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"Intesa Sanpaolo" wendet keinen Blick von Südostasien26.11.2010 — Analyse Die Bankgruppe "Intesa Sanpaolo" beabsichtigt, ihre Präsenz in den sich entwickelnden Ländern auszudehnen. Die Italiener wollen die Export- und Importtransaktionen zwischen Europa und Südostasien managen. Die Experten stehen inzwischen den Prognosen über das erwartete stabile Wachstum von China, Indien und Russland sehr vorsichtig gegenüber. Nach ihrer Meinung, kann die chinesische Wirtschaft nach zwei Jahren stark abbremsen, und die russische ist ohne Reform der staatlichen Institutionen sogar zur Stagnation verurteilt. Wie der Kommentator von "RusBusinessNews" herausgefunden hat, kann sich Russland der neuen Finanzweltordnung nicht einfügen, wenn sie sich mit dem eigenen Image nicht beschäftigen wird. Die Bank "Intesa" hat in Jekaterinburg ein Seminar durchgeführt, auf dem die Analytiker ihre Meinungen über die Entwicklung der Weltwirtschaft nach der Finanzkrise geteilt haben. Der Leiter der Abteilung für landesbezogene Risiken und ausländische Tochterbanken des Departments für Verwaltung der Risiken der Bankgruppe "Intesa Sanpaolo" Luigi Ruggerone meint, dass die Situation in der Wirtschaft kompliziert ist, es wird aber eine zweite Welle der Krise doch nicht geben. Die Rezession der Jahre 2008-2009 geschah wegen der Kürzung des Bruttoinlandsproduktes (BIP) in den führenden Ländern der Welt mit dem Hintergrund der labilen Kreditsätze. Heute sind die Sätze stabil und werden mindestens noch ein Jahr so bleiben. Der weltweite Handel wächst ebenfalls, was den Bankiers zulässt, in die Zukunft mit dem vorsichtigen Optimismus zu schauen. In den USA in 2011 wird die Vergrößerung von BIP auf 2,5% vorhergesagt, die Eurozone demonstriert in diesem Jahr die Erhöhung von 1%. Da der Konsum der Hochtechnologieproduktion runter geht, beginnt man die Warenströme immer deutlicher in die Richtung der sich entwickelnden Länder zu lenken. Der Anteil, der auf die BRIC-Länder fällt, nimmt weiter zu. China ist den Weg nach Afrika, Südamerika ausgetreten und zeigt nach wie vor die höchsten Wachstumsraten des BIP. In Russland sind sie wesentlich bescheidener: im Jahr 2011, sagt L. Ruggerone, wird die russische Wirtschaft auf 4,6% wachsen. Unter den entwickelten Ländern werden solche Werte nur in Deutschland beobachtet, dies hat auch "Intesa" dazu angeregt, das Geschäft in die BRIC- Länder auszudehnen. Die Bank will die Nische in der Verwaltung der Warenströme, die vorzugsweise mit der Zeit zu den sich entwickelnden Ländern gehen werden im Voraus finden. Die optimistische Entwicklung der Ereignisse, meint der Analytiker, kann nur durch die Drohung aus den USA gestört werden. Der Konsum in diesem Land ist gesunken, der Immobilienmarkt wurde weggeweht, darunter haben die Banken gelitten. Sie werden durch den Staat künstlich unterstützt, indem da das Geld rein gepumpt wird. Die Verwaltung des Präsidenten Barak Obama deckt ihre Kosten durch die Ausgabe der langfristigen Obligationen ab, was im Endeffekt zur Erhöhung der Steuerlast und zur Senkung der geschäftlichen Aktivität führen wird. Der Anteil des Leihkapitals nimmt weiter zu, was zur Gleichgewichtsstörung zwischen den USA und China führt. Nach Meinung von Luigi Ruggerone, ist es höchste Zeit, auf den Verkauf der chinesischen Ware für die amerikanischen Schuldverpflichtungen zu verzichten, ansonsten besteht die Gefahr der neuen Krise. Aber dies geschieht nicht, da es unklar ist, was mit den angesammelten Verpflichtungen zu machen ist. Die USA haben nur die Wareneinkäufe der ausländischen Produktion verringert. China ist entsprechend gezwungen, den Yuan zu festigen, und wird dadurch in die Sackgasse getrieben: es sinkt nicht nur der Export, sondern auch das Währungsguthaben. Leiter der Abteilung des Institutes für Wirtschaft und Organisation der Produktion der Sibirischen Abteilung der Russischen Akademie der Wissenschaften Andrej Korzhubajew meint, dass die Beziehungen zwischen China und USA nicht in die Sackgasse gekommen sind, beide Länder wollen das Wirtschaftsmodell, das in den letzten Jahrzehnten entstanden ist, nicht brechen. Die Amerikaner fördern nach wie vor den Konsum, und die Chinesen sind gezwungen für die Dollar, die sie für die Ware bekommenen haben, die Schuldpapiere einzukaufen. Es gibt nichts mehr, wo sie investieren können: die modernsten Technologien wollen die entwickelten Länder nicht verbreiten. Deshalb wird eben der Aufkauf der Schuldpapiere andauern, bis es in China die politische Kraft erscheint, die bereit sein wird, auf sich die Last der weltweiten Führungskraft zu nehmen. Es wird zur Bildung der neuen weltweiten Finanzordnung führen: die Bedeutung von Dollar und Euro wird senken, und die von Juan steigern. Die USA müssen die ungedeckten Schulden im Endeffekt loskaufen. Russischer Rubel ist durch den Rohstoff gewährleistet, sogar sicherer als Yuan, das heißt aber nicht, dass es für Russland einfach sein wird, der neuen weltweiten Finanzordnung beizutreten. Niemand will die Einsparung in der russischen nationalen Währung haben, darum kann das Erdölland elementar keine Rohstoffbörse schaffen. Das Misstrauen dem Rubel gegenüber ergibt sich aus politischen Risiken. Die Aggressivität der russischen Elite und die Abwesenheit der Gesetzlichkeit schwächen, nach Meinung von A. Korzhubajew, das Finanzsystem des Landes. Das Paradebeispiel dafür ist der Krieg gegen Georgien in 2008: bis zum August war Russland wirklich ein stiller Hafen, aber nach der Einführung der Truppen ins Georgien sind die Investoren aus dem Land weggegangen. Der Experte sagt, dass Patriotismus eine gute Sache ist, aber wenn die Regierung das Vertrauen zur nationalen Währung stärken will, soll sie sich vor allem um das eigene Image kümmern. Die Voraussagbarkeit des politischen Systems des Landes kann sogar größeren Effekt als die Erhöhung der Erdölpreise haben. BIP-Wachstum in Russland hängt schon seit langem nicht mehr vom Wert des Erdölbarrels auf der Börse ab. Es ist bekannt, am Intensivesten wuchs die Industrie in den Jahren 2001-2004, wo für das Barrel des flüssigen Goldes etwas mehr als 20 US-Dollars bezahlt wurde. Beim Preis von 146 Dollar pro Barrel wuchs die Wirtschaft in solchem Tempo nicht mehr: ab 2005 hat die spekulative Konsumsteigerung angefangen, was offenbar über das ungünstige Klima im Land sagt. In 2011, meint Andrej Korzhubajew, werden nicht die Erdölpreise die Triebkraft der Entwicklung Russlands sein, sondern das angesammelte Potential im Bereich der Dienstleistungen, Transportes, Verbindung, teilweise auch im Maschinenbau. Während der Krise sind diese Bereiche am stärksten geschwächt worden, deshalb streben sie nun an, auf die vorigen Positionen zurückzukehren. Nach der Meinung des Experten, kann das russische BIP im folgenden Jahr auf 6-7 % heranwachsen. Der Hauptökonom der Kapitalgesellschaft "Trojka Dialog" Jewgenij Gawrilenkow steht allen Prognosen und veröffentlichten Zahlen sehr vorsichtig gegenüber. Die industrielle Produktion wächst tatsächlich, hauptsächlich auf Kosten des Binnenmarkt, aber dieses Wachstum ist ziemlich instabil, da es vom Staat künstlich hervorgerufen wurde, indem riesige Finanzinfusionen in die Automobilbranche und in einige andere Sektoren der Wirtschaft durchgeführten wurden. Die staatlichen Statistikbehörden sprechen über die Höhe von BIP von 2,7 % - diese Zahl überzeugt den Experten gar nicht. Aber er glaubt auch an die 6 % nicht: in 2011 wird so etwas ganz bestimmt nicht geben. Außerdem, kann es in den nächsten zwei Jahren starke Bremsung der chinesischen Wirtschaft geben. Schuld daran kann nicht unbedingt nur die USA sein: es gibt heute mehr als genug Gefahren für die Weltwirtschaft. Deshalb ist der Wachstum des russischen BIP bis auf 6 % nur in der fernen Perspektive möglich: zum Beispiel, wenn es in Russland ein Wunder geschehen wird und die staatlichen Institute werden modernisiert. Laut Luigi Ruggerone ist eins der solchen Institute - das gerichtliche System. Seinen Worten nach gewährt die Bank "Intesa" die Kredite mit den niedrigen Sätzen den transparenten Unternehmen mit einer positiven Bilanz. Die Bank setzt das Rating der korporativen Kunden zusammen, wo das Niveau des Gerichtsverfahrens dieses oder jenes Landes berücksichtigt wird. Es gilt die einfache Regel: wenn die Bank auf die Nichtrückgabe des Kredites stoßt und kann innerhalb von zwei Monaten wenigstens ein Teil der ausgezahlten Mitteln auf dem Rechtsweg zurückbekommen, erkennt er die landesbezogenen Risiken als nicht hoch an. Jetzt sind die Sätze für die russischen Firmen - unter den höchsten in der Welt: sie sind sogar höher als in Griechenland, das sich am Rande des Bankrottes befindet. Wladimir Terletskiy |
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