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Die russischen Raketen werden in ein demographisches Loch stürzen

Die russischen Raketen werden in ein demographisches Loch stürzen

03.09.2012 — Analyse


Die russische Rüstungsindustrie kann in 5 Jahren ihre Raketen- und Panzerproduktion wegen akutem Mangel an Arbeitskräften einstellen. Den Betrieben mangelt es an jungen Konstrukteuren, Ingenieuren und Maschinenarbeitern, weil die jungen Russen Ausbildungen zum Koch, Jurist und Manager bevorzugen. Wie der Berichterstatter von "RusBusinessNews" festgestellt hat, sehen die heutigen Abiturienten in den Arbeiterberufen keine finanziellen und beruflichen Perspektiven.

Die Rüstungsbetriebe kämpfen heute um jeden Spezialisten mit einer Ingenieursausbildung. Dich noch mehr mangelt es ihnen an Arbeitern. Der Personaldirektor der "Uraltransmash" AG Oleg Palketow erklärt, dass einige Stellen bis zu 30% unterbesetzt sind. Das Werk ist bereit Dutzende Dreher und Schlosser einzustellen, doch es gehen keine Bewerbungen ein.

Abteilungsleiterin des Ministeriums für Allgemein- und Berufsbildung des Swerdlowsker Gebiets Lyudmila Buguewa erzählt, dass im Jahr 2012 nur 6 Tausend Menschen eine Ausbildung in einem metallverarbeitenden Beruf angefangen haben. Benötigt werden aber rund 9 Tausend. In der ganzen Region fehlen von Jahr zu Jahr 5 Tausend Azubis in den Arbeiterberufen.

Die Mehrzahl der russischen Abiturienten zieht ein Hochschulstudium vor. Direktor des Kurotchkin-Berufslyzeums in Jekaterinburg Nikolaj Babkin erklärt uns, dass es mittlerweile doppelt so viele Studenten, wie Azubis und Berufsschüler gibt.  Aber selbst diejenigen, die an der Uni nicht angenommen wurden, ziehen eine Ausbildung zum Koch, Friseur oder Handelsmanager, einer Ausbildung zum Dreher oder Schlosser vor.

Die Bildungsprogramme im Bereich Maschinenbau, hat L. Buguewa nachgerechnet, haben einen Anteil von kläglichen 10%, was für das industrielle Swerdlowsker Gebiet eindeutig zu wenig ist. Der Anteil des Maschinenbaus im Brutto-Regional-Produkt, so Direktor des Betriebsverbandes der Rüstungsindustrie im Swerdlowsker Gebiet Wladimir Schelokow, beträgt rund 20% und wächst seit 2 Jahren, dank dem staatlichen Rüstungsauftrag, um 20% an. Das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage nach Arbeitskräften zwingt die Betriebe Sofortmaßnahmen für die berufliche Neuorientierung der Jugend zu treffen.

Die Experten sind der Meinung, dass es recht schwierig sein wird. Die Anlagen der meisten Betriebe im Swerdlowsker Gebiet sind veraltet, der Lohn ist niedrig, Wohnungen für ihre Mitarbeiter bauen nur wenige Betriebe. Vize-Generaldirektorin der "Werk Nr. 9" AG Elena Bruk erklärt, dass das Werk viel verloren hat, als es die Kindergärten und Erholungslager aufgegeben hat. Von Unternehmenskultur fehlt heute jede Spur.

Die Marktentwicklung forderte ihre Opfer. Die Werke begannen ihre Nebenaktiva gerade in der Zeit zu verkaufen, als viele ausländische Unternehmen ihre Sanatorien und Stadien, Kindergärten und Clubs gebaut und gegründet haben. So bauen die Japaner, die für ihre Unternehmenskultur weltberühmt sind, gezielt soziale Einrichtungen, um junge Mitarbeiter anzulocken.

Der Direktor des regionalen Ressourcenzentrums der beruflichen Ausbildung Felix Islamgaliew betont, dass die föderale Regierung aus allen Kräften versucht, die Bildungseinrichtungen zu zwingen, Arbeitskräfte gezielt für bestimmte Betriebe auszubilden. Doch die Maschinenbauer kümmern sich nicht um die Auswahl der Schüler, zahlen keine Stipendien an sie und schaffen keine anderen Anreize, um die Berufseinsteiger für sich zu gewinnen. Die Experten sind der Meinung, dass eine solche Politik ihre Wurzeln in der Instabilität der Branche hat. Nach 2007, als die Rüstungsbetriebe am freien Markt überleben müssen, kann ihnen keiner stabile Auftragszahl garantieren.

Es steigen auch die Risiken der Ausbildungseinrichtungen. Nach den Gesprächen über mangelhafte Ausbildung von Spezialisten haben die Beamten die Ausbildungsdauer um ein halbes Jahr verkürzt und die Einstiegsberufsausbildung durch Kurse ersetzt. Die Leiter der Berufsschulen in Jekaterinburg sprechen offen darüber, dass diese Reformen die Berufsausbildung vernichten können. Die gesetzlichen Anforderungen bei mangelnder Finanzierung und veralteten Ausrüstung zu erfüllen ist schlicht unmöglich

Doch das größte Problem wird in 5 Jahren auf die Berufsschulen zukommen. Nach Angaben des Beraters des Ministers für Allgemein- und Berufsbildung des Swerdlowsker Gebiets Mikhail Weinstein, wird die Zahl der russischen Berufseinsteiger im Jahr 2016 um 5 Millionen zurückgehen. Die Experten sind sich einig, dass das demographische Loch zuerst die Berufsschulen, deren Zahl in Jekaterinburg bereits heute stark rückläufig ist, verschlingen wird. Es bleibt ein großes Geheimnis, wer denn in den Rüstungsbetrieben, die von Jahr zu Jahr größere Rüstungsaufträge erhalten, arbeiten soll.

Wladimir Terletzkij

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