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Die Swerdlowsker Behörden suchen nach Investoren zur Wiederbelebung der Holzwirtschaft

Die Swerdlowsker Behörden suchen nach Investoren zur Wiederbelebung der Holzwirtschaft

22.03.2010 — Analyse


Die Regierung des Gebiets Swerdlowsk entschied sich nun mit ihren vielen Versprechungen aufzugeben und endlich das erste russische Werk zur Herstellung der Grobspanplatten (OSB-Platten) zu bauen. Die Experten sprechen über gute Perspektiven des Projektes, der Kommentator von RusBusinessNews fand allerdings heraus, dass es sich ohne administrative Unterstützung des Holzhausbaumarktes nicht entwickeln könne. 

Die Swerdlowsker Beamten beschlossen den Eigentümer des Werks OAO Lobva, das Sägewaren herstellt, zu wechseln. Das Holzindustriekombinat ist zahlungsunfähig geworden, es kann folglich keine Rohstoffe einkaufen und ist wegen der hohen 15-Millionen-Lohnschulden ins Koma gefallen. Die Behörden schlugen Wladimir Ogibenin, Geschäftsführer der Mehrfunktionsfirma OOO Magistral, vor, das Werk zu kaufen auf seiner Basis ein neues Werk zur Herstellung der OSB-Platten zu bauen. Früher erklärte der Unternehmer über das Vorhaben diese Produktion in Kooperation mit einer kanadischen Firma an einem anderen Standort zu gründen. Die Beamten haben ihn überzeugen können, dieses Projekt in Lobva umzusetzen.

Das Projekt ist aktuell übrigens im schwankenden Zustand: Magistral hat kein Geld, um das Werk beim bankrott gegangenen Eigentümer zu kaufen, ohne Lösung der Eigentumsfrage kann man über keine Investitionen sprechen. Als Zwischenlösung beschloss man das Holzverarbeitungskombinat an Magistral mit der Möglichkeit des weiteren Kaufs zu vermieten. Der Eigentümer werde laut Andrej Mechrenzew, Abteilungsleiter für Holzindustriekomplex des Industrieministeriums des Gebiets Swerdlowsk, voraussichtlich im August gewechselt werden.

Das Werk mit einer Produktionskapazität von 200.000 kbm OSB-Platten und dem Wert von 100 Mio. Euro wird nicht das einizige Unternehmen im neuen Komplex sein. Hier plant man einen geschlossenen Holzverarbeitungszyklus vom Sägen bis hin zur Herstellung der Gerüsthäuser zu organisieren. Andrej Mechrenzew spricht allerdings über die langfristigen Projekte nur mit etwas Vorsicht: Die Baubranche und die Holzindustrie haben die Krise bis jetzt nicht überwunden.

Die Experten meinen, dass die Produkte des neuen Werks eine hohe Nahfrage genießen werden. Laut Witalij Strelkow, stellv. Geschäftsführer des Wissenschaftlichen Forschungsinstituts VNIIDREV, sei die Produktion der Spanplatten in Russland trotz der vielen Erklärungen immer noch nicht gegründet worden. Das Land importiere jährlich 350.000 kbm OSB-Platten. In der Perspektive könne das Marktvolumen um das Vierfache steigen.

Sergej Basmanow, Exekutivdirektor des Verbandes der Uraler Holzindustriellen des Gebiets Swerdlowsk, prognostiziert inzwischen in der nächsten Zeit keine wesentliche Zunahme des Verbrauchs von Holzplatten, denn die Errichtung der Einfamilienhäuser sei in der Region unterentwickelt. Man müsse trotzdem das Werk in Lobva schon bauen: Dem Experten zufolge wissen die Holzindustriellen nicht, was sie mit dem Laubholz unternehmen sollen. Früher hat man das weiche Holz (Espe, Pappel) nach Finnland zur Herstellung von Papier ausgeführt. Wegen der Einführung der Exportgebühren wurde die Ausfuhr von Nichtnutzholz eingestellt, das eigene Papierwerk ist im Ural wegen der fehlenden Investitionen nicht entstanden. Die Situation mit der Verarbeitung von Laubholz könne nur das Werk zur Herstellung der OSB-Platten ändern, hofft Sergej Basmanow.

Andrej Mechrenzew verbindet die Erholung des Binnenmarktes der Holzplatten mit der Förderung von Holzbau auf der föderalen Ebene. Die Wirtschaftskrise ist nicht zu Ende, deswegen wollen die Banken der Holzverarbeitungsindustrie nach wie vor keine Kredite einräumen. Der Binnenmarkt ist in einer sehr schweren Lage, das Werk kann die Grobspanplatten meistens nur ausführen. In den südasiatischen Ländern herrscht eine hohe Nachfrage nach OSB-Platten und es gibt da wegen der mangelnden Rohstoffe keine Produktionskapazitäten. Nur China verfügt über einige leistungsschwache Produktionslinien, die aber das russische Holz verwenden.

Die neuen Produkte aus Lobva können auch der Iran, Aserbaidshan und insbesondere Kasachstan, das einen hohen Bedarf an Platten für Flachbauten hat, beziehen. In Kasachstan plante auch ein Werk zur Herstellung der OSB-Platten mit einer Jahreskapazität von 200.000 kbm zu bauen, die von ZAO VNIIDREV durchgeführten Vorprojektforschungen haben gezeigt, dass es da nicht genug Rohstoffe gibt, deswegen hat man diese Pläne verabchiedet.

Der Bedarf an Platten verspricht dem Uraler Kombinat jedoch keinen gesicherten Absatz seiner Produkte. Die vorhandenen modernen Holzverarbeitungsanlagen sichern keinen Zugang auf den Markt, meint Andrej Dobratschew, Professor am Uraler Staatlichen Forsttechnischen Universität. Ihm zufolge könne man zehn moderne Werke zur Herstellung der OSB-Platten bauen und jedoch keine Produktion wegen des Mangels an qualifizierten Fachkräften starten. Die Mitarbeiter von OAO Lobva haben fast ein Jahr lang keine Löhne erhalten, dies bedeutet praktisch den Tod des Unternehmens und den Verfall der Siedlung, wo es den Sitz hat. Unter diesen Bedingungen kann man offensichtlich auf die Ankunft der hochqualifizierten Fachkräfte in Lobva kaum hoffen. Ob die gebliebenen Mitarbeiter die nötige Verarbeitungstiefe und die Produktqualität sichern können, ist fraglich.

Wiktor Kralin, Leiter des Uraler Verbandes für Holzhausbau, sagt, OAO Lobva habe einen guten Ruf, trotzdem können noch einige Monate der Unbestimmtheit für das Unternehmen fatal sein. Das Schema des Vermögenkaufs beim heutigen Eigentümer findet der Experte nicht optimal: Die Zeit wirkt gegen das Kombinat in Lobva. Die Situation müsse man laut Wiktor Kralin schon heute retten: Das Unternehmen brauche Geld für Rohstoffe. Die Anzahlung, die Wladimir Ogibenin dem Eigentümer gezahlt hatte, wurde zur Tilgung der Lohnschulden ausgegeben.

Andrej Mechrenzew
meint, die Situation werde bis zum August 2010 klarer sein, zu dieser Zeit werde der Mieter die nötigen Finanzressourcen haben und die Umsetzung seiner Pläne starten können. Die Behörden des Gebiets Swerdlowsk werden, und dies ist wohl ihre Hauptaufgabe, die Mitarbeiter beruhigen und sie beim Übergang in das neu gegründete Unternehmen OOO LPK Lobva-Ural unterstützen.

Da das Interesse der kanadischen Firmen für das Projekt während der Wirtschaftskrise nachgelassen hat, haben die Beamten mit einer chinesischen Bank und einer Investitionsgesellschaft verhandelt - und die haben mittelerweile zugesagt. Im März wird die Regierung des Gebiets Swerdlowsk die Möglichkeit der Einräumung der staatlichen Garantie für Projektfinanzierung erwägen. Anatolij Gredin, Regierungschef der Region, unterstützt das Projekt unter Beachtung der schweren sozialen Situation in Lobva auch.

Wladimir Terlezkij

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