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Der Dienst der "goldenen Stunde" auf den Landstraßen von Ural21.12.2012 — Analyse Swerdlowsker Gebiet ist die einzige russische Region, in welcher ein zentralisiertes System für medizinische Hilfe auf den Landstraßen geschaffen wurde. Der sogenannte "Straßendienst" ist Bestandteil des Zentrums für Katastrophenmedizin. Entlang der föderalen Landstraßen, die durch die Region verlaufen, wurde spezielle Posten aufgestellt, welche jeden Kilometer der Straße überwachen und bereit sind, Hilfe bei jedem Unfall zu leisten.
Einen solchen Dienst gibt es in keiner anderen russischen Region. In der meisten Regionen werden die Rettungsposten von den Kommunen aufgestellt und können miteinander nicht kommunizieren. Nirgendswo, außer dem Swerdlowsker Gebiet überwachen die Rettungsdienste den gesamten Verlauf der föderalen Landstraße. So sind im Kurganer Gebiet und Tatarstan nur je 1 Rettungsposten aufgestellt, am Mittel Ural sind es bereits 12. Sie befinden sich in etwa 60 Kilometer Abstand von einander und überwachen die Landstraßen Perm-Jekaterinburg, Jekaterinburg-Tjumen, Jekaterinburg-Tscheljabinsk, Jekaterinburg-Kurgan.
Wenn auf der Landstraße ein Unfall passiert, werden alle Rettungsdienste automatisch informiert. Normalerweise geht der Notruf in der Zentrale ein, welche die Information dann weiterleitet. Bereits einige Sekunden später fährt ein Rettungswagen von dem nächstgelegenen Posten zu der Unfallstelle ab.
Jeder Rettungswagen ist mit allen notwendigen medizinischen Geräten ausgestattet und hat dazu einen Satz von Rettungswerkzeugen, Druckscheren, Wagenheber und vieles mehr. Der Fahrer und 2 Notärzte haben eine weitere Ausbildung als Rettungshelfer. In der Regel müssen sie vor den Wiederbelebungsmaßnahmen den Patienten aus dem Autowrack befreien.
Die Rettungshelfer übertreiben nicht, wenn sie sagen, dass es für sie auf jede Sekunde ankommt. In den Jahren 2008-2011 benötigten sie im Schnitt 10 Minuten um vom Rettungsposten die Unfallstelle zu erreichen. Im Jahr 2012 wurde die Zeit bis auf 9 Minuten reduziert. Wie der Leiter des Landstraßendienstes des Zentrums für Katastrophenmedizin Mikhail Sushko der Nachrichtenagentur "RusBusinessNews" erklärte, ist es ein großer Erfolg, der viel Mühe gekostet hat. In der Zeit, wenn der Rettungswagen auf die Straße fährt, versucht die Zentrale so viele Informationen, wie möglich zu sammeln. Wie viele Verletzte, sind unter ihnen Kinder, oder Bewusstlose, wie schwer sind die Verletzungen, das alles ist für die Arbeit des Teams wichtig. Wenn es ein schwerer Unfall ist, wird ein Rettungswagen vom anderen Posten bestellt, oder die Rettungsdienste aus den nahegelegenen Orten informiert. Wenn es viele Verletzte gibt, oder jemand dringend hochqualifizierte medizinische Hilfe Braucht, ruft die Zentrale einen Helikopter an die Unfallstelle.
Der Landstraßendienst im Swerdlowsker Gebiet ist der einzige Dienst in Russland, der seine eigene Hubschrauberflotte hat. Bis vor kurzem flogen die Ärzte mit gemieteten Mi-8 Hubschraubern, die zwar gut, aber ziemlich groß und schlecht ausgerüstet waren. Im Jahr 2012 stellte die Regionale Regierung Mittel für den Erwerb von 3 leichten Mi-2 Hubraubern zur Verfügung. Sie wurden mit den notwendigen medizinischen Geräten ausgestattet und ein Hubschrauber wurde zum fliegenden Rettungswagen umgebaut. Die neuen Hubschrauber sind im Vergleich zu Mi-8 sehr klein, aber dadurch können sie auf der abgesperrten Straße ohne Probleme landen. Im zweiten Halbjahr 2012 haben sie von den Unfallstellen in die Krankenhäuser 9 Verletzte, darunter 1 Kind gebracht.
Mikhail Sushko berichtet, dass ein großer Vorteil des zentralisierten Landstraßendienstes darin besteht, dass man das einheitliche Ausbildungsverfahren ausgearbeitet und eingeführt hat. Im Dienst arbeiten viele Spezialisten, deswegen wurden Zeit und Geld investiert, um hocheffiziente Kurse, Trainings, Lehrbücher auszuarbeiten. Heute arbeitet ein Notarzt, der an der Unfallstelle ankommt, wie in Roboter, rein mit Reflexen und ohne lange zu überlegen. Die schwerste Aufgabe, die der Arzt an der Unfallstelle lösen muss ist die Frage – wohin sollen die Verletzten transportiert werden. Mit einfachen Fällen wird sich das nahegelegene Krankenhaus beschäftigen, aber einige Menschen können nur in Jekaterinburg gerettet werden. Manche Verletzte können erst gar nicht transportiert werden und müssen an Ort und Stelle behandelt werden. Bei Bedarf lässt sich der Notarzt von der Zentrale beraten, in welcher ein hochqualifizierter Arzt sitzt, der sofort mit einem Facharzt Kontakt aufnehmen kann.
Wenn ein Verletzter von einem entfernten Ort nach Jekaterinburg transportiert werden soll und kein Hubschrauber in der Nähe des Unfallortes landen kann, wird das sogenannte "Karussell-System" verwendet. Ein Rettungsfahrzeug fährt mit dem Verletzten bis zum nächsten Rettungsposten, zu welchem der Hubschrauber mit den Fachärzten fliegt. Auf dem Landeplatz (9 von 12 Posten haben einen) übernehmen die Fachärzte den Patienten. Danach fliegt der Hubschrauber zum Landeplatz in Jekaterinburg, der sich in der Nähe von Schirokaja Retschka befindet. Von dort aus wird der Patient innerhalb von 7-8 Minuten mit dem Rettungsmobil ins Krankenhaus gebracht. Schwerverletzte Kinder werden mit dem Hubschrauber in das 9. Stadtkrankenhaus gebracht. Der Landeplatz befindet sich in unmittelbarer Nähe des Krankenhauses.
Wenn ein Unfallverletzter nicht über weite Strecken transportiert werden kann, wird er mit dem Rettungswagen in das nächste Krankenhaus gebracht, selbst wenn das Krankenhaus keine Fachärzte und notwendige Ausrüstung hat. Gleichzeitig fliegen oder fahren zu diesem Krankenhaus die Fachärzte mit den notwendigen Geräten. Nach wenigen Tagen, wenn sich der Zustand des Patienten stabilisiert hat, wird er in ein geeignetes Krankenhaus gebracht.
Direktor des russischen Zentrums für Katastrophenmedizin, Akademiker der russischen Medizin-Akademie, General-Major Sergej Goncharow, der sich die Arbeit des Straßenrettungsdienstes im Swerdlowsker Gebiet angeschaut hat, betonte, dass dieses System die Chancen der Verletzten deutlich verbessert. Die Gründung solcher Dienste überall auf der Welt verfolgt ein wichtiges Ziel, den Unfallverletzten innerhalb der "goldenen Stunde" ins Krankenhaus zu bringen. Die Praxis bestätigt, dass ein Unfallverletzter, der innerhalb von 60 Minuten auf dem OP-Tisch landet, deutlich bessere Überlebenschancen hat. Einige Rettungsärzte sind sogar der Meinung, dass die "goldene Stunde" nur 40 Minuten lang ist. Die Straßen- und Medizindienste in vielen Ländern bemühen sich, den Verletzten garantiert während dieser Zeit Hilfe zu leisten. Und Swerdlowsker Gebiet sieht im Vergleich, trotz des schlechteren Krankenhausnetzes gar nicht so schlecht aus. M. Sushko erklärte, dass die 40-Minuten-Norm in der Region garantiert erfüllt wird.. Wie der Direktor des Zentrums für Katastrophenmedizin des Swerdlowsker Gebietes Viktor Popov im Gespräch mit "RusBusinessNews" erklärte, sank die Anzahl der Unfalltodesopfer auf den Landstraßen der Region nach dem Start des Rettungsprojekts um 10-15%. Andrey Gubanov
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