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Der abgedrehte Tourismus am Ende der Welt24.10.2012 — Analyse Der durchschnittliche russische Tourist hat bereits alles ausprobiert, was der Markt zu bieten hat und hat genug vom Strandurlaub und Standard-Kulturreisen durch die europäischen Städte. Diejenigen, die genug vom Großstadtleben haben, sollten mal frische Luft am Ende der Welt schnuppern. Jamal bietet den Touristen eine einzigartige Möglichkeit etwas anderes, als eine gewöhnliche Pauschalreise zu machen und die Schönheit der reinen Natur zu bewundern. Der Berichterstatter von "RusBusinessNews" ist überzeugt, wer noch nie im arktischen Herzen von Russland gewesen ist, ist kein richtiger Reiseprofi. Nur die Arktis kann besser als die Berge sein Jamal strebt nicht ohne Grund den Titel des Zentrums des Ethno-Tourismus an. Nach dem Ranking der russischen Redaktion der Zeitschrift Forbes gehört die arktische Region zu den 8 ungewöhnlichsten Touristenorten. "Die Entwicklung des Tourismus wird uns helfen, die Objekte des kulturellen und historischen Erbes zu erhalten und wiederherzustellen, die Natur zu schützen und moderne Touristik- und Erholungszentren mit einer einzigartigen Ethnokultur zu schaffen. Es gibt uns auch die Möglichkeit, die Mittel- und Kleinunternehmen der Einheimischen zu unterstützen, - erklärte der Gouverneur des Autonomen Kreises der Jamal-Nenzen Dmitrij Kobylkin. – Das Wichtigste für die Regierung muss aber die Einhaltung der strengen Vorschriften bei der Ausarbeitung von Touristik-Routen und Schaffen von neuen Touristik-Objekten sein, weil wir für das Wohlbefinden der Einwohner von Jamal sorgen müssen. Die Traditionen und Kultur der Ureinwohner dürfen nicht zerstört werden". Dass es für die Regierung ernst ist, wurde nach der Veröffentlichung des Zielprogramms für die Schaffung des inländischen Tourismus, für welche in 2012-2014 rund 51 Millionen Rubel bereitgestellt werden, klar. Dabei vergisst man nicht den alten Spruch, dass das Personal der Schlüssel zum Erfolg ist und bildet Spezialisten aus. Während der Weiterbildungsmaßnahmen verbessern die Reiseführer durch Land- und Wasserrouten ihre Kenntnisse, indem sie gegen die schwierigsten Wetterbedingungen kämpfen und Notsituationen modellieren. Danach können sie hunderte Kilometer durch Berge oder auf den Booten überwinden. Viel Aufmerksamkeit wird der Ausbildung der "Hintermänner", der Ureinwohner, welche die Gäste in den Camps begrüßen, geschenkt. Während der Seminare werden ihnen die Geheimnisse der Gastfreundschaft und die finanziellen Aspekte der Touristikbranche erklärt. Für die Ausbildung der Mittel- und Führungsschicht wurden Ausbildungsverträge mit den führenden russischen Hochschulen abgeschlossen. Heute organisieren 3 Reiseveranstalter, "Jamaltour", "Jamal-Travel" und "Manya Java", Reisen für russische und ausländische Abenteurer nach Jamal. Ihnen werden 60 Touristen-Routen, für jeden Geschmack, wie Ethno-, Öko-, historischer Tourismus, Jagd und Angeln, Skifahren, Rafting und Motorschlittenfahren angeboten. Fünf Gemeinden bieten den Touristen Einblick in das Leben der Einheimischen, weitere 30 äußerten ihren Wunsch an dem Programm teilzunehmen. Die angesehene Agentur Kohl & Partner bestätigte, dass Ethno-Tourismus am Jamal den europäischen Komfort- und Sicherheitsnormen entspricht. Die Erfolge der Region wurden auch von dem russischen Tourismus-Ministerium gelobt. Direktorin des Bezirksdepartements für Jugendpolitik und Tourismus Elvira Timergazina betont, dass die Landschaften von Jamal den berühmten schweizerischen Ausblicken in nichts nachstehen und ziehen die Fotografen aus Frankreich, Polen, Norwegen, Bulgarien, Deutschland und Slowenien an. Im Jahr 2011 haben 30 Tausend Russen und 3800 Ausländer sich zu einer Reise in den Norden entschlossen. Im ersten Halbjahr des laufenden Jahres begrüßte der Kreis bereits 17200 Russen und 1200 Ausländer. "Unsere Reisen sind bei den Deutschen und Franzosen sehr beliebt. Die Chinesen interessieren sich zwar für den Kreis, ziehen aber Individualreisen vor", - erklärte in einem Gespräch mit "RusBusinessNews" der führende Manager der Abteilung für regionalen Tourismus des Reiseveranstalters "Jamaltour" Andrej Nesterow. Die Ausländer, so A. Nesterow, wollen richtig abgedrehten Urlaub in den Siedlungen der Einheimischen machen. Die nationalen Traditionen, Küche und die Kleinigkeiten des Alltags faszinieren die Touristen. Eine 4-10-tägige Reise kostet etwa 50-70 Tausend Rubel. Die Die Russen wählen preiswertere historische Erkundungstouren, die 3-5 Tage dauern und 25-30 Tausend Rubel kosten, aus. Besonders beliebt bei Touristen ist Rafting den Fluss Sob herunter und der anschließende Aufstieg auf den Romantiker-Gletscher. Eine Attraktion ist der "Tschum am Schwannensee", wo man den Alltag der Einheimischen miterleben kann. Interessant sind der Aufstieg auf den Raj-Az-Berg und die Besichtigung des Jade-Tals, der Rundgang entlang des Nyrdwomenschor-Bachs zum Berg mit dem symbolischen Namen "Dinosaurier" und die Reisen entlang des Poluj-Flusses und der berühmten 501. Eisenbahnstrecke, die unter Stalin gebaut wurde. Den größten Teil der Kosten macht der Transport aus, weil man in der Tundra nur mit einem Geländewagen oder Schneemobil vorwärts kommen kann. Um die entferntesten Ecken von Jamal zu besichtigen muss sogar ein Hubschrauber gemietet werden. Und der Spaß kostet nun mal bis zu 100 Tausend Rubel pro Stunde. "Um Eisbären in der Natur zu sehen, muss man 4 Stunden fliegen. Der Preis ist hoch, doch es finden sich immer wieder Gruppen, die bereit sind, selbst einen solch hohen Preis zu zahlen" – erzählt A. Nesterow. Sehr beliebt sind die Foto- und Kinotouren. Koreaner, Finnen und, natürlich, Russen kommen zu uns, um hier ihre Dokumentarfilme zu drehen. Die Adrenalin-Freaks dürfen das jährliche Schneemobil-Rennen "Sibirischer Extreme" nicht verpassen. Die mutigsten Fahrer überwinden mit ihren Mobilen in einer Woche über Tausend Kilometer der schneebedeckten Tundra. A. Nesterow berichtet stolz, dass viele, die schon Mal Jamal besucht haben, wieder zurückkommen, diesmal um die Region ihren Freunden oder Verwandten zu zeigen. Wer meint denn, dass der russische Norden im Abseits liegt? Auch wenn Jamal den Titel Ende der Welt trägt, gibt sich die Region nicht kleinlaut und hat ehrgeizige Pläne. Der Kreis hat eine Vereinbarung mit dem finnischen Konsortium Sofi über den Bau des Zentrums des Polar-Tourismus in Salekhard, welchen bis zu 60 Tausend Touristen pro Jahr besuchen können, getroffen. In den Anlage wird sich die Residenz des Weihnachtsmannes von Jamal, des berühmten Jamal Iri; Hotels und Ferienhäuser für 1 000 Besucher, Restaurants, Frei-und Hallenbad, ein Hubschrauberlandeplatz, eine Bootstation und ein Bürogebäude mit einem Konzert- und Konferenzsaal befinden. Die Regierung ist bereit, die Investoren bei der Schaffung der Infrastruktur zu unterstützen und ihnen Steuerpräferenzen zu gewähren. Parallel dazu wird die Frage der lokalen Touristenattraktionen gelöst. Eine Freizeitanlage soll am Ufer des einzigartigen Sees Bolschoe Schutschje im Priuralskij Bezirk gebaut werden. Dieser See, der noch nicht vollständig erforscht wurde, ist eine heilige Stätte für die Ureinwohner. Er befindet sich in einem tektonischen Graben mit einer Tiefe von bis zu 150 Meter, der sich über 25 Kilometer erstreckt. Bolschoe Schutschje ist der zweitgrößte Süßwassersee am Ural. Die Regierung unterstützt die Entwicklung des "einheimischen" Tourismus mit Hilfe der Einheimischen. Zum ersten Mal in der Region werden Projekte in diesem Bereich mit Stipendien unterstützt. Für die besten Projekte kann man von 200 Tausend bis 1,5 Millionen Rubel erhalten. Derzeit wurden 18 Projekte aus Nowyj Urengoj, Salekhard, Murawlenko und dem Purowskij und Priuralskij Bezirk eingereicht. Nord-Tourismus wird nach und nach zum gewissen Extra vieler großer russischer und ausländischer Tourismusmessen. Zu ihnen gehören die Beijing International Tourism Expo in Peking und TOP RESA in Paris, deren Besucher Schlange standen, um sich im Tschum aus Jamal fotografieren zu lassen. Die Jamaler haben ihre einzigartige Region Gästen aus über 80 Ländern der Welt vorgestellt und sind sich sicher, dass sie bald noch mehr ausländische Besucher begrüßen werden. Margarita Romaschowa
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