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Putin, dieser Zug brennt!

Putin, dieser Zug brennt!

30.03.2018 — Analyse


Und wir können nicht weg.

Internet, sowohl in Russland als auch im Ausland hat es seit dem Wochenende zeitlich bisher nicht geschafft, die Titelseite der neusten TIME-Ausgabe zu bekakeln, wo Putin mithilfe von Photoshop bissig dargestellt wurde. Eine klitzekleine Zarenkrone wurde von Amerikanern auf den Kopf des russischen Präsidenten aufgespiesst, und das Bild bekam den Titel "Der neugekrönte Zar".

Aber viel wichtiger aus meiner Sicht sind zwei Artikel in diesem Magazin. Einer heiβt "Warum Russland weiterertrinkt". Die TIME-Ausgabe kam kurz vor dem Brand in Kemerowo im Einkaufszentrum "Winterkirsche". Es ist viel passender jetzt (jedoch auch vorher!) die Frage zu stellen, warum Russland weiterbrennt.

Zum Teil wird die Frage im Artikel vom Schriftsteller Michail Sygar "Wie Wladimir Putin plant an der Spitze zu bleiben" beantwortet. Leider wurden seine Gedanken prophetisch in einigen Punkten.

Der Artikel begann mit der Beschreibung der Situation vor den Präsidentenwahlen, als ein Regierungsmitglied Putin unvorsichtig fragte: Wladimir Wladimirowitsch, was wird mit mir nach dem 18. März? Alter Hase von Kreml antwortete darauf: ich weiß es selber nicht, was mit mir nach den Wahlen passiert.

Bild: Pressedienst der Hauptverwaltung vom Katastrophenschutzministerium im Gebiet Swerdlowsk

Dieser Minister war kein Leiter des Katastrophenschutzministeriums Wladimir Putschkow. Sein Ministerium heißt Ministry of Emergency Situations auf Englisch. EmergencY bedeutet Notstand. EmergencE bedeutet Erscheinung. Einer der Artikelteile wurde von Sygar Emergence of new tsar – Erscheinung des neuen Zaren – genannt.

Und diese Emergency ist doch geschehen. Das gilt dabei für das ganze Russland. Kusbass Medien teilten den lokalen Bewohnern kurz vor den Präsidentenwahlen mit, dass Kuchen und Lottoscheine (sowie Gutscheine), mit denen man einen Traumurlaub gewinnen kann, an den Wahllokalen ausgegeben werden. Die Wahlbeteiligung in der Kusbass-Region betrug über 83% am 18. März. Putin bekam dort über 85% der Stimmen. Nicht umsonst hat Präsident den kranken Aman Tulejew im Amt gelassen – mit altem Hunde sicherste Jagd, der das auch noch den anderen zeigte!

Bild: 42.mchs.gov.ru

Und eine Woche später sind Kemerowo-Bewohner mit diesen Gutscheinen ins Einkaufszentrum "Winterkirsche" gegangen... Jetzt sind dort Tod, Gestöhn und Tränen. Alexander Wertinksij fällt einem ein: "Ich weiß nicht, wozu das alles und wem nützt das, wer schickte sie zum Tode mit einer nicht zitternden Hand. Das ist sowas von nutzlos, so böse und so sinnlos sie zur ewigen Ruhe zu schicken".

Bild: obozrevatel.com

Kreml hat einen unumstrittenen Sieg Putins erzielt. Der rottete seinerseits einen Teil von alten Gouverneuren laut Sygar aus, brannte sie sozusagen ab. Hat denn Tulejew sich selbst abgebrannt? Und Minister Putschkow dazu.

Das Katastrophenschutzministerium wird nicht zum ersten Mal gefeuert. Wie Informanten vom "RusBusinessNews" mitteilten, könnte Sergej Schojgu Interesse daran haben, der früher dieses Ministerium geleitet hatte bis er in das Verteidigungsministerium wechselte. Er weiß perfekt über Gewinngeschäfte des Katastrophenschutzministeriums, u.a. in Lieferungen der humanitären Hilfe ins Ausland. Wer was am Ende kriegt, weiß keiner so genau.

Bild: Referat für Informationspolitik im Gebiet Swerdlowsk

Die Umstrukturierung des Katastrophenschutzministeriums ist ein Beispiel des wurstigen Verhaltens den lebendigen Menschen gegenüber: sowohl den Mitarbeitern des Ministeriums als auch denjenigen, die deren professionelle Hilfe im Notfall benötigen. Suspendierung der Rettungsstellemitglieder des Luftverkehrswesens in Jekaterinburg ist ein klares Beispiel davon.

Regionales Büro des Katastrophenschutzministeriums im Ural wurde mit der sibirischen Filiale mit Hauptsitz in Krasnojarsk zwangsfusioniert. Dabei ist Kemerowo auch unter deren Verantwortung. Und jetzt stellen Sie sich vor, wo Krasnojarsk liegt, und wo Jekaterinburg, die Stadt, die viel größer und wichtiger von Bedeutung ist! Scheißegal, wir können auch von dort regieren, und Luftverkehrswesen kann aus Sibirien geholt werden (wie Dronen (!!!) nach Kemerowo gesendet wurden?). Sogar der Präsidentenbeauftragte in der Ural Region Igor Holmanskih wurde neulich sauer: mit welchem Organ dachte man über solch eine Verwaltungsstruktur nach?

Von Putschkow wird man sich verabschieden, Katastrophenschutzministerium wird zwischen dem Verteidigungsministerium und Rosgvardija zusammengehaut. Aber sogar der Kemerowo-Brand wird das Hauptproblem Russlands nicht bis zu Ende lösen, nämlich Korruption. Unser Land ertrinkt und verbrennt weiter, denn man kann Feuerinspekteur oder Feuerwehrleiter einfach kaufen. Und sie verkaufen Erlaubnisse und Scheine davon, was unbedingt brennen wird. In Perm war das Nachtklub "Das lahmende Pferd", in Kemerowo das Einkaufszentrum "Winterkirsche".

In der Innenstadt von Jekaterinburg gibt es zum Beispiel ein neues Gebäude "Passage". Wie und aus welchen Baustoffen es erbaut wurde, haben Medien genug berichtet. Na und, hat es jemanden ernsthaft auf die Gedanken gebracht? Developers Sawodowskij und Pogrebinskij zeigten der Großstadt klar und deutlich, dass sie nicht nur ein riesengroßes Einkaufszentrum auf dem zentralen Platz illegal bauen, sondern dass sie hunderte von Menschen in Gefahr bringen können. Korruption? 

In seinem Artikel erklärt Sygar den ausländischen Lesern, dass Putin sein Team aus solchen Leuten schafft, die den Smith-Agenten wie im Film "Matrix" ähnlich sind, 40-jährige Manager mit Rücksprache mit dem Föderalen Sicherheitsdienst. Wahrscheinlich ist es somit einfacher dem Westen zu erklären, was im Zarentum passiert.

Für uns, in denen Asche von Kinderherzen aus Kemerowo schlägt, ist Rock-Sänger Grebenschtschikow näher:

"Dieser Zug brennt, und wir können ihn nicht anhalten.

Dieser Zug brennt, und wir können nicht weg.

Die Erde gehörte uns bis wir uns in den Kampf festbissen,

Sie wird sterben, wenn sie Niemandsland wird. Es ist Zeit, diese Erde zurückzuerobern".

Ich will bereits seit Jahren zur großen Pressekonferenz mit Putin mit einer einfachen Frage fahren: sagen Sie, Wladimir Wladimirowitsch, das was in Russland geschieht, ist das Ihre Schuld oder Ihr Unglück? Jetzt habe ich die Antwort für mich gefunden ohne Zar.

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