarregion Jugra. Eine solche Abhängigkeit lässt über die Entwicklung des eigenen Energiesicherheitssystems nachdenken, neue Stromerzeuger projektieren und in Betrieb nehmen und, selbstverständlich, nach neuen Wegen der Energieversorgung suchen. Der ständig wachsende Strombedarf der Region soll durch Inbetriebnahme der neuen Stromkraftwerke und alternative Energiequellen befriedigt werden. Eine aussichtsreiche Entwicklungsrichtung ist dabei die Verwendung der Windenergie. Wie der Berichterstatter von "RusBusinessNews" festgestellt hat, ist die russische Industrie bereit die Kunden mit guten und preiswerten Windanlagen zu beliefern.

Derzeit beträgt das Defizit der Stromerzeugungskapazitäten am Jamal Über 1000 Megawatt. Die Entwicklungsstrategie des Kreises sieht auch großangelegte Investitionen in die Energiebranche vor, bis zum Jahr 2020 werden sie die 200 Milliarden Rubel-Marke übersteigen. In der Zone der zentralisierten Energieversorgung werden das Wasserkraftwerk Urengojskaja (450 MW), Wasserkraftwerk Tarko-Salinskaja (600 MW), Gasturbinenkraftwerk "Poljarnaja" in Salekhard mit der Leistung von 268 MW gebaut. Außerdem ist die Inbetriebnahme der neuen Stromleitung mit der Spannung von 22 Kilovolt zwischen Nadym und Salekhard, der Ausbau des Stromnetzes in der Staft Labytnangi; Siedlung Harp und der Obskaja-Station geplant. Die Verwirklichung dieser Maßnahmen, so die Experten wird die Probleme der Stromversorgung in der wichtigsten Gasförderregion Russland mildern.

Doch die meisten Bezirke des autonomen Kreises der Jamal-Nenzen werden aus dezentralen Energiequellen versorgt. Veraltete, ineffiziente Anlagen, teure Brennstoffe machen die Stromerzeugung unbezahlbar. Nach Angaben der Experten hat man für Brennstoffe, die an den russischen Fernen Norden transportiert wurden im Jahr 2009 über 100 Milliarden Rubel ausgegeben. Der hohe Preis für die Versorgung der abgelegenen Gebiete mit Strom zwang die Regierung dazu nach Sparmöglichkeiten zu suchen.

Nach Meinung des Leiters des Zentrums für erneuerbare Energiequellen Alexander Popov, streiten die Experten immer noch über Vorteile der zentralisierten und dezentralisierten Stromversorgung. Um die Frage, welche Art der Stromversorgung denn für jede einzelne Region günstiger sei, muss man wissenschaftliche Studien durchführen. Doch auch ohne solche Studien ist es klar, dass abgelegene Gebiete aus wirtschaftlichen Gründen keine Stromleitungen haben werden. Die Wahl fällt in dieser Situation auf örtliche Energieerzeuger. Die Wissenschaftler schlagen mehrere alternative Energiequellen, wie Wasserkraftwerke ohne Staudamm, kleine unterirdische Atomkraftwerke, Windkraftwerke, vor. A. Popov ist überzeugt, dass Jamal von den Windkraftwerken profitieren wird.

Vor einiger Zeit war Sowjetunion die Nummer 1 in der Nutzung der Windenergie. Das erste Windkraftwerk wurde bereits im Jahr 1932 gebaut. Damals wurde ernsthaft über den Bau von Windparks im Fernen Norden, welche das ganze Land mit Energie versorgen würden, nachgedacht. Die Studien belegten, dass die Windenergie an der Küste des Polarmeeres die Leistungen aller damaligen Wärmekraftwerke der USSR übertrifft.

Doch schließlich wurde der Entschluss Wasserkraftwerke an sibirischen Flüssen zu bauen, gefasst. Die restliche Welt schlug den Weg der Verbesserung von Stromerzeugungsanlage an. Heute beziehen einige Staaten fast ein Viertel ihrer Gesamtenergie aus den Windkraftwerken. In Russland liegt dieser Wert deutlich unter einem Prozent.

Die mangelnde Verbreitung der Windkraftwerke in Russland lässt sich dadurch erklären, dass der Kilowatt-Preis der Windenergie mit dem Preis der herkömmlichen Energie nicht vergleichbar ist. Doch es gibt keine Alternativen für die Windkraftwerke am Jamal, wo es keine Stromnetze und ein empfindliches Ökosystem gibt.

Studien belegen, dass selbst relativ schwache Anlagen genügend Strom für Industrie generieren können. Leiterin des Lehrstuhls "Automatik" der Filiale der Staatlichen Universität von Süd-Ural Larisa Tschetoschnikowa erklärt, dass ein Versuch, welcher in Miass (Gebiet Tscheljabinsk), wo die durchschnittliche Windgeschwindigkeit 2-2,5 Meter pro Sekunde beträgt, durchgeführt wurde, belegt dass eine Anlage mit der Nennleistung von 1 Kilowatt das Versuchslabor der Universität mit Strom versorgen kann.

Am Jamal sieht es mit Winden wesentlich besser aus. Derzeit sind, nach Angaben des Departements des Energie- und Kommunalwesens des Autonomen Kreises der Jamal-Nenzen auf der Gebiet des Kreises 3 Windmessungsanlagen installiert. Nach vorläufigen Auswertungen beträgt die durchschnittliche Windgeschwindigkeit 4,9 Meter pro Sekunde, und die maximale rund 30 Meter pro Sekunde. Das Gesamtvolumen der Windenergie wird auf 100 Millionen Kilowattstunden geschätzt.

Die erneuerbare Energie hat am Jamal noch keinen Einzug erhalten. Dabei kann Windenergie dem Haushalt helfen viel Geld einzusparen. Da die Selbstkosten der Windenergie um einige Male niedriger, als bei der Stromerzeugung durch Dieselanlagen sind, wird der regionale Haushalt alleine an Subventionen für die Bevölkerung bis zum Jahr 2020 rund 140 Millionen Rubel einsparen.

Derzeit wird im Rahmen des gebundenen Investitionsprogramms des Autonomen Kreises der Jamal-Nenzen die Projektierungsarbeiten für den Bau des Objekts "Windanlagen für die Siedlung Jamalskie oleni" in Auftrag gegeben. Das Projekt wird im Jahre 2011 mit 2 Millionen Rubel finanziert. Geplant ist der Bau von 2 Modulen mit der Leistung von je 100 Kilowatt. Der geschätzte Preis von 1 Kilowatt Nennleistung beträgt 16 000 Rubel. Experten sprechen davon, dass diese Zahl in der Perspektive weit niedriger, dank der neuen Technologien, ausfallen wird.

Nach Angaben des Leiters des Labors FGUP "NPO avtomatiki" Wladimir Timofeew kostet 1 Kilowatt Nennleistung einer europäischen Windanlage rund 1000 US-Dollar, einer russischen - rund 800 Dollar (25 Tausend Rubel), was für die Mehrzahl der russischen Verbraucher unbezahlbar ist. Eine komplizierte und teure Windanlage können heutzutage viele russische Unternehmen herstellen, eine einfache und effiziente Anlage bleibt aber noch ein Traum. Die russischen Erfinder, so W. Timofeew, stehen kurz davor eine innovative Anlage mit einem Windrotor zu bauen, was den Preis eines Kilowatts Nennleistung deutlich verringern wird.

Derzeit wird das erste Industriemuster des Rotors angefertigt, die Versuche werden im Jahr 2012 stattfinden. Der Experte ist überzeugt, dass das Ergebnis positiv ausfallen wird, doch für die Serienherstellung der Windanlage werden technologische Abläufe benötigt. Diesen Weg nach China eingeschlagen, wo erforderliche Produktionsstätten für bereits existierende Technologien gebaut werden, was den Preis von 1 Kilowatt der Windanlage auf 350 US-Dollar fallen ließ. Es scheint so, als müssten sich die russischen Hersteller an diesen Preis halten.

Doch Jamal hat keine Produktionsstätten, die Anlagen der erneuerbaren Energie oder Ersatzteile für solche Anlagen herstellen könnten. Der Gouverneur Dmitry Kobylkin hat mehrmals erklärt, dass die Region bereit sei, sich an der Finanzierung der Alternativenergieprojekte zu beteiligen. Dabei werden die Investitionen von der Effizienz der angebotenen Anlagen abhängen.

Wladimir Petrow

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