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Jamal bahnt sich den Weg in die Arktis11.09.2012 — Analyse Im November 2012 wird der russischen Regierung der Businessplan für den Bau des Nord-Breitenwegs vorgestellt. Über diese strategisch wichtige Eisenbahnlinie, die vor 100 Jahren geplant wurde, werden die Kohlenwasserstoffe auf den kürzesten Weg aus den Regionen hinter dem Polarkreis transportiert. Geplant ist, die Strecke bis zum Seehafen Sabetta, mit dem Bau von welchem im Sommer dieses Jahres auf der Halbinsel Jamal begonnen wurde, zu verlängern. Die Experten erklärten dem Berichterstatter von "RusBusinessNews", dass die Eisenbahnstrecke sehr gefragt sein und die Entwicklung einer der wichtigsten russischen Regionen beschleunigen wird. Der Nord-Breitenweg (Obskaja- Salechard – Nadym – Urengoj – Korotchaewo) mit einer Streckenlänge vom 707 km und dem Preis von 154 Milliarden Rubel ist in erster Linie zum Transport von Kohlenwasserstoffen aus den Vorkommen in der Urengoj-Jamburg-Region in die Nord-West-Seehäfen bestimmt. Nach Berechnungen der Experten ist dieser Weg um fast 1000 km kürzer, als der Weg über Surgut und Tjumen. Außerdem soll die Strecke in Zukunft die Vorkommen am Jamal und in der Region Krasnojarsk mit dem Hafen Sabetta verbinden, in dessen Nähe "NOVATEK“ AG und die französische Total ein Erdgaswerk bauen wollen. Die ersten 5 Millionen Tonnen Flüssiggas sollen über den Seeweg im Jahr 2016 an die Verbraucher ausgeliefert werden. Nach zwei Jahren soll das Exportvolumen, nach Einschätzungen des russischen Verkehrsministers Maxim Sokolow auf 16 Millionen Tonnen ansteigen. Der Gouverneur des Autonomen Kreises der Jamal-Nenzen Dmitrij Kobylkin ist überzeugt, dass die Streckenverlängerung bis Sabetta für viele Frachten, die heute nach Europa und Asien auf Umwegen geliefert werden, den Weg zur Nordmeer-Route eröffnen wird. "Die Reserven von Jamal und den Nachbarregionen sind enorm, – betonte er. – Bereits heute werden bis zu 2 Millionen Tonnen Fracht über den Seeweg transportiert. Der Nord-Breitenweg wird uns ermöglichen, im Jahr 2030 bis zu 60 Millionen Tonnen über die Nordmeer-Route zu transportieren ". Der Bau der Eisenbahnstrecke von Obskaja bis Korotchaewo soll von mehreren Partnern finanziert werden. Die "Russische Eisenbahn" AG wird 22 Milliarden Rubel für die Fertigstellung des Abschnitts Pangody-Korotchaewo überweise. "Gazprom" AG wird 15 Milliarden Rubel in die Fertigstellung des Abschnitts Nadym-Pangody bezahlen. Tschechische Banken sind bereit circa 2 Milliarden Euro für den Bau der Hauptstrecke zwischen Salechard und Nadym und der Errichtung von zwei Brücken über die Flüsse Ob und Nadym zur Verfügung zu stellen. Der Autonome Kreis der Jamal-Nenzen wird den Bau der ersten Brücke mitfinanzieren. Verwaltet wird das Geld von der "Eisenbahngesellschaft von Jamal" an welcher Sich die "Entwicklungskorporation" AG, "RZD" (Russische Eisenbahn) AG und "Gazprom" AG beteiligen. Derzeit erarbeitet eine Gruppe von Experten mit Dmitrij Kobylkin an der Spitze verschiedene Möglichkeiten für Gewinnung von Investitionen und Verwirklichung des Projekts. Der Leiter der Abteilung für Investitionsprojektierung und Bewertung der Projekteffizienz von "Giprotranstei" Maxim Fejlo berichtete ein einem Gespräch mit "RusBusinessNews", dass die Experten derzeit ein Transport- und Finanzmodell, welches alle Beteiligten zufriedenstellen wird, erarbeiten. Generaldirektor der Agentur InfraNews Alexej Bezborodow erklärt, dass es keine unwirtschaftliche Eisenbahn geben kann, die Frage ist nur, wie sie betrieben wird. Herr Bezborodow zweifelt nicht daran, dass der Nord-Breitenweg sich auszahlen wird, denn es werden mindestens 20 Millionen Tonnen Kohlenwasserstoffe pro Jahr und dazu Baumaterialien und sonstige Güter befördert. Er vertritt die Ansicht, dass die Breitenweg-Strecke mit der Meridianstrecke verbunden werden soll: "Wenn wir schon keine iPhones herstellen, dann müssen wir zumindest Kohlenwasserstoffe fördern und sie auf den kürzesten Weg an die Verbraucher in den Industriestaaten transportieren ". Die Projektleiterin der " Morstroytechnology" GmbH Sofia Katkowa glaubt, dass es nicht so schlimm ist, wenn im ersten Jahr keine geplanten 20 Millionen Tonnen befördert werden: "Auch wenn es nur 5 Millionen, oder gar 1 Million, werden. Das Wichtigste ist nicht, wie viel in der ersten Zeit befördert wird, sondern dass die lebenswichtige Eisenbahnstrecke endlich gebaut wird". Nach Ansicht der Expertin ist das russische Streckennetz, selbst im Vergleich mit den ehemaligen Sowjet-Staaten, recht dünn. Hinter dem Polarkreis, wo sich die wichtigsten Rohstoffressourcen des Landes befinden, gibt es große Probleme mit der Infrastruktur. Deswegen ist der Bau der Eisenbahnstrecke zu den Rohstoffquellen kein gewöhnliches Businessprojekt, sondern ein Beitrag zur strategischen Entwicklung des Landes. S.Katkowa bedauert, dass das Vorhaben entlang der Ural-Gebirgskette von Polunotchnaja bis Obskaja einen Transportkorridor zu bauen nicht verwirklicht wurde. Deswegen kommt die Verbindung der Breitenweg- mit der Meridianstrecke genau rechtzeitig: der neue Korridor wird die Vorkommen, die in den West- und Ost-Teilen des Autonomen Kreises der Jamal-Nenzen liegen, verbinden. Die Verlängerung der Strecke bis Sabetta wird der Entwicklung der Transportinfrastruktur hinter dem Polarkreis einen neuen Impuls geben. Die Breitenweg- und Meridianstrecke werden sich glänzend ergänzen. Der Gouverneur des Autonomen Kreises der Jamal-Nenzen Dmitrij Kobylkin ist der Meinung, dass die Verbindung der Breitenweg-Strecke und des Hafen Sabetta eine wichtige Bedingung für die Entwicklung der russischen arktischen Region sei. Die Eisenbahnstrecke wird die größten Seehäfen mit den Vorkommen am Land und am Schelf verbinden. Die Region wird nicht nur von zusätzlichen Arbeitsplätzen und Steuern profitieren, sondern erhält die Möglichkeit neue Industriezweige, die nicht mit der Erdölförderung verbunden sind, zu fördern. Es ist klar, dass diese Förderung für neue Investitionen in die Erkundung der nördlichen Gebiete sorgen wird. Während der Präsentation des Entwicklungsprojekts des arktischen Seehafens Sabetta, welche während des Arbeitsbesuches des Präsidenten der Russischen Föderation Wladimir Putin am Jamal im September 2012 stattfand, betonte Dmitrij Kobylkin, dass der neue Hafen den Bedarf von vielen Föderationssubjekten an Transport von Gütern über die Nordsee-Route abdecken wird. "Der Zugang zur Nordsee-Route ist ein wichtiger Bestandteil. Deswegen betrachten wir den Seehafen Sabetta bereits heute nicht nur als Hafen für den Transport von Flüssiggas. Sabetta kann für den Trasport von vielen anderen Gütern eingesetzt werden und den Exportbedarf der benachbarten Regionen abdecken. Solche Entwicklungsmöglichkeiten wurden im Projekt berücksichtigt", - betonte der Gouverneur des Autonomen Kreises der Jamal-Nenzen. Wladimir Terletskij |
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