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Herausforderung von Tjumen: um 20% Kosten weniger27.05.2009 — Analyse In den letzten Jahren beschafft das Gebiet Tjumen aktiv ausländische Investitionen. Unmittelbar nach den internationalen Service-Unternehmen kamen ausländische Produzenten von Elektroausrüstungen, Baustoffen, Nahrungsmitteln in die Region. Vize-Gouverneur des Gebiets Tjumen Alexander Moor erzählte im Exklusivinterview der "RusBusinessNews", auf welche Präferenzen Auslandsinvestoren rechnen können.
- Alexander Viktorowitsch, wie groß ist der Umfang von ausländischen Investitionen in die Wirtschaft des Gebiets Swerdlowsk in den letzten fünf Jahren? - In den letzten fünf Jahren vergrößerte sich der Gesamtumfang von Kapitalinvestitionen in das Gebiet Tjumen auf das 3,5fache und überstieg in diesem Zeitraum 4,4 Milliarden USA-Dollar (die autonomen Kreise der Chanten und Mansen und der Jamal-Nenzen nicht mit gerechnet). Kein kleiner Anteil daran gehört dem Auslandskapital. Selbstverständlich gab die wirtschaftliche Weltkrise sein Gepräge auch der Wachstumsdynamik der ausländischen Investitionen im Gebiet Tjumen, gleichzeitig aber bestätigten mehrere ausländischen Großfirmen ihre Absichten, die Warenproduktion mit hohem Mehrwert in der Region zu entwickeln. Durch diese Projekte wird der starke Rückgang der ausländischen Investitionen vermieden, der heute für die meisten Regionen der Russischen Föderation charakteristisch ist. Dabei ist zu berücksichtigen, dass viele internationale Firmen ihre in Russland eingetragenen Tochtergesellschaften haben. Bei Realisierung von Investitionsprojekten durch diese werden die Investitionen als inländische aufgezeichnet.
- Gibt es günstige Faktoren für Heranziehung von ausländischen Investoren, die das Gebiet Tjumen von anderen Föderationssubjekten in Ural und Sibirien auszeichnen? - Zweifellos. Solche Region wie das Gebiet Tjumen hat viele Vorteile. Dazu zählen wir in erster Linie unsere günstige geographische Lage und Verkehrsinfrastruktur. Die Eisenbahn, die die autonomen Kreise der Chanten und Mansen und der Jamal-Nenzen mit der Transsibirischen Eisenbahn verbindet, geht durch das Gebiet Tjumen. Außerdem zeichnet sich das Gebiet Tjumen durch eine effektiv funktionierende Marktinfrastruktur und hohe korporative und konsumtive Zahlungsfähigkeit aus. In der Region wurde auch erfolgreiche Erfahrungen von großen Auslandsinvestitionen (TNK-BP, Schlumberger, Bentec u.a.) gesammelt, was in vieler Hinsicht dank der existierenden Investitionsförderung möglich ist. Praktisch jedes großes Investitionsprojekt, das im Gebiet Tjumen durch russische und ausländische Firmen realisiert wird, wird komplex gefördert, sei es Steuerbegünstigungen oder Subventionen. Und wenn wir zu diesem Faktor noch hochwertige Investitionsplätze, die zum Kommunal-und Gebietsvermögen gehören, hinzurechnen, dann kann im Erdergebnis die Realisation eines Investitionsprojektes im Gebiet Tjumen um 15-20% billiger sein, als in den benachbarten Regionen. Der Hauptvorteil des Gebiets Tjumen ist eine fachmännische und exakte Arbeit der Staatsorgane.
- Welche Präferenzen gewähren Behörden des Gebiets Tjumen den ausländischen Firmen zur deren Heranziehung in die Region? Welche Rolle sollen die regionalen Behörden eigentlich spielen, um ein günstiges Investitionsklima zu schaffen? - Ich denke, dass in der Russischen Föderation gerade die Politik von regionalen und kommunalen Behörden in meisten Fällen die Investitionsattraktivität der Region bestimmt. Und das ist selbstverständlich, da die auf der föderalen Ebene getroffenen Maßnahmen in gleichem Maße die Investitionsattraktivität jedes Subjektes der Russischen Föderation beeinflussen. Die Hauptrolle der regionalen Behörden soll sich auf Schaffung von maximal behaglichen Investitionsbedingungen, auf allseitige Unterstützung von dieser Tätigkeit beschränken. Wir beschränken uns nicht auf nur Schaffung der günstigen gesetzgebenden Grundlage für Investitionen in die Wirtschaft der Region, wir leisten auch volle Informationsunterstützung der Investoren bei der Projektrealisation vom Vorbereitungsstadium, und geben uns Mühe, für Investoren die maximal operative Beschaffung von erforderlichen Genehmigungen zu ermöglichen. Unter konkreten Präferenzen für Inhaber von Investitionsprojekte des Gebiets Tjumen sind folgende zu erwähnen: - Festlegung einer ermäßigten Besteuerung in der Höhe vom Steuerbetrag, der an das Gebietshaushalt überwiesen wird; - Gewährung von Investitionskrediten für Steuerzahlung; - Leistung von Subventionen aus dem Gebietshaushalt; - Bereitstellung von Investitionen aus dem Gebietshaushalt und (oder) aus dem Vermögen, das dem Gebiet Tjumen gehört (staatliche Investitionen); - Organisatorische Unterstützung bei Bereitstellung von Grundstücken und anderen Immobilien, die sich in Eigentum des Gebiets befinden; - Gewährung von staatlichen Garantien des Gebiets Tjumen.
- Welche wichtigsten Aufgaben stehen vor dem Gebiet Tjumen im Rahmen des Ausbaus von ausländischen Investitionen - Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur, Personalausbildung, Bereitstellung von Grundstücken, Beseitigung von administrativen Hindernissen oder etwas anderes? Und wie werden diese Aufgaben gelöst? - Eine planmäßige Arbeit wird in allen genannten Richtungen durchgeführt. Nachdem wir die Erfahrung von ausländischen Firmen ausgewertet haben, die schon in die regionale Wirtschaft investiert hatten, kam die Regierung des Gebiets Tjumen zum Schluß, dass ein bedeutender Anteil an Mitteln für Vorbereitung von Verkehrs-und Versorgungsinfrastruktur benötigt wird. Aus diesem Grund betrachten wir gerade die Entwicklung der Verkehrs-und Versorgungsinfrastruktur des Gebiets als eine der Hauptaufgaben zur Erhöhung der Investitionsattraktivität. Zu diesem Zweck wurde im kommunalen Rayon Tjumen ein Grundstück mit einer Fläche von 228 ha bereitgestellt und für das Geld aus dem Gebietshaushalt ein detaillierter Plan der Grundrissgestaltung der Industriezone ausgearbeitet. Ferner haben wir vor, eine Verwaltungsfirma zuzuziehen, die den Industrieplatz entwickeln wird, und ihr maximale Unterstützung zu leisten. Im Gebiet gibt es schon Register von freien kommunalen Plätzen, die zu Vorzugsbedingungen für Realisation von Investitionsprojekten können bereitgestellt werden. Die Präsentation von einigen Dutzenden solcher Plätze mit Beschreibung von Infrastruktur und Branchenspezialisierung kann man auf der Webseite www.tyumen-region.ru finden. In einigen Investitionsprojekten werden die Fragen der Bereitstellung und Instandsetzung der Infrastruktur mit unmittelbarer Beteiligung des Gebiets Tjumen gelöst. Alle Projekte werden durch die Regierung des Gebiets ganz klar verfolgt, damit die Firmen ihre Kosten für Lösung von Infrastrukturfragen minimisieren. Ein großer Wert wird auch auf die Personalausbildung gelegt. Allen Großfirmen, die Investitionsprojekte realisieren, wird es vorgeschlagen, Personalausbildungszentren auf der Grundlage von bestehenden Hoch-und Fachschuleinrichtungen zu errichten. Diesen Weg gingen Schlumberger, Halliburton, De Laval u.a. Für das Geld aus dem Gebietshaushalt führen wir außerdem einen Komplex von Schulungen für unsere Firmen durch - wie soll man Investoren zuziehen und mit denen arbeiten. 2008 fanden mehr als 20 spezialisierten Seminare zu diesem Thema im Gebiet Tjumen. Zwei Jahre lang realiserten wir zu diesem Zweck das Projekt "Investitionsakademie" mit Heranziehung von erfahrenen ausländischen Lektoren. Noch eine der Richtungen ist Organisation von regelmäßigen Businessbesuchen von ausländischen Delegationen ins Gebiet Tjumen. Allein in diesem Jahr wurde Tjumen von Delegationen aus Tschechien, Deutschland, Usbekistan besucht, bis zum Ende der Jahreshälfte kommen Delegationen aus Rumänien, Finnland, Dänemark, Luxemburg u.a. Für jede Delegation wird individuelles Programm aufgestellt, das unter anderem Kontakte mit Tjumener Partnern, Verhandlungen mit zuständigen Behörden einschließt. Wenn Ausländer nach Tjumen kommen und Investitionspotential, Entwicklungsstand der Infrastruktur, Professionalismus von Geschäftsleuten und Staatsbeamten vor Ort sehen, die Erfolge ihrer Kollegen und Wettbewerber kennenlernen, dann schätzen sie die Aussichten für ihre Geschäfte im Gebiet Tjumen ganz anders ein. Wir haben auch kleine Geheimnisse in dieser Arbeit.
- Erzählen Sie bitte von neuen Projekten, mit deren Realisation im Gebiet Tjumen ausländische Firmen 2008 begonnen haben, oder die in diesem Jahr geplant sind. - Die Gebietsregierung leitete ein und unterstützte im Jahr 2008 eine Reihe von wichtigen Investitionsprojekten, die durch ausländische Firmen realisert werden. Im Januar 2008 wurde ein Abkommen zwischen der Regierung des Gebiets Tjumen und der Firma IKEA über Bau eines Holzbearbeitungswerkes in Ischim unterzeichnet. Gleichzeitig entscheidet die Handelsabteilung IKEA über Bau eines qualitativ neuen Einkaufszentrums in Tjumen. Noch ein bedeutsames Ereignis vorigen Jahres ist ein im August mit der deutschen Firma Knauf Insulation unterzeichnetes Abkommen über Bau eines Werkes für Wärmedämmungsstoffe. Der Realisationsbeginn von beiden Projekten ist schon im Sommer 2009 geplant. Firma MC-Bauchemie baut ein Werk für trockene Baustoffe. Firma "Steklotech" baut Betrieb für Verpackungsglas. Nach erfolgreicher Realisation von Investitionsprojekten durch Schlumberger und Integra baut Firma Bentec in Tjumen eigenes Werk für Bohrausrüstungen fertig. Die größte amerikanische Firma Baker Hughes hat vor ein Kabelwerk im Gebiet Tjumen zu bauen. Wir warten auf positive Antwort auch von der Firma Danone. Interview von Pawel Kober |
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