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Der Mittelural wird sein eigenes Methanol haben19.03.2010 — Analyse In Nishnij Tagil (Gebiet Swerdlowsk) wird ein Gaschemiekomplex zur Herstellung von Methanol gebaut werden. Das Projekt wird von OAO Uralchimplast initiiert, das einen Teil der Produkte verarbeiten und den anderen Teil exportieren will. Wie der Korrespondent von RusBusinessNews herausfand, erwarte das Projekt kein leichtes Schicksal, denn das russische Methanol mit dem aus dem Nahen Osten kaum konkurrieren könne. Die Experten verbinden die Zukunft der Gaschemie mit der Entwicklung des Binnenmarktes. Das Projekt wird SP Uralmetanolgrup (Urals Methanol Group), das von Uralchimplast auf paritärischer Grundlage mit NGK Itera gegründet wurde, realisieren. In der ersten Phase wird eine Produktion mir einer Jahreskapazität von 600.000 t Methanol gegründet werden, in die man die Eigen- und Fremdmittel in Höhe von 13 Mrd. zu investieren plant. In der zweiten Phase wird man die Produktion ausbauen sowie eine Straße und die Lagerflächen bauen. Die Entwicklung der Infrastruktur bedürfe laut Jelena Drosdowa, Abteilungsleiterin für PR von OAO Uralchimplast, der staatlichen Garantien für 1,5 Mrd. Rubel. Die Regierung der Russischen Föderation hat bereits 281 Mio. Rubel zur Modernisierung der biologischen Reinigungsanlagen transferiert. In der Perspektive will Uralchimplast einen Chemie-Cluster auf Basis von Joint Ventures mit den Firmen Kronospan, Cavenaghi SPA und Amdor gründen, die ihren Fokus auf Herstellung der Harze für Gießereiproduktion, chemische Reaktionsmittel für den Straßenbau, Korrosionsinhibitoren für die Ölindustrie, Bindemittel für die Holzverarbeitung legen. Die Organisationsdetails des künftigen Industrieparks werden nicht bekannt gegeben: Jelena Drosdowa zufolge habe man nur noch für die erste Phase kalkuliert. Das produzierende Methanol wird für den Eigenbedarf als Rohstoff zur Herstellung der synthetischen Harze verwendet sowie exportiert werden. Die Experten haben mittlerweile die Pläne von Uralchimplast zurückhaltend aufgenommen. Laut Tamara Chasowa, Geschäftsführerin des Departements für Analyse von ZAO Kreon, waren die Kapazitäten zur Produktion von Methanol 2009 nur zu 50 Prozent ausgelastet. Die Gaschemie-Werke waren in der UdSSR ursprünglich auf die Außenmärkte orientiert: Rund die Hälfte des im Lande produzierenden Methanols hat man damals ausgeführt. Die Wirtschaftskrise 2008 hat der Branche großen Schaden zugefügt: Europa ließ den Gebrauch reduzieren, die Preise sind gesunken, das russische Produkt wurde gegenüber dem aus dem Nahen Osten wettbewerbsunfähig. Die Tarife für Eisenbahnbeförderung verschärften nur die Situation und schloßen aus den Exportmärkten die Werke aus den zentralen Reigionen Russlands aus. Die Staaten am Persischen Golf begannen nun ihre Produktionen zu forcieren, als Folge haben die Russen die Überschüsse am ungefragten Methanol. In der Branche sind drei große Unternehmen führend: OAO Metafrax (Region Perm) und OAO Togliattiazot mit einer Produktionsleistung von jeweils 1 Mio. t sowie OOO Tomskneftekhim mit 750.000 t Methanol im Jahr. Zusammen mit kleineren Betrieben liefern sie auf den Markt rund 3,5 Mio. t. Der Gebrauch in Russland beträgt laut der Angaben der Hersteller etwa 1,2 Mio. t. Die Erklärungen über den Bau der neuen Kapazitäten zur Herstellung von Methanol in Nishnij Tagil und in Tatarstan empfinden die Vertreter von Metafrax als Wunsch der Gaschemiker auf dem Markt mit sehr hoher Konkurrenz bloss mit den Ellebogen zu drängen. Die Experten sehen die Zukunft der Branche in der tiefen Verarbeitung des Methanols vor Ort. Tamara Chasowa zufolge können die zusätzlichen Methanolmengen in der Produktion von Karbamidformaldehyd-Konzentraten von Bedarf sein. Die Verarbeitungsprodukte werden in der Möbelproduktion, im Holzhausbau, in der Textilindustrie etc. angewendet. Das Problem besteht allerdings darin, dass in Russland auch diese Branchen sehr schlecht entwickelt sind. Man bedürfe großer Investitionen, um die Produzenten der gaschemischen Produkte auf den Binnenmarkt auszurichten. Die Investitionen in die Neuorientierung der Wirtschaft wird man früher oder später betätigen müssen. Die Situation, wenn Russland mit eigenen Methanolüberschüssen im Ausland Polyäthylen, Polystyrol und Polypropylene einkauft, für die Methanol als Rohstoff dient, kann kaum als normal bezeichnet werden. Die Polymere werden im Land jedoch produzent - zum Beispiel von OOO Tomskneftekhim, aber nur in sehr beschränktem Sortiment. Ein Teil der Produkte wird dabei exportiert. Mit der Zeit werden sich die russischen Gaschemiker offensichtlich auf den Binnenmarkt ausrichten, denn der Polyäthylen-Export schrumpft, während der Import ständig wächst. Den Prozess können die Ölproduzenten etwas beschleunigen, die der russische Präsident Dmitrij Medwedew dazu verpflichtete, die Entsorgung von Erdölbegleitgas auf 95 Prozent zu steigern. Zur Realisierung dieses Programms begannen die Erdölgesellschaften die Anlagen zur Verarbeitung von Erdölbegleitgas in Methanol zu kaufen, das sie in ihren Produktionen brauchen. Dies alles erschwere nur die Lage der führenden Gaschemie-Werke des Landes. Den Ausweg sehen die Produzenten in der tiefen Verarbeitung des Methanols vor Ort. Metafrax beschloss beispielsweise rund die Hälfte der Produkte zu verarbeiten und begann in Kooperation mit der Firma Dynea ein Werk zur Herstellung der Karbamidformaldehyd-Harze zu bauen. Die Produkte der tiefen Methanolverarbeitung können sowohl auf dem Binnenmarkt wie auch auf dem Außenmarkt gefragt werden. Die Unternehmensgruppe Metaprocess und der chinesische Verband der Hersteller und Konsumenten der Kunststofffaser haben kürzlich ein Memorandum über den Bau im Autonomen Kreis der Chanten und Mansen eines Werks zur Verarbeitung von Begleitgas in Rohstoffe zur Herstellung der Polyesterfaser unterschrieben. Nach der Unterzeichnung des Abkommens erklärte der Vorsitzende des Verbandes Zheng Zhiyi, dass sein Land an Lieferungen der Rohstoffe aus Russland interessiert sei. Die Produktionskapazität des Werks lasse 700 Mio. kbm Gas im Jahr entsorgen. Der vorläufige Wert der ersten Phase beträgt 600 Mio. Euro. Uralmetanolgrup rechnet ebenfalls mit Aqkuirierung der Geldmittel aus dem Ausland. Man hat allerdings im PR-Dienst von OAO Uralchimplast die Frage über die Investitionen in den Gaschemiekomplex in Nishnij Tagil ohne Kommentare gelassen. Vielleicht weil es viel schwerer fällt, die Investoren für eine überschüssige Methanolproduktion als für die Produktion von Polymeren zu finden. Die Schwierigkiten mit dem Methanolabsatz halten allerdings die Eigentümer des gemeinsamen Unternehmens nicht: Die Situation auf dem Markt werde auf die Projektrealisierung kaum wirken, so Jelena Drosdowa. Wladimir Terlezkij |
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