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Sprünge der Preisspannung in der russischen Energetik25.10.2010 — Analyse Die Elektroenergiepreise in den russischen Regionen drehen sich wie im Karussell. Im Jahr 2009 sind sie auf einviertel gewachsen, und haben somit dabei eine Art Rekorde erzielt. In 2010 haben die föderalen Behörden die Tariferhöhung für die Bevölkerung künstlich auf fünfzehn Prozenten beschränkt. Im folgenden Jahr, nach ihrem Vorhaben, soll die Tariferhöhung die 10% Marke nicht überschreiten. 2013 wird das letzte Jahr sein, wo die Regierung solche Einflussmaßnahmen verwenden kann. Ab 2014 werden die Russen für die Elektroenergie gemäß den Marktpreisen zahlen. In den Gesprächen mit den Kommentatoren von "RusBusinessNews" waren sich die Experten einig: die Preise werden steigen. Regelmäßige Tarifserhöhung für die Elektroenergie ist eine gewöhnliche Erscheinung für Russland, genau so wie Verteuerung von Brot und Wurst. Bei den Energiefachmännern gab es für die Tariferhöhung immer ein und dasselbe Argument - die Kostenerhöhung für den Brennstoff. Obwohl noch am Anfang des Jahres 2000 versuchte der bekannte russische Ökonom, der Exberater des Präsidenten Russlands, Andrej Illarionow, die Mythe über die starke Verbindung zwischen den Brennstoffkosten und der endlichen Preise zu zerstören "Die administrative Tariferhöhung ist der ausgetestete Mechanismus der Umverteilung der riesigen Finanzmittel aus dem nicht Monopolsektor der Wirtschaft in den Monopolsektor", - zog er die Schlussfolgerung. Die Energiewirtschaftsreform, die vom Stromkonzern "Gesellschaft für Energie und Elektrifizierung Russlands" AG (GEER AG) forciert ist, hat zur Teilprivatisierung des Zweiges geführt. Die Netzwirtschaft hat der Staat für sich beibehalten, und die Erzeugung (außer Atom- und Wasserkraftwerke) sowie den Vertrieb hat er den privaten Investoren abgegeben. Im Jahr 2003 begann der Großhandelsmarkt für Elektroenergie (GfE) zu funktionieren. Er sah vor, allmählich von den regulierten Verkaufspreisen abzukommen. Wenn in 2009 nach den Tarifen, die vom Staat bestimmt wurden, die Hälfte der Großhandelselektroenergie (elektrische Leistung) verkauft wurde, so ab dem 1. Juli 2010 waren es 20% . Ab Januar 2011 soll sich der Wert der Kilowattstunde ausschließlich durch Nachfrage und Angebot (die so genannte 100% tige Liberalisierung des Marktes) regeln. Die Logik ist einfach: während die Energieerzeuger unter einander konkurrieren, verringern sie die Kosten und verkaufen die Ware für die für den Käufern vorteilhafte Preise. Zu den Letzten zählen Vertriebsgesellschaften und die Geschäftsstrukturen. Die Unternehmer können die Elektroenergie wie bei den Absatzträgern sowie auf dem Großhandelsmarkt kaufen, aber so etwas ist nur für die Großindustrielle möglich. Die Tarife für die Bevölkerung bleiben unter Vormundschaft des Staates bis zum Jahr 2014. Für die nächsten drei Jahre wird es vorgeschlagen, den Mechanismus der Kreuzsubventionierung, nach der ein Teil der Energieausgaben der Bevölkerung von den Industriellen bezahlt wird, zu bewahren. Jedoch gibt es im existierenden Modell des Großhandelsmarktes nur eine Andeutung auf die Konkurrenz. Wie "RusBusinessNews" der Leiter der Direktion für Lieferungen der elektrischen Energie der "Swerdlowsk Gesellschaft für Energie und Gas" AG Wjatscheslaw Gejde erzählt hat, nehmen die Käufer an der Preisbildung auf dem Markt tatsächlich nicht teil. Die Musik dort wird von den Energieerzeugern bestellt. Ab der zweiten Hälfte des Jahres 2010 20% der Energiekraft wird nach den regulierten Tarifen verkauft. Der übrige Teil geht durch die so genannte Konkurrenzauslese der Energiekraft (KAE) durch. Der Sinn besteht darin, die Produzenten im Kampf für den Käufer dazu zu zwingen, den erklärten Preis zu verringern. Die zu teuren Quellen werden in diesem Fall geschäftslos. Jedoch haben die Organisatoren der Auktion schlicht und einfach in die Auslese des laufenden Jahres alle existierende Energiekräfte aufgenommen. Der Käufer zahlt für das Megawatt nach dem mittleren Wert der KAE, und die Finanzströme werden so verteilt, dass jeder Energieerzeuger eigenen Tarif bekommt. Die Experten haben solchen Mechanismus als Parodie getauft. Nach ihrer Meinung, die Energieerzeuger werden so lange auf dem Markt herrschen, bis das katastrophale Defizit der Energiekraft nicht aufgefüllt wird. Wie der Analytiker des Fonds der nationalen energetischen Sicherheit Igor Juschkow meint, hat Russland als Grundlage die ausländische Erfahrung des Reformierens des Energiebereiches genommen, konnte aber die Konkurrenzumgebung dafür nicht schaffen. Deshalb brachte die Reform die Tariferhöhung mit sich. Er ist davon überzeugt, dass die reale Konkurrenz nur beim Verhältnis zwischen der Produktion und der Nachfrage nach der Elektroenergie als 3 zu 1 möglich ist. Außerdem sollen die Erzeugungsselbstkosten etwa identisch sein. Im Ausland gibt es andere Ergebnisse der Zweigreformierung. Zu den erfolgreichen zählt man das Experiment in Argentinien. Verzicht auf die Tarifregulierung und massive "Energieprivatisierung" haben es dem lateinamerikanischen Land im Laufe von 7 Jahren ermöglicht, die Preise für die Elektroenergie auf 40% zu reduzieren, die soliden ausländischen Investitionen heranzuziehen und, den Bundesetat auf 10 Milliarden US Dollar zu ergänzen. Die Reform hat mit der Restrukturierung und der Privatisierung der größten Vertikalverbunde wie Segba, Ayee und Hidronor angefangen. Daraufhin haben sich 40 unabhängige Produzenten gebildet. Denen war es verboten, mehr als 10% der Energieerzeugungen zu konzentrieren und, über den Aktienkontrollpaket in den Gesellschaften für Elektrizitätbeförderung zu verfügen. Russland hat wieder in die falsche Richtung abgebogen. Laut den Experten, hat es die Aufteilung der Konkurrenz- und Monopolsektoren des Elektroenergetikbereichs bis jetzt nicht gegeben. Die Großunternehmen ("Gazprom", "Inter AG" und andere) kaufen nicht nur Erzeugungsanlagen, Vertriebsgesellschaften, sondern auch Aktien der Netz-, Reparatur- und Baugesellschaften an. Es werden auch Schemen verwendet, die durch die Reihe von verbundenen Strukturen es zulassen, die Netzgesellschaften abzupachten. "Es ist offensichtlich, dass in die Hände der größten Energiespieler auch Aktien der Interregionalen Netzgesellschaft, deren Privatisierung der Staat erklärt hat, landen werden. Anstelle eines natürlichen Monopolisten in Russland ist nach der Reform eine Menge der unnatürlichen Monopolisten entstanden, die nicht wünschen, die Last des Investors zu tragen", - bemerkt Igor Juschkow. Man muss anerkennen, dass die Investitionen in die russische Energetik in den letzten Jahren zusehends gewachsen sind. Die Berichte der größten Marktspieler "platzen" von den aufgebauten und reparierten Megawatt und Kilovolt. Aber die Inhaber der energetischen Aktiva bevorzugen es, nicht zur Schau zu stellen, dass die Anlageaufwände in den Tarif gelegt werden. Während ihre westlichen Kollegen die Hauptanlagen "abschlagen", indem sie Selbstkosten verringern. "Zum 2020 wird nur ein Drittel der neuen Betriebe in die Konkurrenzauslese herangezogen und den "Marktpreis" bekommen. Einerseits, ermöglicht es, den übermäßigen Preisanstieg bei der marginalen Preisbildung nicht zuzulassen. Jedoch droht die Undurchsichtigkeit der Investitionsprogramme, die auf Grundlage der "Vereinbarungen mit der Unternehmerschaft" und nicht einer systematischen Herangehensweise gebildet werden, mit der Überbezahlung für die überschüssigen und teueren Projekte. Sie verringert die wirtschaftliche Motiviertheit der Preise und schlägt schließlich auf das Konkurrzenzimage im Zweig", - so Laborleiter des Institutes für energetische Forschungen der Russischen Akademie der Wissenschaften Fjodor Wesselow. Übrigens hat der Generaldirektor von Enel in Russland und den GUS-Staaten Dominik Fasch im Interview erklärt, dass die Energieerzeuger an der "Vielfachkontrolle" über die Ausführung der Bedingungen der Investitionsprogramme seitens der Regulierungsbehörden nicht interessiert sind. Ab 2014 wird der Markt den Preis pro Kilowattstunde auch für die Bevölkerung diktieren. Inwiefern die Tarife erhöht werden, können die Experten noch nicht voraussagen. Heute zahlt die Bevölkerung Russlands 7.3 amerikanische Cents für eine Kilowattstunde. Vor einigen Jahren betrug der Tarif 4.9 Cents. Es ist interessant zu wissen, dass "Inter AG" gleichzeitig die Elektrizität an China zum Preis von 1,8 Cents für die Kilowattstunde verkaufte. Nach dem Vorschlag der russischen Seite, die Tarife um das Zweifache zu erhöhen, hat der Export nach China aufgehört. In 2009 wurden die Lieferungen erneuert, aber schon zum Preis von 1.3 Cents für die Kilowattstunde. Dabei war der Bauaufwand für die Exportstarkstromleitung und die Transportverluste auf die Bewohner des russischen Fernostes umgelegt. Restrukturierung, Privatisierung und Liberalisierung haben bis jetzt keine der globalen Aufgaben, die vor der russischen Energetik stehen, gelöst. Nach Meinung von Fjodor Wesselow, ist es der Reform nicht gelungen, das langfristige Gleichgewicht zwischen der Zuverlässigkeit, dem Wert und der innovativen Entwicklung des Zweiges zu bilden. Die Schlüsselrisiken sind überhaupt nicht gesunken. Ein einziges bemerkenswertes Ergebnis ist die Ablösung einiger nomenklatorisch-politischen Gruppen durch die anderen. Marina Sirina, Wladimir Terletskiy |
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