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Das afrikanische Glück von Oleg Deripaska31.01.2013 — Analyse UC RUSAL plant in den kommenden 6 Jahren das größte Bauxit-Vorkommen in Guinea auszuarbeiten und ein Tonerdewerk zu bauen. Die Pläne des Unternehmens haben die Experten stark verwundert, denn UC RUSAL hat bereits ein Friquia-Werk, welches bislang stillsteht. Nach Meinung der Experten wäre die Tonerdeherstellung aus den Industrieabfällen und geringhaltigen Erzen in Russland wesentlich attraktiver. Die entsprechende Technologie wurde bereits in der Sowjetzeit erfolgreich getestetem doch UC RUSAL zieht die Zusammenarbeit mit Ausländern vor. Der Berichterstatter von "RusBusinessNews" stellte fest, dass in der Vergangenheit die Auslandsprojekte dem Konzern geholfen haben, die Steuerbelastung zu optimieren und die Gewinne in den Offshore-Zonen verschwinden zu lassen. Das weltweit größte Bauxit-Vorkommen "Dian-Dian" soll von UC RUSAL in 4 Abschnitten ausgearbeitet werden. In der ersten Phase soll eine Mine mit einer Produktionsleistung von 3 Millionen Tonnen pro Jahr gebaut werden. Nach der zweiten Phase soll die Produktionsleistung auf 9 Millionen Tonnen erhöht werden. Für die dritte und vierte Stufe sind der Bau und der Ausbau des Tonerdewerks geplant. Wenn die Pläne umgesetzt werden, wird UC RUSAL im Jahr 2019 über 12 Millionen Tonnen Bauxit und 2,4 Millionen Tonnen Tonerde in Guinea herstellen. Das unterzeichnete Abkommen mit dem afrikanischen Staat spaltete die Experten in zwei Lager. Die Spitze von UC RUSAL erklärte mehrmals, dass es billiger sei während der Krise Tonerde auf dem freien Markt zu kaufen, als selbst herzustellen. Die Überproduktion der Rohstoffe hindert das Unternehmen, das Tonerdewerk Friquia, welches nach einem Arbeiterstreik im April 2012 stillgelegt wurde, wieder in Betrieb zu nehmen. Die neuen Vereinbarungen mit der Regierung von Guinea über die Erhöhung der Tonerdeproduktion erfolgten zeitgleich mit dem Ausstieg der englisch-australischen BHP Billiton aus dem Tonerdeprojekt in Guinea. Die Korporation hat ihren Anteil für nur 1 "symbolischen" Dollar verkauft. Außer den wirtschaftlichen Problemen haben die Bergbau- und Metallurgie-Unternehmen auch hohe politische Risiken zu befürchten, denn die Regierung von Guinea wechseln die Eigentümer der Förderbetriebe, wie ihre Unterhosen. So hat die Regierung den Konzessionsvertrag über die Förderung von Eisenerzen mit der britischen Rio Tinto gekündigt und die Aktiva an ein anderes Unternehmen verkauft. Die Russen werden wohl ebenfalls mit Problemen zu kämpfen haben. Die Regierung hält den Konzern von Oleg Deripaska ständig in Spannung und droht die Minen zu nationalisieren. Trotz dieser Umstände und den schärferen Regeln für den Abbau von Bodenschätzen, glaubt die Spitze von UC RUSAL an die Vernunft der guineischen Regierung. Vize-Premier der Regierung des Swerdlowsker Gebietes Aleksandr Petrow die Entscheidung, die Bauxit-Produktionskapazitäten in Afrika zu erhöhen, nochmals genau zu überlegendem Unternehmen geraten, gründlich zu überlegen. "Es gibt ein gutes russisches Sprichwort: "Im Ausland kostet eine Kuh nur einen Viertelkopeke, dafür kostet der Transport einen ganzen Rubel". In Guinea sind die Bauxite zwar wesentlich billiger, doch in diesem Land kann man alles verlieren. Ich hoffe, dass die Spitze von UC RUSAL dies ebenfalls begreift". Die Unterzeichnung des Abkommens mit Guinea lässt sich schlecht mit der Erklärung des ersten Vize-Generaldirektor von UC RUSAL Wladislaw Solowjew, die er vor kurzer Zeit gemacht hat, dass die Vorkommen in Russland die oberste Priorität genießen. Im Frühling 2012 haben die Aluminiumhersteller ein Memorandum mit der kanadischen Orbite Aluminae, welche derzeit ein Verfahren zur Gewinnung von Tonerde im Säure-Verfahren aus Kaolit-Tonerde und anderen armen Erzen ausarbeitet. Deripaska beschloss das Unternehmen zu erwerben und in Ost-Sibirien, wo ausreichend Rohstoff für die Tonerdeherstellung vorhanden ist, ein Werk zu bauen. Die Verwirklichung des Projekts, versprach W. Solowjew, wird dem Unternehmen helfen, auf Import-Bauxit zu verzichten. Das Problem besteht aber darin, dass das Russische Aluminium-Magnesium-Institut (WAMI), welches heute der UC RUSAL gehört, bereits zur Sowjetzeit die Koalit-Tonerde im Säureverfahren behandelt hat und diese Technologie für unwirtschaftlich erklärt hat. Die Mitarbeiter des Instituts erklärten in einem Gespräch mit "RusBusinessNews", dass Orbite keine neue Technologie entwickelt hat, sondern lediglich auf die sowjetischen Entwicklungen zurückgreift. Dieses Thema wird, so die Wissenschaftler, von unprofessionellen Menschen wieder zum Leben erweckt, denn es ist einfach unmöglich tonnenweise Tonerde aus Koalittonerde herzustellen. Die Rede kann nur von der Herstellung der Tonerde mit einer sehr hohen Reinheitsstufe für die Herstellung von synthetischen Halbedelsteinen. Nicht umsonst hat sich der kanadische Aluminiumhersteller (gehört seit 2007 zur Rio Tinto) für diese Technologie nicht interessiert. Heute werden Boaxite mit einem hohen Aluminiumoxidanteil bevorzugt. Doch Tonerde kann auch aus Steinkohleasche, Aluniten, Nephelinkonzentraten oder –Erzen, deren Vorkommen es in Russland gibt, hergestellt werden. Die Versuche von WAMI bestätigen, dass bei einer komplexen Herangehensweise zur Verarbeitung von Nephelinkonzentraten, bei welcher Zement, Gallium und Natron als Nebenprodukte entstehen, die Herstellung von Tonerde aus den Abfällen der Mineraldüngerproduktion sogar günstiger als aus Boaxiten ist. Die Technologie wurde in Pikalewo erprobt und auf ihrer Basis wurde eine abfallfreie Produktionsstätte errichtet. Im Jahr 2004 wurde die Produktionskette unterbrochen, als statt einer einzigen Produktionsstätte mehrere eigenständige Betriebe zur Herstellung von Tonerde, Zement und Natron geschaffen wurde. Vier Jahre später standen alle drei betriebe still, nach Meinung des damaligen Premier-Ministers Wladimir Putin wegen der Gier der Eigentümer. "Eurozement Group" AG, der Eigentümer von "Pikalewskij zement" beschloss, das Produktionsverfahren zu ändern. Oleg Deripaska begann statt Tonerde, Zement herzustellen und verbat den "Konkurrenten" die Zufahrtswege zu nutzen. Die Natronherstellung wurde sofort nach dem Produktionsstopp des Tonerdewerks stillgelegt. Die Experten bedauern, dass die unvernünftige Privatisierung ein solch gutes und aussichtsreiches Produktionsverfahren begraben hat. Russland hat enorme Vorräte an Phosphatdüngemittel und Nephelinerzen. Die abfallfreie Produktion wieder zu beleben scheint unmöglich zu sein, die modernen unternehmen benötigen nicht so viel Zement. Dabei wird bei diesem Produktionsverfahren zehn Mal mehr Zement, als Tonerde hergestellt. Den Zement-, wie auch den Tonerdepreis, möchte niemand senken. Ein weiterer großer Wunsch des Konzerns von O. Deripaska ist, so wenig Steuern wie möglich zu zahlen, deswegen entstehen auch solche Projekte zum Boaxit-Abbau in Guinea. Im Jahr 2012, vor der Verhandlung Tschernoj gegen Deripaska in England, haben die europäischen Analytiker berichtet, dass die Richter in den Verträgen von UC RUSAL Verstöße gegen die russische Gesetzgebung entdeckt haben. Abgeschlossen wurden sie, um in Russland keine Mehrwertsteuer bei der Verarbeitung von Tonerde zu Aluminium in Russland zu zahlen. Nach Vermutungen der Experten halfen die ausländischen Tonerdeminen dem Konzerninhaber Deripaska die konzerninternen Preise so zu gestalten, dass die Gewinne auf den Konten der Offshore-Firmen die ihm persönlich gehörten, landeten. Das neue Projekt in Guinea soll wohl eine Wiederholung des alten Schemas sein? Wladimir Terletskij
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