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Der Staat erwischte die Hand von Evraz Group in der Tasche von "Uralwagonzawod"31.05.2010 — Analyse Die Föderale Kartellbehörde Russlands leitete eine Untersuchung bei der Bergbau- und Hütten Holding Evraz Group ein. Die regelmäßige Preiserhöhung von Produkten für russische Unternehmen wurde zum Anlass der Untersuchung. Laut den Experten könnte es günstiger für russische Verbraucher sein Metalle im Ausland zu kaufen. Wie der Kolumnist der "Rusbusinessnews" klargestellt hat, bekam die Holding dank der Regierung Russlands, die außerordentliche Schutzmaßnahmen im Bereich der Eisenhüttenindustrie ergriffen hat, die Möglichkeit ihre Kosten höher anzusetzen und die Preise für Metallurgie in die Höhe zu treiben. Die OAG "NPK "Uralwagonzawod" war der Initiator der antimonopolistischen Untersuchung. Laut Leiter der Vertretung des Unternehmens in Moskau Wasilij Warenow erhöhte Evraz die Preise im zweiten Quartal 2010 um 7% und kündigte eine weitere Preiserhöhung um 20% an. Im Ergebnis zahlt die Maschinenbauindustrie der Metallurgie zusätzliche 400 Millionen Rubel im ersten Halbjahr und 900 Millionen Rubel im zweiten. Da die "Uralwagonzawod" ihre Produkte meistens an staatliche Unternehmen liefert und die zusätzlichen Kosten nicht auf die Auftraggeber umlegen kann, kann man die Preiserhöhung als zusätzliche Kosten betrachten. Evraz erklärt die Preiserhöhung für die Metalle mit dem Preisanstieg für Kokskohle und für Erze. Nach den Angaben des Analysten von der Alpha Bank Maxim Semjonowih wurden die russischen Hersteller wesentlich vom Außenmarkt beeinflusst, wo der Preis für Kohle von 130 auf 200 US-Dollar pro Tonne gestiegen ist. Der Binnenmarkt zeigte eine größere Dynamik, weil russische Bergbau- und Aufbereitungskombinate während der Weltwirtschaftskrise die Förderung stark reduziert haben und auf die Änderungen in der Branche reagieren konnten. Außerdem wurde entschieden eine Angleichung mit den Preisen auf dem Weltmarkt durchzuführen. Im Endeffekt wurden die Preisdifferenzen im Binnen- und Außenmarkt ausgeglichen. W.Warenow glaubt, dass der Preisanstieg für Kohle und Rohstoffe spekulativen Ursprungs ist -- das wurde von den größten Weltkorporationen BHP Biliton und Rio Tinto hervorgerufen. Die russischen Metallurgie-Holdings, die durch eigene Rohstoffe in Höhe von 80-100% versorgt sind, brauchten die Preise nicht zu erhöhen, weil die Probleme im Maschinenbau in Russland größer sind, als in der restlichen Welt. Der Vertreter vom „Uralwagonzawod" betont, dass die Metallbeschaffung über die Evraz Group gering sei und deswegen könnte die Holding für dieses Werk, welches einen staatlichen Verteidigungsauftrag zu erfüllen hat, eine spezielle Formel für die Preisbildung entwickeln. Die Hüttenwerke haben es nicht eilig, langfristige Verträge mit den Maschinenbaubetrieben abzuschließen. Der Vizepräsident und Firmensprecher der Evraz Group Aleksej Agureew weigerte sich, sich über das exklusive Verhältnis zwischen der Holding und der "Uralwagonzawod" zu äußern, betonte dabei, dass die Massenmedien zu vorschnell über einen langfristigen Vertrag berichteten. Offenbar passt eine solche Perspektive der Evraz nicht, aber die Verwaltung der Holding möchte nicht offen darüber reden, um die Situation nicht weiter anzuheizen. Die Experten glauben, dass die Hüttenindustrie durch die Preise ihre Einnahmen zu kompensieren versuchen, die aufgrund der Weltwirtschaftskrise und durch die Reduzierung des Metallverbrauchs gefallen sind. Um die Arbeitsauslastung zu gewährleisten, verkauften die russischen Unternehmen im Jahre 2009 das Rohwalzgut zu Dumpingpreisen, was sie aber vor Produktionsstopp und Personalabbau nicht retten konnte. Um den Markt zu beleben, schlug die Hüttenindustrie Anfang 2010 der Regierung vor, der Branche Steuerbegünstigungen zu gewähren und den Produktionsabsatz dadurch zu stimulieren, dass die Metallindustrie verpflichtet wird bei inländischen Herstellern zu kaufen. Inzwischen erhöhte die Regierung im laufe der letzten Jahre die Zollgebühren für den Import einiger Arten von Rohwalzgütern und Röhren aus Schwarzmetall, beschützte den Rohstoff-Binnenmarkt, erweiterte die Liste von ausländischen Einrichtungen ohne Umsatzsteuerverpflichtung, leitete Antidumping - Untersuchungen hinsichtlich der Lieferanten von rostfreien Flachwalzerzeugnissen aus Brasilien, China, Korea und Südafrika und bei den Herstellern von Walzererzeugnissen mit Polymerschicht aus Belgien, Kasachstan, China, Korea und Finnland ein. Der russische Industrieminister Viktor Christenko sagte in 2009, dass die Schwarzmetallurgie im Bereich Lobbying der Schutzmaßnahmen eigener Interessen alle anderen Branchen Russlands überholt habe. Laut Experten berücksichtigten die Vorschläge der Metallurgie die Interessen anderer Markteilnehmer nicht und wurden deswegen nicht vollständig realisiert. Die massive Hilfe des Staates zum Schutz des russischen Marktes gegen ausländische Erzeugnisse ermöglichte es den Lobbyisten die Preise in die Höhe zu treiben und ihre Einnahmen zu steigern. Die Investitionsgesellschaft "Trojka Dialog" prognostizierte Anfang 2010, dass der Preis für Kohle in den nächsten drei Jahren steigen und der Diskontsatz dagegen fallen wird. Die Explosion in der Mine "Raspadskaya" (40% der Aktien gehören der Evraz Group) passierte, obwohl es frevelhaft klingt, rechtzeitig und stoppte damit das Wachstum im Kokskohlenbau. Der Gouverneur des Gebiets Kemerowo Aman Tuleew meldete, dass die Metallurgie jetzt einen Brennstoffmangel zu verspüren hat. Der Zusammenfall der Explosion mit der Spekulation führender Bergbaukorporationen auf Kohlenpreiserhöhung machte die Bergarbeiter von Kuzbass hellhörig. Einige von ihnen erinnerten sich, dass sich vor ein paar Jahren zwei Explosionen in den Minen "Uljanowskaya" und "Jubilejnaya" ereigneten, die der OAG "Ugkuzbassugol" gehören. Es hat sich so getroffen, dass gerade in dieser Zeit Evraz die Eigentümer der Kohlengesellschaft bat, das Aktienpaket zu verkaufen, welches erlaubt, die Aktiengesellschaft zu kontrollieren. Es bestand jedoch kein Interesse, nach den zwei Explosionen aber wurden die Aktien der OAG "Ugkuzbassugol" nach dem Willen des Gouverneurs A. Tuleew der Evraz unter Preis abgegeben... Die Bergarbeiter schließen in einem Interview der russischen Massenmedien die Möglichkeit eines Terrorakts nicht aus, weil so weit sie sich erinnern konnten, keine Methanexplosion so viel Schaden anrichten könne. Die Beamten der Föderalen Kartellbehörde erwähnen keine konspirologischen Versionen, glauben aber, dass die Preise von Evraz überhöht sind, die Produktionskosten zu hoch angesetzt und die Weltmarktentwicklung falsch eingeschätzt wird. Die Holding verkauft die Enderzeugnisse durch eine Reihe von Vertriebsfirmen, was die Produktionskosten um 30% erhöht. Laut Beamten, entsprechen die Endpreise nicht der Realität, weil die Produktionsselbstkosten der Flachwalzerzeugnisse in Russland niedriger sind, als in vielen anderen Ländern. Die Maschinenbauindustrie bestätigt den Verdacht der Beamten. Man muss Metalle bei den Tradern kaufen, auf diese Weise arbeiten alle Maschinenbaubetriebe, so der Leite der SAO "NPP "Maschprom" Alexander Kotelnikow. Außerdem hat es die Metallurgie nicht eilig die erhaltenen Einrichtungen zu bezahlen. Evraz hat das Recht ausgehandelt, erst 30 Tage nach Lieferung die Rechnung zu begleichen, hält aber die Frist nicht ein. Experten glauben, dass die Metallurgie mit der Unterstützung des Staates ihre Probleme auf Kosten anderer Marktteilnehmer zu lösen versucht. Trotz vorhandener Steuer- und Zollermäßigungen und Begünstigungen durch ausländische Banken setzen sie höchste Preise für ihre Produkte an. Laut A.Kotelnikow beträgt der Wert eines Stahlblechs mit Mehrwertsteuer annähernd 1000 Euro. Das sind irrsinnige Preise und die russischen Maschinenbaubetriebe überlegen schon den Einkauf von Rohwalzgütern in Europa: es wird bald billiger. Wladimir Terletskij |
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