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OBI ist bereit, den Uraler Industriellen ein Angebot zu machen

OBI ist bereit, den Uraler Industriellen ein Angebot zu machen

11.11.2009 — Analyse


In der Rangliste der OBI-Baumärkte stehen die russischen Geschäfte mit ihren Umsätzen höher als die 500 Märkte der internationalen Handelskette weltweit. Andrej Kotschnew, Einkaufsleiter für Regionen Ural, Sibirien, Wolgagebiet, erzählte dem Korrespondenten von RusBusinessNews über die Gründe dieser "Hyperdynamik" und schätzte den russischen und den Uraler DIY-Markt ein.

Der russische DIY-Markt (Do-It-Yourself) begann seine Entwicklung vor 7 bis 10 Jahren. Heute sind auf dem Markt sowohl große internationale Brands (Leroy Merlin, Castorama) wie auch föderale Ketten (Starik Hottabych, Parket Hall) tätig. Außerdem sind in den Regionen auch die einheimischen Do-It-Yourself-Handelsketten stark: StroiArsenal, Domocentr, Maxidom, Metrika.

Das Angebot auf dem DIY-Markt steht bis jetzt der Nachfrage nach und der Wettbewerb ist im Vergleich zu dem in Europa noch sehr gering. Die Umsätze und die Effizienz pro Quadratmeter Handelsfläche von spezialisierten Zentren in Russland sind höher als die gleichen Kennzahlen in West- und Osteuropa. "Um die Nachfrage zu befriedigen, braucht man in einer Großstadt nach unseren Einschätzungen 7 bis 9 Märkte dieses Formats. Jetzt sind in den meisten russischen Millionenstädten maximal 4 große Marktspieler tätig. Das DIY-Segment ist nur in Sankt Petersburg abgedeckt, wo viele Anbieter vertreten sind. Jekaterinburg kann trotz der eigenen starken Marktspieler (wie die Handelskette SuperStroy) noch 3 bis 4 Einkaufszentren wie OBI empfangen", so Andrej Kotschnew

Die Nachfrage nach Do-It-Yourself-Hypermärkten wurde in den letzten Jahren in vieler Hinsicht durch die Hochkonjunktur in der Baubranche gebildet. Im Gebiet Swerdlowsk wurden beispielsweise 2006 rund 1,3 Mio. qm Wohnfläche und 2007/2008 je 1,7 Mio. qm gebaut. Die Wohnungen in den neuen russischen Wohnhäusern werden in der Regel entweder mit minimaler Innenverkleidung oder rohbaufertig verkauft. Der bestehende Trend der Baumarktentwicklung ließ auch die internationalen DIY-Anbieter ihre Expansionspläne entsprechend korrigieren. In ihren offiziellen Mitteilungen nannte die OBI-Baumarktkette Russland mehrmals als eines der für die Expansion besonders attraktiven Länder. Im Jahr 2003, als die Kette ihren ersten Baumarkt eröffnete, wurde erklärt, OBI habe vor, in die Eröffnung von 30 Märkten im ganzen Land mehrere Millionen Euro zu investieren.

Heute sind von der Firma bereits 15 Projekte umgesetzt. 4 Baumärkte gibt es in Moskau, 5 in Sankt Petersburg, 2 in Nischni Nowgorod, je einen Markt in Omsk, Kasan, Wolgograd und Jekaterinburg. Bis zum Jahresende 2009 plant man einen Baumarkt in Krasnodar und im dritten Quartal 2010 den zweiten Markt in Jekaterinburg zu eröffnen.

Im Unterschied zu den ersten zehn Jahren ihrer Entwicklung in Russland will sich die Baumarktkette nun als eine eigenständige Handelsmarke positionieren und in eigenen Gebäuden aber nahe den anderen Magnetbetrieben wie große Lebensmittelhandelsketten weiter entwickeln. Der zweite OBI-Markt wird in Jekaterinburg in einem Gebäude gegenüber dem Einkaufszentrum Karnaval, wo der Hypermarkt Auchan platziert ist, liegen. Die Fläche des neuen Baumarktes wird ca. 15.000 qm betragen, hier werden bis 50.000 Artikel angeboten.

Neben der Steigerung der Anzahl von Märkten gehört in die strategischen Entwicklungspläne von OBI in Russland auch der Ausbau des regionalen Einkaufsnetzwerkes. "Vor der Wirtschaftskrise berücksichtigte die Geschäftspolitik des Unternehmens die Entwicklung der Beziehungen mit den einheimischen Produzenten kaum. Sie war vor allem auf die Lieferungen aus Moskau in die Regionen gerichtet. Deswegen haben wir sowohl im Sortiment wie auch im Preissegment den regionalen Bedürfnissen entsprochen. Jetzt kommt in den Vordergrund die Kostensenkung durch Logistikoptimierung," berichtet Andrej Kotschnew

OBI steht dafür, dass in den regionalen Märkten die Produkte der einheimischen Hersteller in der Nische der "ersten Preise" sowohl mit einheimischen starken Marken wie auch mit Nichtmarkenwaren vertreten sind. Die Handelskette ist bereit, vor Ort den Einkauf der Produkte zu steigern, in deren Kostenstruktur die Transportkosten den größten Teil bilden. 

Heute werden im OBI-Baumarkt in Jekaterinburg die trockenen Baumischungen Brozex und Bergauf sowie die Gipskartonplatten Gifas, die im Gebiet Swerdlowsk produziert werden, angeboten. Es wird über die Lieferungen mit weiteren 15 Uraler Produzenten verhandelt. Das sind die Hersteller von Torfdüngemitteln, Kanalisationsanlagen, Fliesen und Kacheln. Laut Statistik stehen die einheimischen Waren nach dem Handelsvolumen den ausländischen nicht nach. "Die Kette lässt ihr Sortiment an den regionalen Markt anpassen und akquiriert damit loyale Kunden und steigert die Verkaufsmengen. Dank dem ausgeglichenen Verhältnis zwischen ausländischen, föderalen und regionalen Produzenten diversifizieren wir unseren Einkauf und hängen von wenigen großen Lieferanten nicht mehr ab," betont Andrej Kotschnew.  

Der weitere Vorteil der Entwicklung des regionalen Einkaufs besteht darin, dass OBI dadurch neue Lieferanten für die ganze föderale Baumarktkette finden kann. Im September 2009 wurde beispielsweise mit dem Zellstoff- und Papierwerk Turinsk (Gebiet Swerdlowsk) der Vertrag über die Tapetenlieferungen an alle OBI-Märkte in Russland abgeschlossen.

Laut dem Vertreter der internationalen Handelskette könne jeder regionale Lieferant auf die föderale Ebene kommen. Die Hauptvoraussetzungen dafür sind regelmäßige Lieferungen, entsprechende Warenqualität und wettbewerbsfähige Preise. Größere Möglichkeiten haben die Produzenten, die die Artikel anbieten, die in den anderen Regionen fehlen, sowie die Hersteller, deren Handelsmarken noch vor den Kontakten mit OBI zu föderalen Marken wurden.

Das Vorhandensein der eigenen Produzenten von Baustoffen, wie Metallprofil, Gipskarton, trockene Baumischungen, und der großen Vertriebsgesellschaften macht das Gebiet Swerdlowsk zu einem eigenständigen Produktionszentrum. "Die hohe Konkurrenz auf dem Produktionsmarkt erlaubt uns die Ausschreibungen für die Lieferungen nicht unter 1 bis 2 Produzenten, die wir mit den föderalen Anbietern vergleichen, sondern unter 4 bis 5 Firmen zu veranstalten. Folglich können wir die Lieferanten mit den besten Preisen und Serviceleistungen wählen," so Andrej Kotschnew

OBI findet das Transport- und Logistikprogramm des Gebiets Swerdlowsk, das auf die Errichtung von Logoparks, Verkehrsknotenpunkten und Entwicklung des Straßenverkehrs zwischen den Städten gerichtet ist, sehr attraktiv. Die Logoparks lassen in der Region große einheimische Großhandelsfirmen entstehen. So sind im Ural auch die für die allgemeinrussischen Verhältnisse markante Importeure tätig.

"Beim Anknüpfen der Kontakte mit den Lieferanten haben uns die regionalen Behörden sehr geholfen. Jekaterinburg ist die einzige Stadt, in der wir die Unterstützung seitens der Stadtverwaltung bekommen haben. Nicht durch Vertretung unserer Interessen oder der Interessen unserer Kontrahenten, sondern durch Referenzen," unterstreicht Andrej Kotschnew. "Uns wurden die Produzentenlisten und entsprechende Informationen zur Verfugung gestellt. Diese Arbeit hatte dabei nur rein informativen und keinen Lobbycharakter."  

Bei einigen Produktgruppen haben die regionalen Hersteller bereits einen beträchtlichen Anteil am OBI-Sortiment. Sie liefern bis 60 Prozent der trockenen Baumischungen und Plattenmaterialien. Nicht belegt bleiben nur die Nischen der "ersten Preise", insbesondere im Rohbausegment: Sand, Zement, Blähton. Die Handelskette sucht nun nach weiteren Lieferanten.

Ewgenija Erjomina

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