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Die Megawatt-Basis von Süd-Ural15.12.2011 — Analyse Die Tscheljabinsker Regierung trifft wichtige Entscheidungen, um die Region investitionsattraktiv zu machen. Die Rede ist sowohl vom Bau von neuen Betrieben, als auch vom Wiederbeleben der alten Unternehmen. Diese Pläne können aber ohne ausreichende Stromkapazitäten nicht verwirklicht werden. Nach Expertenschätzungen wird Gebiet Tscheljabinsk in den nächsten 10 Jahren zusätzlich mindestens 10 Gigawatt Leistung benötigen. Wie der Berichterstatter von "RusBusinessNews" erfahren hat, wird in kurzer Zeit der Startschuss für einige großangelegte Projekte, darunter auch mit Auslandsbeteiligung, fallen. Parallel dazu kommt die Kleinenergieerzeugung auf Hochtouren, was die Region vor Energieturbulenzen schützen und die Verwirklichung der geplanten Investitionsprojekte ermöglichen wird. Nach Angaben der Vereinigten Verteilungsbehörde der Stromkapazitäten von Ural beträgt die Gesamtleistung der Stromanlagen von Süd-Ural heute 5233,3 MW. De größten Stromerzeuger sind Troitzkaja-Wasserkraftwerk (OGK-2), Juzhnouralskaja-Wasserkraftwerk (OGK-3) und die Stromerzeuger, die der "Fortum" AG (russische Tochter der finnischen Stromgesellschaft Fortum) gehören - Argajaschskaja-Heizkraftwerk, Heizkraftwerke 2 und 3 von Tscheljabinsk. Die Region nähert sich langsam ihrem historischen Maximum am Stromverbrauch, der 5949 MW beträgt und im Jahr 1989 gemessen wurde. Direktor für technische Entwicklung der "MRSK Ural" AG - "Tscheljabenergo" Alexander Bondarenko ist der Meinung, dass nach dem wirtschaftlichen Durcheinander der 90-er Jahre und dem Produktionsrückgang während der ersten Welle der Wirtschaftskrise die Industrie sich nach und nach erholt, und das Tscheljabinsker Gebiet im Jahre 2011 die 5500 MW - Stromverbrauchmarke bereits überschritten hat. Präsident des Verbandes der Kleinenergieerzeuger von Ural Maksim Zagornow erklärt, dass der Stromverbrauch während der Wirtschaftskrise um rund 3% pro Jahr zunimmt, in den guten Zeiten aber um bis zu 8% zunehmen kann. Da in der Region viele energieintensive Betriebe ansässig sind, hat man hier mit Energiedefizit bereits Erfahrungen gemacht. Nach Angaben des Ministeriums für Industrie und Naturressourcen des Tscheljabinsker Gebiets wird am Süd-Ural um ein Viertel weniger Energie erzeugt, als tatsächlich benötigt wird. Der fehlende Strom wird aus den Nachbarregionen exportiert. Nicht nur die Inbetriebnahme von neuen Stromerzeugern, sondern auch die veralteten Objekte verlangen die Aufmerksamkeit der Beamten. Die Basis der Stromerzeugung der Region bilden Kraftwerke, die in der Mitte des 20. Jahrhunderts gebaut wurden. Die einzige Ausnahme ist das Heizkraftwerk Nr. 3, welches im Jahre 1996 in Betrieb genommen wurde. Nach Angaben des Vorsitzenden der regionalen Filiale des Verbandes "Delovaja Rossija" Konstantin Sakharow, sind die Energieobjekte, sowohl die Erzeuger, als auch das Netz, zum Teil zu 60-70% veraltet, es heißt, dass ein Teil von ihnen früh oder spät ausfallen wird. Neue Megawatts und die neuen Netze Die Regierung von Süd-Ural geht das Energieproblem als Ganzes an. So wurde der Bau von Stromerzeugern und Stromnetzen geplant. Bis 2014 sollen neue Energieblocks mit einer Gesamtleistung von 1860 MW in Betrieb genommen werden. Neue Energieblöcke werden an den Troizkaja- und Juzhnouralskaja - Wasserkraftwerken ans Netz gehen. Im Juni 2011 hat die Stromgesellschaft "Fortum" den 3. Energieblock an dem Tscheljabinsker Heizkraftwerk Nr. 3 mit der Stromleistung von 225,5 MW in Betrieb genommen. Die Partnerschaft mit dem finnischen Investor wird auch in Zukunft fortgesetzt. Im Oktober wurde bekanntgegeben, dass "Fortum" dem russischen Energieministerium angeboten hat, den Bau von 2 neuen Energieblöcken mit je 225 MW Leistung aus Tjumener Gebiet ins Tscheljabinsker Gebiet zu verlagern. Das Gesamtinvestitionsvolumen dieses Vorhabens beträgt ca. 20 Milliarden Rubel. Die Regierung von Süd-Ural hat dieses Vorhaben unterstützt, weil die Region einen garantierten Absatzmarkt anbieten kann. "Fortum" plant die neuen Energieblöcke auf dem Gelände des Tscheljabinsker Wasserkraftwerkes, des ersten Kraftwerkes der Region, welches im Jahre 1930 erbaut wurde, zu bauen. Während eines Treffens mit dem Gouverneur Mikhail Jurewitsch hat der Generaldirektor der "Fortum" AG Alexandr Tschuwaew mitgeteilt, dass die Gesellschaft alle erforderlichen Genehmigungen bereits erhalten hat und mittlerweile die Projekt- und technische Dokumentation ausgearbeitet werden. Im Sommer kommenden Jahres soll mit den Arbeiten an der Baustelle begonnen werden. Doch der Strom muss nicht nur erzeugt, sondern auch an die Kunden gebracht werden. Die regionale Regierung hat die langfristigen Investitionsprogramme der Netzgesellschaften "Tscheljabenergo" (Filiale "MRSK Ural" AG) und MES Ural (Filiale "FSK EES" AG) abgesegnet. Das FSK-Programm für den Zeitraum 2010-2014 sieht Investitionen in einem Umfang von 15 Milliarden Rubel vor. Die MES Ural muss zwei großausgelegte Projekte zur Entwicklung der Leistungsschemas des neuen Energieblocks Nr. 10 des Troizkaja-Wasserkraftwerk und des Juzhnouralskaja Wasserkraftwerk Nr. 2 verwirklichen. Das erste Projekt sieht bis zum Jahr 2014 den Bau einer 240-Kilometer langen 500kV-Freistromleitung "Troizkaja Wasserkraftwerk -Priwalowskaja" vor. Nach vorläufigen Schätzungen wird der Bau dieser Freistromleitung rund 7,7 Milliarden Rubel kosten. Zur Verteilung der Leistung des Juzhnouralskaja Wasserkraftwerkes Nr. 2 ist für das Jahr 2012 der Bau des Eingangs in die 220kV-Verteilanlage "YuUGRES-2", der 220kV-Leitung "YuUGRES - KS-19" und der 220kV-Leitung " YuUGRES - Schagol 3" mit einem Abzweig zum Umspannwerk "Isakowo". Im Jahre 2013 soll der Eingang der 500kV-Linie "Troizkaja Wasserkraftwerk - Schagol" gebaut werden. Diese Vorhaben werden mit ca. 130 Millionen Rubel zur Buche schlagen. Außerdem setzt MES Ural die Rekonstruktion des, für den Gornozawodskij Industrie-Bezirk des Tscheljabinsker Gebiets, wichtigen 500-kV-Umspannwerkes "Zlatoust" und des 220kV-Umspannwerkes "Nowometallurgicheskaja", welches den Metallurgicheskij Bezirk von Tscheljabinsk mit Strom versorgt, fort. Die Arbeiten an diesen Stromanlagen sollen im Jahr 2013 abgeschlossen werden. Die Investitionen der FSK in die Rekonstruktion der Umspannwerke werden jeweils 1,82 und 2,12 Milliarden Rubel betragen. Für das Jahr 2014 hat sich die MES Ural die Rekonstruktion einer weiteren wichtigen Energiequelle von Tscheljabinsk, des großen 500kV-Knotenumspannungswerkes "Schagol" vorgenommen. Die Kosten des Projekts werden auf 2,92 Milliarden Rubel geschätzt. Im Laufe der Jahre 2013-2015 soll die offene 500kV-Verteileranlage des 500kV-Umspannungswerkes "Kropatchewo", ein wichtiger Verteilungsknoten des Vereinigten Energiesystems von Ural, welcher zusammen mit den 500kV-Umspannungswerken "Zlatoust" und "Tscheljabinskaja" den Stromtransit zwischen Sibirien und dem zentralen Teil Russlands sicherstellt. Dieses Projekt wird auf 130 Millionen Rubel geschätzt. Der Gesamtwert des von der Regierung beschlossenen Investitionsprogramms von MRSK Ural zur Ausweitung des Stromnetz-Komplexes der Region für die Jahre 2011-2015 wird, unter Berücksichtigung der Finanzierung nach den RAB-Richtlinien, auf ca. 17 Milliarden Rubel geschätzt.
In das 5-Jahres-Programm wurden auf Wunsch der Großabnehmer die Bau-Projekte von 445MW-Netzanlagen und 300-MW-Netzanlagen für die Kleinabnehmer (Bevölkerung, Kleinunternehmen etc.) aufgenommen. Nach der Verwirklichung des Investitionsprogramms kann der Stromverbrauch im Tscheljabinsker Gebiet von 5 416 MW im Jahr 2010 auf 6 161 MW im Jahr 2015 ansteigen. Der Leiter von "Tscheljabenergo" betonte, dass dieses Investitionsprogramm einige Gebiete, die unter Leistungsdefizit leiden, erfasst. So werden, unter anderem in den nördlichen Gebieten der Region in den kommenden 5 Jahren auf Wunsch der Großabnehmer Energieobjekte mit einer Gesamtleistung von 154 MW gebaut, davon entfallen auf die Gornozawodskaja-Zone 39 MW, auf Nord-West und Zentrum von Tscheljabinsk - 96 MW, auf Traktorozawodskij Bezirk und einen Teil der Innenstadt von Tscheljabinsk - 44 MW und auf Sosnowskij-Bezirk - 36 MW. Igor Butakow betonte, dass das Programm noch weiter durch die Aufnahme von Projekten, welche die Inbetriebnahme von Netzanlagen mit einer Gesamtleistung von 548,7 MW vorsehen, aber noch nicht bestätigt sind, erweitert werden kann. Kleine Erzeuger für Kleinabnehmer Die Inbetriebnahme von neuen Objekten der Großstromerzeugung wird in erster Linie die Energieprobleme der Industriegiganten lösen. Für die Kleinunternehmen ist der Strom zu teuer. Wie der Präsident des Verbandes der Kleinenergieerzeuger von Ural Maksim Zagornow erklärte, kostet eine Kilowattstunde für Kleinunternehmen deutlich mehr, als den Großunternehmen, weil die Großen über eigene Stromerzeuger verfügen und einen Zugang zum Großmarkt haben. Ein Ausweg aus der schwierigen Situation kann die Förderung der Kleinenergieerzeugung sein. "Der Netzstrompreis wächst ständig. Die Unternehmen denken viel öfters über eigene Energiequellen nach", - stimmt ihm der Gouverneur Mikhail Jurewitsch zu. - "Wir haben nachgerechnet, dass die eigenen Energiequellen sich im Jahr 2010 erst nach 7 Jahren rentiert haben, im Jahre 2011 sind es nach dem Anstieg des Stromtarifs je nach Größe des Unternehmens 3 bis 5 Jahre geworden. Es heißt, dass der Mittelstand und die Kleinunternehmen jetzt die Wahl haben, ob sie am Netz hängenbleiben, oder sich eine eigene Energiequelle beschaffen". Nach Meinung des Gouverneurs der Region, können Unternehmen, die ihre Projekte vorstellen, nicht nur eigene Energiequellen installieren, sondern sich auch an das bestehende Netz anschließen. Die Stromüberschüsse können dann ins Netz eingespeist werden, oder über Stromunternehmen verkaufen, da mittlerweile der Strom der Verkäufer und der Stromlieferanten getrennt abgerechnet wird. Dies gibt den unabhängigen Energieerzeugern die Möglichkeit den überschüssigen Strom ins Netz einzuspeisen und zu verkaufen. Dieses Verfahren hat bereits die Zustimmung des russischen Premier-Ministers Wladimir Putin erhalten. Die Kleinenergieerzeuger haben im Tscheljabinsker Gebiet mit ihren 50 Objekten einen Anteil von nur 1% am Gesamtstrommarkt. Dabei steigen mehr und mehr Großunternehmen, wie zum Beispiel "Metchel" AG, "Magnitogorsky Metallurgie-Kombinat" AG, Unternehmensgruppe "Magnesit" auf eigene Energiequellen um und nutzen dabei Gaskolbenkraftwerke. Die Dynamik des Übergangs auf eigene Energieerzeuger am Süd-Ural ist beeindruckend, die Anzahl der Anträge auf eigene Energieerzeuger verdoppelt sich jährlich. Für die wirtschaftliche Entwicklung des Tscheljabinsker Gebiets muss die Stromleistung in den nächsten 10 Jahren um 30% zunehmen. Die Verwirklichung dieser Projekte wird vom Gouverneur Mikhail Jurewitsch, der davon überzeugt ist, dass diese Entwicklungsrichtung zusätzliche Arbeitsplätze schaffen und Geld in die regionale Kasse einbringen wird, persönlich kontrolliert. Maria Hudowekowa |
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