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Italien erwartet von Russland eine "Handelsrenaissance"

Italien erwartet von Russland eine "Handelsrenaissance"

03.02.2010 — Analyse


Italien ist einer der schlüsseligen handelswirtschaftlichen Partner Russlands in Europa. Der freundliche Ton zwischen den Staaten wird nicht nur im Business, sondern auch auf höchster Ebene gepflegt. Weitbekannt ist beispielsweise die Tatsache, dass der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi eine Jacke trägt, die er vom russischen Regierungschef Wladimir Putin geschenkt bekommen hat. Das Bild der weit ausgreifenden russisch-italienischen Pläne verdarb nun die Wirtschaftskrise, die einen wesentlichen Rückgang des Warenumsatzes als Folge hat. In einem Interview für RusBusinessNews betonte Roberto Pelo, Geschäftsführer des Italienischen Instituts für Außenhandel in Russland, dass die Unternehmer aus den Apenninen heute auf positive Signale von der russischen Seite warten und mit der Wiederbelebung der großen Handelsbeziehungen rechnen. 

- Herr Pelo, das Italienische Institut für Außenhandel leistet eine große Arbeit zur Entwicklung der wirtschaftlichen und Handelsbeziehungen zwischen Russland und Italien. Was sind seine Hauptaufgaben?

- Unsere Aufgabe besteht einerseits darin, den italienischen Firmen bei ihrer stabilen Präsenz (Gründung von Niederlassungen, Vertretungen, Betätigung von direkten Investitionen, Eröffnung von Markenboutiquen) zu helfen, andererseits versuchen wir den russischen Konsumenten möglichst ausführliche Informationen über die Produkte "Made in Italy" zur Verfugung zu stellen.

Das Italienische Institut für Außenhandel leistet auch eine große Arbeit zur Veranstaltung von Kollektivschauen der italienischen Produzenten auf internationalen Messen und Ausstellungen in Russland und anderen Ländern. Die Besucher solcher Messen, wie "Consumexpo", "Mebel", "Upakovka", "Metalworking: Machines, Tools" etc. sind schon gewöhnt, nicht einzelne Stände, sondern die ganzen Messehallen, in denen die Produkte der italienischen Firmen präsentiert werden, zu sehen. Das Italienische Institut für Außenhandel organisiert nicht nur die Teilnahme der italienischen Unternehmen an Messen und Ausstellungen, es lädt auch die russischen Firmen ein, die in diesen Branchen tätig sind, diese Ausstellungen zu besuchen, es veranstaltet für sie Meetings mit italienischen Produzenten, Seminare, Workshops, Präsentationen und Presse-Konferenzen, deren Aufgabe darin besteht, den russischen Konsumenten möglichst viele Informationen über italienische Anlagen, Waren und Dienstleistungen zu kommunizieren.

Für russische Fachleute veranstalten wir Besuche von Ausstellungen in Italien, Studienaufenthalte und Schulungen, Besuche von fortgeschrittenen italienischen Betrieben. Russische Unternehmer können allerlei Informationen über Industriesektoren und Tätigkeitsbereiche der italienischen Betriebe erhalten und eigene Angebote auf der Webseite www.italtrade.com auf Russisch platzieren lassen. 

- Sind Sie mit den Arbeitsergebnissen des letzten Jahres zufrieden?

- Ja, sehr. Denn wir haben trotz der Wirtschaftskrise und der vielen Schwierigkeiten 2009 solche wichtigen und einzigartigen Projekte, wie die Systemmission "Wirtschaftsforum Russland-Italien" im April des letzten Jahres, realisieren können. Dieses Event wurde zur größten und bestorganisierten Veranstaltung in den letzten 20 Jahren.

Die Durchführung dieses Forums hat in den Massenmedien breite Aufmerksamkeit gefunden. Aber ich erinnere Sie daran, dass es von den Regierungen Russlands und Italiens unterstützt wurde, seine Veranstalter waren das italienische Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung, das Italienische Institut für Außenhandel, italienischer Industrieverband Confindustria und Verband italienischer Banken. Das Forum fand in Moskau, Sankt Petersburg, Jekaterinburg, Nowosibirsk und in der Region Krasnodar statt. Daran beteiligten sich rund 1.000 italienische Firmen. Im Rahmen des Forums wurden über 7.000 bilaterale Meetings organisiert und einige wichtige russisch-italienische Abkommen in verschiedenen Wirtschaftsbranchen unterschrieben.

In Moskau nahm am Forum auch der russische Regierungschef Wladimir Putin teil. Von der italienischen Seite beteiligten sich am Forum Claudio Scajola, der italienische Minister für wirtschaftliche Entwicklung, und Umberto Vattani, Präsident des Italienischen Instituts für Außenhandel. Zusammen mit dem russischen Industrie- und Handelsminister Wiktor Christenko setzten sie die Arbeit des Forums in Jekaterinburg fort. Die italienische Delegation, die in die Hauptstadt des Uraler Föderationskreises angekommen war, zählte über 200 Personen. Von der russischen Seite nahmen am Forum in Jekaterinburg über 1.000 Personen, die die Behörden, Verbände, Assoziationen und Industriebetriebe aus den Gebieten Swerdlowsk, Tscheljabinsk, Tjumen, Kurgan, aus der Region Perm und der Republik Baschkosrtostan vertreten haben. 

- Hat die Weltfinanzkrise diese Arbeit korrigieren lassen?

- Wir müssen natürlich die Krisenerfahrungen berücksichtigen. Russland 2010 ist kein Russland 2008 und es wird nie mehr auch so sein. Die Krise ließ nochmals die Instabilität des russischen Entwicklungsmodells zur Schau bekommen. Sie zeigte die Unentwickeltheit moderner Struktur des Verbrauchermarktes und die strukturelle Schwäche der Industrieentwicklung. Andererseits kann Russland auch heute, und noch mehr in der Zukunft, den italienischen Unternehmen große Möglichkeiten anbieten. Wir müssen nur unsere Handlungen vom Standpunkt der Vermarktung auf dem russischen Markt aus etwas korrigieren.

- Bevorzugen die italienischen Unternehmer konkrete russische Regionen, wo sie es beispielsweise leichter haben zu arbeiten? Inwieweit kann für sie in dieser Hinsicht der Ural attraktiv sein?

- Schon seit mehreren Jahren, angefangen haben wir lange vor der Krise, arbeiten wir mit italienischen Firmen und lenken sie neben Moskau und Sankt Petersburg auch auf regionale Märkte hin. Uns interessieren vor allem nicht die Vorteile, sondern die bestehenden Möglichkeiten. Von diesem Standpunkt aus scheinen verschiedene Regionen der Russischen Föderation attraktiv zu sein. Das sind nämlich Jekaterinburg und die ganze Region Ural, Nowosibirsk und Sibirien, Samara und das Wolgagebiet, Krasnodar und Kuban.

- In welchen Branchen ist die Kooperation mit Russland und mit dem Ural für die Italiener besonders interessant? Welchen Branchen gehört die Zukunft der russisch-italienischen Zusammenarbeit?

- Hinsichtlich der Handelsentwicklung sind alle Segmente des Verbrauchermarktes und der Maschinenbau genau die Branchen, in denen man die russisch-italienische Kooperation fördern kann. Was die Region Ural betrifft, so geht es hier eher um konkrete Wirtschaftszweige. Es kann praktisch im gesamten Maschinenbaukomplex kooperiert werden: Lieferungen von Bautechnik, Erdbaumaschinen, Gießanlagen. Und der Konsumgütermarkt ist an der Entwicklung der Beziehungen im Bereich Produktion und Lieferungen von Kleidung, Schuhen, Möbeln sehr interessiert.

- Wie schätzen Ihre Fachleute ein: Interessieren sich die italienischen Unternehmer unter den Bedingungen der Finanzkrise etwas mehr für den russischen Markt oder hat das Interesse etwas nachgelassen?

- Das Problem besteht eher nicht in der Finanzkrise selbst, sondern in der Führung und Organisierung des russischen Marktes. Im Jahr 2009 hat beispielsweise der Rückgang des russischen Exports die Exportreduzierung der anderen Länder wesentlich übertroffen. Das ist ein schlechtes Signal, das Russland an seine treuen Partner wie Italien kommuniziert hatte. Heute bleibt das Interesse für den russischen Markt gleich hoch, wir warten alle auf andere, aber schon positive Signale.

- Sie haben über das Wirtschaftsforum "Russland-Italien" gesprochen. Hat das Forum ein neues Interesse des italienischen Unternehmertums für Russland geweckt? Welche Projekte wurden dabei gestartet? Plant man eine ähnliche Veranstaltung irgendwann wieder durchzuführen?

- Das Verdienst des Forums und seines Teils im Ural (und daran haben sich wie oben erwähnt Claudio Scajola, der italienische Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Wiktor Christenko, stellv. russischer Regierungschef, und Umberto Vattani, Präsident des Italienischen Instituts für Außenhandel, beteiligt) besteht darin, die Kontakte auch und insbesondere in den schweren Zeiten weiter zu pflegen. Im Jahr 2011 wird Russland sein Forum in Italien durchführen, und das ist ein gutes Zeichen. Russland und Italien sind zwei strategische Partner.

Die Informationen wurden zusammen mit der PR-Abteilung des Italienischen Instituts für Außenhandel in Russland vorbereitet

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