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Schieferöl wird mit Steuern gefördert

Schieferöl wird mit Steuern gefördert

28.01.2013 — Analyse


Die russische "Gazprom Neft" hat mit der Ausbeutung der Schichten mit hochviskosem Öl des Krasnoleninskoye Vorkommen begonnen. Die Bohrungen sollen Klarheit über die Nützlichkeit der Ölförderung aus den tiefen Horizonten in West-Sibirien schaffen. Zuvor erklärten Exxon Mobil und "Rosneft" ihre Absichten, Testbohrungen auf einem der sibirischen Vorkommen durchzuführen. Der Berichterstatter von "RusBusinessNews" stellte fest, dass die Aktivität der Unternehmen die Experten nicht besonders beeindruckt hat. Ihrer Meinung nach, wird die Förderung der schweren Kohlenwasserstoffe in Russland in Zukunft kaum ansteigen, weil die Ölunternehmen sich in erster Linie für weitere Steuerpräferenzen und nicht für neue Horizonte interessieren.

Die Probebohrung auf dem Paljanowskaja-Platz des Krasnoleninskoye-Vorkommens ist bereits das zweite Schieferöl-Projekt von "Gazprom Neft". Zuvor wurde gemeinsam mit Shell ein Joint Venture Sаlym Petroleum Development gegründet, welches die Möglichkeit des Industrieabbaus der Bazhenow-Schicht des Werhe-Salymskoye-Vorkommens. Die Reserven des hochviskosen Öls werden auf 20 Milliarden Tonnen geschätzt. Nachdem die Technologien ausgereift sind, plant "Gazprom Neft" im Jahr 2020 bereits zusätzliche 35 Millionen Tonnen Öl jährlich auf den bestehenden Vorkommen zu fördern.

Ähnliche Projekte zur Förderung von Schweröl haben TNK-BP, "LUKOIL", "Surgutneftegaz" und "Rosneft". Sie befinden sich zwar im Anfangsstadium und es ist noch viel zu früh über irgendwelche Erfolge zu sprechen. Die Experten betonen, dass die Unternehmen Steuerpräferenzen und Technologien benötigen, um die Bazhenow-Schicht auszuarbeiten. Die Wissenschaft und der Staat sind bereit, all das zur Verfügung zu stellen, doch es gibt große Zweifel, dass die Ölkonzerne mit der großangelegten Förderung des Schweröls beginnen werden.

Der Leiter des Labors der russischen staatlichen Gubkin-Universität für Öl und Gas Georgij Bulatow erklärte in einem Gespräch mit "RusBusinessNews", dass die Technologie, die von seiner Uni entwickelt wurde in mehreren Ländern patentiert sei. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass zur Reduzierung der Viskosität in die Schicht kein Dampf, sondern Oxidierungsmittel, welche die Temperatur erhöhen, gepumpt werden. Die Wissenschaftler sind in der Frage der Reinigung des Ölsandes ebenfalls sehr weit gekommen. Begonnen wurden die Versuche zum Abbau der Rest-Kohlenwasserstoffe aus extrem bewässerten Vorkommen.

Doch, zur großen Enttäuschung der Wissenschaftler, sind die Ölkonzerne an neuen Technologien nicht interessiert. Die Wissenschaftler müssen sie regelrecht überreden, sie einzuführen. Der Grund dafür liegt auf der Oberfläche: die Konzerne sind sehr träge, Konkurrenz gibt es keine und der Preis eines Fehlers ist sehr hoch. Einen psychologische Aspekt gibt es auch noch, die Öl-Generäle, die mit großen Zahlen operieren, halten es für nicht solide, sich mit einem start up zu beschäftigen. Also bleibt alles beim Alten.

Der Chef-Verfahrensmanager "NizhnewartowskNIPIneft" AG Elena Smolinskaja erzählt, dass sie nichts Neues in der Technologie der Ölförderung in den letzten Jahren gesehen hat. Wie auch zuvor, werden leistungsstarke Pumpen, Dampf, Verdünner und Wasserdampfeinwirkung auf die Schicht verwendet. Für die Förderung vom hochviskosen Öl reicht es nicht aus, deswegen interessieren sich die Ölkonzerne nicht dafür. TNK-BP hat einst mit den Arbeiten am Russischen Vorkommen begonnen, doch sie bald wieder eingestellt. Die Erkundung der Bezhenow-Schicht wurde aufs Eis gelegt.

G. Bulatow behauptet, dass die Ölkonzerne die Erkundung des Arktis-Schelfs vorziehen, weil die Erkundungskosten mit denen von alten Vorkommen nicht vergleichbar sind. Dementsprechend zweifelt er daran, dass "Gazprom" auch ansatzweise an die Technologie für die Förderung des Schieferöls herankommen wird, weil das Interesse nicht da ist. "Rosneft" hat keinen anderen Ausweg und versucht die Fördertechnologie für schwererreichbares Öl in West-Texas (USA) zu einzusetzen und investiert in die Exxon-Projekte im Golf von Mexiko.

Der stellvertretende Direktor des Instituts für Öl- und Gasgeologie der Sibirischen Filiale der russischen Wissenschaftsakademie, Professor der Öl- und Gasuniversität von Tjumen Iwan Nesterow ist überzeugt, dass "Rosneft" kein schweres Öl in Russland fördern wird, weil der Konzern kein geeignetes Vorkommen besitzt. TNK-BP hat zwar hochviskoses Öl, unternimmt aber nichts, um es zu fördern. "Gazprom" und Shell haben keine Technologien. Sie wird, so der Experte, erst in 20 Jahren entwickelt, weil die Konzerne nicht wissen, wie sie die Sache angehen sollen. Die Ölkonzerne haben sich daran gewöhnt, dass es Ölsand gibt und können nicht so recht glauben, dass aus Tonerde ebenfalls Öl gewonnen werden kann. Die Amerikaner haben zwar mit Schieferölförderung begonnen, machen es aber falsch. Sie bohren horizontale Schächte und pumpen unter Druck Chemikalien hinein. I. Nesterow behauptet, dass die Erwärmung der Schicht das Vorkommen einfach ruiniert. Seine Vermutungen wurden bereits durch die Praxis bestätigt. Auf dem amerikanischen Bakken-Vorkommen funktionieren die Ölfelder normalerweise nur 1 Jahr lang normal, danach fällt die Gewinnung stark ab.

Alte Technologien verwendet auch "RITEK" AG (gehört zu "LUKOIL"). "Geologen haben sie keine, so I. Nesterow. Derjenige, der die Bohrungen beschließt ist davon überzeugt, dass man in den Kalkstein bohren muss. So arbeiten sie auch. Falls sie Glück haben, können sie Öl pumpen, falls nicht, dann schreiben sie einfach Verluste. Ich habe ihnen meine Technologie gegeben, doch trotzdem machen sie es auf ihre Art. Sie berücksichtigen die wichtigen Details einfach nicht".

Der Experte ist der Ansicht, dass man jede Ölquelle individuell behandeln muss. Die Steuergeräte für den Ölbrunnen müssen regelmäßig ausgetauscht werden. Mit jedem Austausch ändert sich auch die Technologie. Weil er sich an diese Regel gehalten hat, erzählt I. Nesterow, konnte er bereits vor 40 Jahren über 800 Tonnen Öl pro Tag aus der Tonerde-Schicht fördern. Damals interessierte sich niemand für diese Technologie, da es genug traditionelle Ölquellen gab.

Heute sieht die Situation anders aus. Die Vorkommen sind sehr wasserreich, dadurch sinkt die Förderung. Im Jahr 2030, so die Experten, wird Russland nur 50 Millionen Tonnen Öl pro Jahr fördern. Der Energieverbrauch des Landes wird laut Prognosen bei 700 Millionen Tonnen liegen. Die Differenz, so I. Nesterow, kann durch das Schweröl abgedeckt werden.

G. Bulatow ist der Meinung, dass die Regierung die Ölkonzerne zwingen will, sich an der Erschließung von neuen Schichten zu beteiligen. Dazu hat die russische Regierung im Sommer 2012 unterschiedliche Bodenschätze-Steuersätze, je nach der Durchlässigkeit der Schicht beschlossen. Ein gutes Vorhaben, doch die Konzerne bekamen viel Spielraum für verschiedene Betrugsschemas. Die Regierung schrieb die Erfassung des geförderten Öls, abhängig von der Fördertiefe vor. Die Besonderheit von West-Sibirien besteht darin, dass die Vorkommen aus mehreren Schichten bestehen und die Konzerne die Schichten, in welchen sie Öl fördern gern "vertauschen". Offensichtlich ist, dass man die getrennte Erfassung kontrollieren und darauf achten muss, dass die Erneuerungen nicht bei den Steuerpräferenzen stehen bleiben.

Wladimir Terletzkij

 

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