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BUSWORLD TURKEY: Spiegelung des Lebens im Bus

BUSWORLD TURKEY: Spiegelung des Lebens im Bus

21.05.2012 — Analyse


Die nach der BUSWORLD KORTRIJK weltweit zweitgrößte Ausstellung der Errungenschaften der Busindustrie in Istanbul hat ein weiteres Mal gezeigt, dass Europa auf asiatische Verkehrsmittel umsteigt. Die Türkei ist sogar besser als China auf eine Expansion in die Alte Welt vorbereitet.

Nach Meinung der Journalistenjury, zu welcher etwa 60 türkische und ausländische Journalisten (darunter auch der Chef von "RusBusinessNews") gehörten, gehörte der beste Ausstellerstand der BUSWORLD TURKEY 2012 dem Unternehmen Otokar. Beinahe ein halbes Jahrhundert nach der Gründung produzierte Otokar mit dem Doruk (Vectio) Electra den ersten Elektrobus der Türkei.

Der Neugeborene wurde auf originelle Art und Weise präsentiert. Die Außenfläche des Busses wurde zur Leinwand, auf die ein Video mit bekannten Symbolen Istanbuls projiziert wurde: der blauen Moschee, dem großen Basar, der Brücke über den Bosporus...

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Die Besucher der Ausstellung wurden zum Electra gezogen, als wäre er ein Elektromagnet, um einen Blick auf die Spiegelung Istanbuler Lebens in den Busfenstern zu werfen. Die Otokar-Ausstellung wurde nicht nur zu einer Demonstration des Unternehmens über den unbestreitbaren Durchbruch auf ein neues Produktionslevel, sondern war auch Anlass zahlreicher Unterhaltungen, da die Busindustrie heute den Zustand der Gesellschaft abbildet.

Bei der feierlichen Eröffnungszeremonie der Ausstellung brachte Luc Glorieux, der Gründer der BUSWORLD, einige Thesen zum Ausdruck, die auch bei der Videoinstallation von Otokar anklangen.

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Dank ihrer günstigen Tarife heben die Busse die Diskriminierung in Bezug auf das Recht auf Fortbewegung auf, das die Bürger aller Staaten der Erde haben. Sogar in den ärmsten Regionen der Welt können Menschen ihren Wohnort wechseln oder ihre Angehörigen sehen, indem sie mit dem Bus fahren. Doch die weltweite Wirtschaftskrise hat die Branche vor die Aufgabe der Existenzsicherung gestellt; diese ermöglichen unter anderem die in verschiedenen Ländern durchgeführten BUSWORLD-Ausstellungen.

Auf der vierten internationalen Ausstellung BUSWORLD TURKEY stellten sich 197 Aussteller vor, davon 56 aus 20 anderen Ländern. In drei Tagen nahm das Istanbuler Expocenter beinahe 12 Tausend Fachgäste in Empfang. Welche Tendenzen konnten sie erkennen?

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Wie Luc Glorieux feststellte, liegt eine der Aufgaben der Hersteller in der Steigerung der Umweltverträglichkeit. Der Doruk Electra kann voll aufgeladen im Stadtverkehr 170 Kilometer zurücklegen. Bei Regionalfahrten vergrößert sich die Reichweite auf 280 Kilometer, wenn Staus ausbleiben und eine verbrauchsgünstige Geschwindigkeit gewählt wird. Den Worten Serdar Gorguc, des Generaldirektors von Otokar, zufolge, kann der "grüne" Bus für Lieferungen für den internationalen Markt angepasst werden.

Insgesamt hat das türkische Unternehmen es sich zum Ziel gesetzt, 2016 5% des europäischen Busmarktes einzunehmen, wobei sie vor allem auf Busse der Modelle Sultan (Navigo) setzen, die kürzer als 10 Meter sind. Die letzten zwei Jahre hält Otokar bei sich in der Heimat den Siegerkranz in den Händen. 2011 hat das Unternehmen 1190 Busse verkauft und die Verkaufszahlen um 38% erhöht. Momentan kann man auf den Straßen von 60 Ländern auf Busse der Marke Otokar treffen.

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Otokar ist ein Unternehmen mit türkischen Wurzeln. Die Mercedes-Benz Turk A.S natürlich eines mit deutschen. Es war wohl ein Unternehmensfehler, den (wenn auch in Deutschland) 1957 herausgebrachten Bus Topcam nicht auf dem Haupststand mit den heutigen Helden der Autobahnen aufzustellen, sondern auf irgendwelchen Hinterhöfen.

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Der altgediente Veteran, der in all den Jahren eine Vielzahl von Passagieren nach Istanbul befördert hat, hat mehr Achtung verdient, doch offensichtlich hatten die deutschen Miteigentümer größeres Interesse daran zu erklären, dass die Mercedes-Benz Turk A.S heute einer der größten Investoren in der Türkei mit einem Investitionsvolumen von etwa 670 Millionen Euro ist.

Der Hauptsponsor der BUSWORLD TURKEY, die Mercedes-Benz Turk A.S, belegte mit 1200 Quadratmetern die größte Ausstellungsfläche. Für eine ausführliche Bekanntschaft mit der Vielzahl an Kleinbussen und den riesigen "Linienschiffen" musste man beinahe einen ganzen Tag aufwenden.

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Mercedes hat mit der Herstellung rein elektrischer Busse in der Türkei keine Eile - die Deutschen zielen sowohl im Stadt- als auch im Regionalverkehr auf eine Steigerung des Marktanteils von Hybridbussen (Diesel-Elektrobussen). Und was man den den Deutschen nicht nehmen kann: Wenn sie schon das Modell Lounge Travego herstellen, dann handelt es sich dabei wirklich um erste Klasse auf Rädern. Mit Ledersitzen, die man gerne als Trophäe mit ins Büro nehmen würde, mit Videosystem und einer Miniküche. Wer weiß, vielleicht gab dieses Modell den Ausschlag bei der Ernennung zum besten Bushersteller 2012. Diese Auszeichnung wurde in der Türkei zum ersten Mal durch die vom türkischen Transport- und Kommunikationsministerium geförderte nationale Vereinigung von Regionalbusherstellern (TOFED) vergeben.

BMC, der dritte Spieler auf dem türkischen Busmarkt, hat in den 47 Jahren seines Bestehens 315 Tausend Busse produziert und strebt danach, die Nische weder im eigenen Land, noch im Ausland zu verlieren. Heute exportiert BMC seine Produktion in mehr als 80 Staaten weltweit. Und bemüht sich wie auch die Mercedes-Benz Turk A.S um die Produktion von Bussen mit Hybridmotoren. Dabei hat wohl nicht die Frage nach der Umweltverträglichkeit für die Hauptaufmerksamkeit der Besucher am BMC-Stand gesorgt, sondern die Modelle mit der Abbildung eines Rollstuhls auf dem Fensterglas.

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Behinderten Menschen bietet das Unternehmen die Möglichkeit, nicht nur in Stadtbusse einzusteigen: Die ausklappbare Fläche, die einen problemlosen Einstieg in den Innenraum ermöglicht, gehört zur serienmäßigen Ausstattung der Istanbuler "Ziehharmonikas". Der komplizierte Elektrolift im Regionalbus stellt hingegen ein Novum dar. Im Übrigen wurden auf der Ausstellung mehrere Hersteller solcher Lifts vorgestellt, was ein weiteres Mal die Bedeutung der These über die Gleichberechtigung, die der Bus den Menschen bietet, unterstreicht.

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Mehmet Erdogan, der Präsident der TOFED, stellte überaus stolz fest, dass die Busse in der Türkei jährlich 200 Millionen Passagiere befördern. Die BUSWORLD TURKEY 2012 hat gezeigt, dass die türkischen Bushersteller bereit sind, diese Messlatte auf ein neues Rekordniveau zu heben.

Vadim Dynin

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