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Russische Baustoffe federn vom Boden zurück

Russische Baustoffe federn vom Boden zurück

09.11.2009 — Analyse


Der kleine Preissprung für Baustoffe im Herbst in Russland hat jedoch kein Dominoprinzip ausgelöst. Das Produktionsvolumen ist nicht gestiegen, die Investoren sind auf den Markt nicht zurückgekommen. Die Kommentatoren der RIA RusBusinessNews haben die Perspektiven der Uraler Baubranche in deren Abwesenheit analysiert.

Die Preise für Baustoffe erreichten scheinbar ihre Tiefe und begannen nun sacht zu wachsen. Laut Forschungen des Russischen Bauverbands (ASR) und des Verbands der Baukostenkalkulatoren sanken die Preise im Januar - September 2009 um 8,4 Prozent. Seit August werden zugleich die Baustoffe immer teurer, wenn auch um einige hundertstel Prozent monatlich, aber schon drei Monate lang.

Die Experten von ASR und des Verbands der Baukostenkalkulatoren prognostizieren, dass die Preise für die wichtigsten Baustoffe in Russland nicht mehr sinken werden. "Umgekehrt ist ein geringer Preiszuwachs für einige Positionen (Zement, Armaturen, Zuschlagstoffe, Mörtel und Betons) möglich. Die maximale Preissenkung wurde im April - Juni verzeichnet, als die Baustoffe in einem Monat um 2,87 bis 3 Prozent billiger wurden," besagt der Bericht. 

Jurij Tschumerin, Vorsitzender des Verbands der Bauunternehmen des Gebiets Swerdlowsk, ist überzeugt, der Stein kam ins Rollen. "Im Moment sind die ausländischen Investoren wieder bereit, in die Bauprojekte nicht nur im Gebiet Swerdlowsk allein, sondern in ganz Russland zu investieren. Es werden entsprechende Unterlagen vorbereitet," berichtete er RusBusinessNews. "Die europäischen Analysten meinen, ab 2011 werde in Russland der Bau von Wohnhäusern und anderen Bauobjekten wieder boomen. Deswegen betrachten wir das Jahr 2010 als eine Übergangszeit, in der die unvollendeten Objekte fertig gebaut werden, und der Zyklus fängt dann ganz vom Neuen an."

Die Vertreter der Baufirmen haben andere Informationen. Wie Roman Borissow, stellvertr. Geschäftsführer von ZAO Glims Production (Moskau), RusBusinessNews mitteilte, haben es die meisten Projekte wegen der Finanzkrise Schwierigkeiten mit ihrer Realisierung. "In den letzten 3 Jahren wurde im Ural der Bau von mindestens sieben neuen Zementwerken annonciert. Dieses Projekt wollten viele, einschließlich des Bergbau- und Metallurgiekonzerns Uralskaja Gorno-Metallurgitscheskaja Kompanija (UGMK), realisieren. Das Vorhaben wurde jedoch in der Zeit der boomenden Baubranche, als es an Zement mangelte, erklärt. Im Endergebnis änderte sich die Anzahl der Zementwerke nicht. Es entstehen gute Projekte zur Produktion der Wandplatten und Silikatsteine, laut unseren Prognosen wird es allerdings im Ural in den nächsten 5 Jahren keine boomende Baustoffproduktion geben. Es gibt dafür keine Voraussetzungen," so Roman Borissow

Es sei zu bemerken, dass 4 von 7 Zementwerken die chinesischen Firmen bauen wollten. Keine dieser Firmen sei aktuell zu diesen Projekten zurückgekehrt, teilte Xie Jinying, Generalkonsul der Volksrepublik China in Jekaterinburg, RusBusinessNews mit.

Im Gebiet Swerdlowsk gibt es heute nur zwei große Investitionsprojekte im Bereich der Baustoffproduktion, die realisiert werden. An beiden Projekten sind die ausländischen Investoren direkt beteiligt.

Das erste Projekt ist der Bau eines Marmormehlwerkes zur Produktion des Kalziumkarbonats in der Stadt Polewskoj von der schweizerischen Firma OMIA, der Projektwert beträgt über 1 Mrd. Rubel. Die Produktionskapazität des Werkes wird bei ca. 300.000 t im Jahr liegen. Das Kalziumkarbonat wird bei der Herstellung von Farben, Kunststoffen und Baustoffen gebraucht.

"Wegen der Wirtschaftskrise und der veränderten Marktnachfrage ließen die Investoren unser Projekt für ein Jahr einfrieren," berichtete Maxim Popow, Geschäftsführer der Filiale von OMIA Ural in Polewskoj. "Heute aber wird das Projekt wieder gestartet, die Unterlagen sind vorbereitet, das Werk plant man 2011 fertig zu bauen. Zu dieser Zeit wird auch das Werk der internationalen Gruppe Maxit in Betrieb genommen. Es wird am benachbarten Standort liegen. Einen Teil unserer Produkte werden wir an Maxit zur Herstellung der trockenen Baumischungen zuliefern. Unsere Produkte eignen sich nur für nahe Lieferungen mit maximaler Entfernung von 1.500 km, sonst sei es ungünstig. Das Gebiet Swerdlowsk wurde für die Gründung der Produktion gewählt, weil es ein Industriezentrum mit einer expandierenden Wirtschaftsentwicklung ist." 

Das zweite Investitionsprojekt im Mittelural ist der Bau der neuen Produktionslinie mit einer Jahreskapazität von 1,3 Mio. t Baustoffe im Werk OAO Sukholozhskcement. Die wird seit 2006 nahe dem bestehenden Betrieb errichtet. Die Bauarbeiten werden auf Kosten der deutschen Firma Dyckerhoff AG, also des Hauptaktionärs von Sukholozhskcement, ausgeführt. Die Zementproduktion nach dem Trockenverfahren plant man im Mai 2010 in Betrieb zu nehmen.

"In 9 Monaten 2009 betrug der Rückgang der Produktion in unserem Unternehmen 40 Prozent, weil die Zementnachfrage drastisch gesunken ist. Jetzt produzieren wir auf Lager. Den Bau der neuen Produktionslinie stellen wir nicht ein, denn der Rückkehrpunkt in der Realisierung dieses Projektes ist bereits vorbei," gibt Wladimir Klementjew, Marketing- und Absatzdirektor von OAO Sukholozhskcement, zu. Nach seinen Prognosen werde die Zementnachfrage im Ural ab Mai 2010 wieder wachsen, das Produktions- und Gebrauchsniveau 2008 erreiche man frühestens 2012. "Wir arbeiten für Perspektive. Gewinnen wird nur der Hersteller, der über moderne Produktionskapazitäten verfügt. Unsere Produktionslinie eignet sich für Zementherstellung nach dem Trockenverfahren. Dadurch sparen wir an Energie- und Personalkosten viel," so Wladimir Klementjew . "

Den Rückgang der Nachfrage nach Baustoffen, die im Gebiet Swerdlowsk produziert werden, kann man nicht nur mit der Wirtschaftskrise allein rechtfertigen. Die Nachbarsubjekte der Russischen Föderation betreiben eine aktive regionale Protektionismuspolitik, indem sie die Einfuhr der Baustoffe reduzieren und eigene Produktionen in der Region fördern. Die Regierung des Gebiets Tjumen bietet den Unternehmen, die große Projekte, auch in der Baubranche, umsetzen, staatliche Garantien. Es werden auch zweckgebundene Darlehen und Fördermittel zur teilweisen Bezahlung der Bankkreditzinsen und Leasingkosten eingeräumt. Dadurch ist das Gebiet Tjumen praktisch vollständig mit den wichtigsten Baustoffen versorgt.

Zu den größten Investitionsprojekten, die im Gebiet Tjumen 2009 realisiert wurden, zählen die erste Produktionslinie des Werkes zur Herstellung der Mauermaterialien Porevit (Jalutorowsk) und die neue hochtechnologische Produktionslinie für 1.490 mm breite Hohlplatten aus Spannbeton im Werk für Stahlbetonfertigteile ZhBI-5 (Tjumen). Die Tjumener Hausbaufirma (TDSK) ließ mittlerweile die zweite Reihe des Zementlagers mit einer Verpackungslinie in Betrieb nehmen.

Die bestehende Marktkonjunktur in der Region Ural bietet keine Voraussetzungen für den Investitionszufluss in die Baubranche. Wegen des Nachfragenrückgangs schrumpfte die Produktion der Baustoffe im Gebiet Swerdlowsk in 9 Monaten 2009 im Geldwert um über 40 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahrszeitraum. Besonders betroffen ist die Großplattenproduktion, die um 4,6-mal reduziert wurde. Es bleiben auch die Produktionen von Baumörteln (- 40,4 Prozent), Stahlbetonfertigteilen (- 42,2 Prozent), Betonmischungen (- 42,8 Prozent), Mauermaterialien (- 45,6 Prozent) und Bauziegeln (- 50,8 Prozent) zurück.

Die potentiellen Investoren müssen beachten, dass heute die meisten Bauindustrieunternehmen im Ural nur zur Hälfte ausgelastet sind. Folglich wird der wachsende Baustoffverbrauch in den nächsten drei bis fünf Jahren keinen Mangel an wichtigsten Produkten auslösen. Die neuen Marktspieler können auf dem Uraler Markt einen guten Platz einnehmen, indem sie nur moderne Baustoffe und innovative Produktionsverfahren anbieten.

Die Vertreter der Handelsketten Do-It-Yourself suchen aktiv nach einheimischen Lieferanten von Baustoffen, bei denen die Transportkosten (trockene Baumischungen, Schaumstoffe u. a.) in der Kostenstruktur besonders hoch sind. Es sei allerdings zu bemerken, dass im vergangenen Krisenjahr in der Baubranche nur das Segment der Einfamilienhäuser gewachsen sei. Daher kann die Orientierung der Baustoffproduzenten auf die Einzelhäuser und entsprechende Handelsvertriebsketten gute Perspektiven versprechen.

Pawel Kober, Maria Truskowa

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