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Russische Erdölarbeiter stecken im Tongestein fest

Russische Erdölarbeiter stecken im Tongestein fest

19.05.2010 — Analyse


Wissenschaftler haben der russischen Regierung vorgeschlagen schwer zu gewinnendes Erdöl zu fördern. Experten behaupten, dass notwendige Technologien dafür vorhanden sind. Man braucht nur gewisse Begünstigungen und Investitionen, die in einigen Jahren sich vielfach bezahlt machen werden. Es können jedoch mit der Finanzierung Probleme geben: wie der Kommentator der "RusBusinessNews" heruasgefunden hat, werden russische Förderunternehmen traditionelle Vorkommen noch mindestens zwanzig Jahre ausbeuten - bis es nicht mehr geht.

Leiter des Instituts für Geologie, Erdöl und Erdgas der Tjumen Universität für Öl und Gas, Ivan Nesterov, hat der russischen Regierung vorgeschlagen, neue Technologien für Gewinnung mineralischer Rohstoffe, die in der Forschungsabteilung der Universität ausgearbeitet worden, an den dafür speziell organisierten Versuchsstellen weiter abzuarbeiten. Einige Jahrzehnte zuvor wurde festgestellt, dass im Westsebirien etwa 46% der Bestände des so genannten Schwererdöls sich befinden und etwa 65% der prognostischen Ressourcen in den tonhaltigen Speichern liegen. Bereits in den 70er Jahren haben viele Unternehmen es damit angefangen, verschiedene Methoden abzuarbeiten, um Kohlenwasserstoff aus dem gering permeablen Gestein zu gewinnen. Auch Wissenschaftler aus Tjumen denken über dieses Problem nach.

Die Ergebnisse ihrer Experimente sind nicht eindeutig einzuschätzen. Stellvertretender Direktor des Föderalen Staatlichen Einheitsuntrnehmens (FSE) "Allrussisches wissenschaftliches Forschungsinstitut für Geologie und Erdöl" Viktor Petersilie behauptet, dass eine wirksame Methode des Erdölgewinnens bis heute nicht vorhanden ist. Probebohrungen zeigten die Ineffizienz der geologischen Untersuchungen: viele Bohrungen waren entweder trocken oder erschöpft. Praktiker konnten nicht verstehen warum an einem Ort Erdöl gewonnen werden kann und an einem anderen nicht. Laut der metaphorischen Ausdrucksweise des Experten, ähnelt sich die Arbeitsweise einer irrend spazierenden Katze. Vorräte von Bazhenov Abfolge konnten nicht geschätzt werden und die Erdölarbeiter haben deswegen die Entscheidung getroffen, die meisten Sonden zu konservieren. Nach Angaben der Wissenschaftler sind nicht mehr als 28 Bohrungen im Abbau, wobei insgesamt zählt man etwa 82 Bohrungen, die das Erdöl aus den tonhaltigen Speichern gewinnen. Nach der Meinung von V. Petersilie ist es überflüssig, große Unternehmen dazu zu zwingen, schwer zu gewinnendes Erdöl zu fördern: sobald dies wirtschaftliches Gewinn bringen wird, werden sie selbst damit beginnen, die Vorräte von Bazhenov Abfolge abzubauen.

Professor Ivan Nesterov ist mit seinen Gegnern, die behaupten, dass es keine wirksamen Methoden gibt, gar nicht einverstanden: "Sie haben diese Methoden nicht aber ich schon. Sie haben beim Erdölgewinn Methoden verwendet, die für Sandsteinspeicher entwickelt worden sind. Und diese verfügen über eine ganz andere Durchdringbarkeit. Natürlich senkt der Druck nach einiger Zeit und der Erdölgewinn "bricht zusammen". Damit das nicht passiert, muss man den Druck regulieren und nicht die Hydrostatik. Man braucht eine einfachere Technologie, als die, die es jetzt gibt".

Große Inhaber des bergrechtlichen Erlaubnis bevorzugen inzwischen die so genannten aktiven Vorräte abzubauen, die keine Nebenkosten für Forschung benötigen. Abgebohrte Bohrungen bleiben auf dem Saldo des Unternehmens: ihre Versteuerung ist gering, Kapitalisierung des Unternehmens wird jedoch deutlich erhöht, so I.Nesterov (eine Bohrung kostet etwa 100 Millionen Rubel).

Der Professor aus Tjumen ist davon überzeugt, dass konservierte Sonden sehr gewinnbringend sein können. Allererst muss ihre Versteuerung abgeschafft werden. Im Weiteren werden die Einnahmen für das gewonnene Erdöl ausreichend sein, um neue Projekte zur Entwicklung von Fördertechnologien von Bodenschätzen zu entwickeln. Laut der Aussage von I.Nesterov, werden die Selbstkosten für Erdölgewinnung aus den tonhaltigen Speichern um das Mehrfache geringer sein als aus den Sandsteinspeichern - und das schreckt Viele ab.

Leiter der Abteilung des Russischen Staatlichen Gubkin Universität für Erdöl und Gas Alexander Lobusev macht keine Einschätzungen darüber, um wie viel die Selbstkosten für Erdölgewinnung aus den tonhaltigen Speichern billiger sein werden als aus den Sandsteinspeichern. Er ist aber fest davon überzeugt, dass die Ausgaben für den Aufschluß von Bazhenov Abfolge sich bereits in den nächsten Jahren bezahlt machen werden. Nach seinen Rechnungen werden die gewonnenen Vorräte ca. 10-12 Milliarden Tonnen betragen, und die Investitionen werden mit den Anfangsausgaben für die Infrastrutkur im westlichen Sibirien unvergleichbar sein. Im Grunde genommen müssen einige Bohrungen nach den Methoden, die die Wissenschaftler vorschlagen, umgerichtet sein. Es werden noch viele Fragen bezüglich der Effektivität des Erdölgewinns entstehen, aber technologische Lösungen für das Problem sind bereits sichtbar, so A. Lobusev.

Vorschlag von Ivan Nesterov mit dem Abbau des schwer zu gewinnenden Kohlenwasserstoffs anzufangen hängt mit dem immer stärker werdenden Rückgang der Erdölgewinnung in der Zukunft zusammen. Laut Expertenrechnungen, werden im Jahr 2010 in Russland 50 Millionen Tonnen Erdöl gewonnen und dies bei Bedarf von 500 Millionen Tonnen jährlich. Dabei reichen die Vorräte in den gering permeablen Gesteinen für etwa 200-300 Jahren.

Versuchsstellen aufbauen muss man auch aus einem anderen Grunde: hier kann man neue Technologien in der Gewinnung von Uran, Gold, Kobalt und anderen Metalle ausarbeiten. Dies ist sehr wichtig für das Westsibirien, wo einige Siedlungen nach der Gewinnung von Erdölvorkommnissen beinah geschlossen wurden. Wissenschaftler schlägt vor, Ausarbeitung neuer Technologien weiter zu betreiben, damit die Arbeitslosigkeit in den sibirischen Städten und Siedlungen nicht steigt.

Experten zweifeln inzwischen daran, dass die Politik der Erdölunternehmen sich in der absehbaren Zukunft ändert. Projektmanager des Unternehmens "Nizhnevartovsk NIPIneft" sagen, dass die Auftraggeber nicht die Aufgabe stellen, Erdöl aus den tonhaltigen Speichern zu gewinnen. Laut ihrer Meinung, ist die Situation in der Erdölindustrie Russlands der in der Kohlbranche ähnlich. Die Eigentümer gewinnen in den alten sowjetischen Gruben 3-4 Millionen Tonnen Koksierkohle im Jahr, wobei diese für 500 Tausend Tonnen gedacht sind. Solche grausame Ausbeutung der Erdschichten bei einem Defizit an Investitionen endet mit Naturkatastrophen und zahlreichen Menschenopfern.

Erdölbaronen denken nicht zu sehr an den morgigen Tag: sie persönlich sind daran interessiert, möglichst viel Geld heute zu verdienen. Die Experten vermuten dementsprechend, dass bis das Erdöl in den Sandszerinspeichern nicht zu Ende geht, wird keiner in die neue Technologien investieren. So funktioniert die russische Psychologie: man deckt den Brunnen zu wenn das Kind schon hingefallen ist.

Wladimir Terletskij

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