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Metall einer stagnierenden Wirtschaft

Metall einer stagnierenden Wirtschaft

13.04.2012 — Analyse


Die Behörden der Region Sverdlovsk schlagen Alarm: Die Weltmarktpreise für Metall sind nach wie vor hoch, während die Wachstumsgeschwindigkeit in der Metallregion langsamer als das gesamtrussische Wachstum ist. Die Hauptursache für den Rückstand liegt an der niedrigen Arbeitsproduktivität, die sich in den veralteten Werken nur äußerst schwer steigern lässt. Die Beamten schlagen der Wirtschaft vor, sich dazu zu verpflichten, einen Teil des Gewinns in die Modernisierung der Produktion zu investieren. Dem Korrespondenten der "RusBusinessNews" wurde jedoch erklärt, dass sich die Produktivität nicht im Rahmen einer einzigen Kampagne steigern lässt: Die gesamte technische Struktur müsse geändert werden. Nicht intellektuell untermauerte Investitionen können jedoch nur zu einem Anstieg der Selbstkosten der Produktion führen.

Das Wirtschaftsministerium der Region Sverdlovsk hat die Entwicklungsbilanz des Jahres 2011 publik gemacht. Nach Mitteilung von Minister Jevgenij Sofrygin hinkt die Region hinter dem Wachstum ihrer Nachbar, zu denen auch die landwirtschaftlich geprägte Region Kurgan zählt, her. Die früheren Prognosen der Experten haben sich nicht bewahrheitet: Dem fünfjährigen sozial-ökonomischen Entwicklungsprogramm zufolge hätte die Wirtschaft der Region Sverdlovsk pro Jahr um 12% wachsen müssen, während sie in Wahrheit nur um 5% gewachsen ist. Das größte Besorgnis erregt der Umstand, dass die Weltmarktpreise für Metall - das Hauptexportgut der Region - stabil bleiben, während das Produktionsvolumen zurückgeht.

Die Tendenz hat sich auch im Januar und Februar 2012 nicht geändert: Das Wachstum verlief langsamer als das Wachstum in Russland insgesamt. Je. Sofrygin nimmt an, dass die Wirtschaftsstruktur der Region geändert werden muss. Dies kann nur aufgrund einer Steigerung der Arbeitsproduktivität, einer umfangreichen Modernisierung und der Bildung neuer Industriesektoren erreicht werden.

Kein einziger dieser Prozesse hat bis jetzt richtig begonnen: Den Daten von Aleksandr Petrov, des Ministers für Industrie und Wissenschaft der Region Sverdlovsk zufolge, betreiben lediglich 12% der Unternehmen ein innovatives Gewerbe und geben 1,5-2% der Gesamtausgaben für wissenschaftliche Forschung und Konstrukteursarbeiten aus. Anatolij Solovjev, der die Aufgaben des Geschäftsführers der Uraler Verwaltung der Russischen Technikaufsichtsbehörde wahrnimmt, behauptet, dass die Ausrüstung zu 80-90% abgenutzt ist und nur dank ständiger Reparaturmaßnahmen nicht auf 100% zurückfällt. Besondere Besorgnis rufen die Brückenkräne hervor, die zu 95% abgenutzt sind. In den Unternehmen findet man auch Kessel aus den 30er Jahren, über deren Energieeffizienz nicht weiter gesprochen werden muss.

Die Experten merken an, dass die Unternehmenseigner anstelle der Modernisierung der Produktion auf eine Steigerung der Arbeitsintensität und eine Kürzung der Personalausgaben setzen. Den Angaben von Dmitrij Antonov, des Departementdirektors für Arbeit und Beschäftigung der Bevölkerung der Region Sverdlovsk zufolge, ist die Zahl derer, die unter schädlichen Bedingungen arbeiten müssen, 2011 um 4% gestiegen. In einigen Großunternehmen entsprechen 90% der Arbeitsplätze nicht den hygienischen Normen, weshalb das Ansehen vieler "Werkbankberufe" fällt. Die Jüngeren gehen nur ungern einem Beruf in der Produktion nach, weshalb die Rentner gezwungen sind, etwa 14% der Arbeitsplätze in der Industrie einzunehmen. Von diesen wird man wohl kaum eine hohe Arbeitsproduktivität erwarten können.

A. Solovjev ist überzeugt, dass es keine Alternativen zur Modernisierung gibt, da die Frage nach Investitionen eine Frage um das Überleben der Unternehmen darstellt. Die Leitung der Russischen Technikaufsichtsbehörde schlug den Industriearbeitern in diesem Zusammenhang vor, sich dazu zu verpflichten, einen Teil des Gewinns in neue Ausrüstung zu investieren. Diese Initiative, so wird in der Kontrollbehörde vermutet, ermöglicht es, die Zahl der Unfälle in den Unternehmen zu senken und ihre Produktionskennzahlen in erheblichem Maße zu steigern. Anatolij Solovjev liegen keine Informationen darüber vor, wer mit der Russischen Technikaufsichtsbehörde ein Abkommen abgeschlossen hat. Dies ist nicht verwunderlich: Die Industriearbeiter standen dieser Initiative sehr ablehnend gegenüber. Die Metallarbeiter sprechen von einer Verletzung der Gesetze, die Maschinenbauer meinen, die Initiative müsse grundlegend überarbeitet werden.

Sergej Zarapkin, Generaldirektor der AG "Uralchimmaš", vermutet, dass es nicht ausreicht, die Modernisierung administrativ zu implementieren - zunächst müsse verstanden werden, wo und wann sie einen tatsächlichen Effekt haben könne. Jeder beliebige Änderungsprozess in der Produktion führe nicht zu einem schnellen technologischen Sprung. Seiner Meinung nach liegt darin ein Schlüsselmoment: Keinerlei Geldströme machen ein Unternehmen innerhalb eines einzigen Tages effektiver, die Selbstkosten der Produktion können sie jedoch erhöhen. Deswegen müsse gründlich durchdacht werden, wo und zu welchem Ziel investiert werden solle.

Der Minister Aleksandr Petrov meint, die Produktivität in den Unternehmen würde wesentlich steigen, wenn der Staat die wissenschaftliche Forschung und die Konstrukteursarbeiten der Wirtschaftszweige stimulieren würde, die die Region Sverdlovsk benötigt. Es wird zwar nicht einfach Geld verteilt, doch das Ministerium verspricht, sich an der Unternehmenszertifizierung, dem Erstellen von Businessplänen und der Senkung der Energieintensität der Produktion zu beteiligen. Er ist überzeugt, dass diese Maßnahmen das technologische Bild in den regionalen Werken verändern werden.

S. Zarapkin merkt an, dass eine Steigerung der Arbeitsproduktivität nicht nur von den Technologien, sondern auch von der Organisation der Produktion und dem Ausbildungssystem, das sich im Land herausgebildet hat, abhängt. Russland habe in diesen Bereichen in den vergangenen Jahren vieles eingebüßt und vieles aufgrund des wirtschaftlichen Verfalls, der über Jahrzehnte angedauert habe, nicht getan. Man benötige Zeit dafür, um den Menschen die Arbeit mit neuen Technologien beizubringen.

Der Topmanager ist überzeugt davon, dass der Prozess ihrer Implementierung von einer massenweisen Umschulung der Spezialisten begleitet werden müsse. Es gebe nur wenige Ingenieure, die sich in neuen Materialien und modernen Verfahren der Metallbearbeitung gut auskennen, weshalb man den Menschen auf andere Weise etwas beibringen müsse. Dies lasse sich nicht im Rahmen eines einzelnen Unternehmens entscheiden - das gesamte Vorbereitungssystem der Kader müsse geändert werden, wovon auch die Hochschulen betroffen seien.

Offensichtlich lässt sich dieses Problem weder mit der Beteiligung des Fonds zur Stimulierung von wissenschaftlichen Forschungs- und Konstrukteursarbeiten, noch mithilfe eines komplexen Entwicklungsprogramms für die Industrie der Region Sverdlovsk in den Jahren 2012-2015 lösen, um dessen Schaffung sich die Beamten momentan intensiv bemühen.

Vladimir Terlezkij

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