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Die Engländer wurden gerufen, die Pferdeställe der Industrie im Ural auszuräumen

Die Engländer wurden gerufen, die Pferdeställe der Industrie im Ural auszuräumen

03.12.2010 — Analyse


Es wurde der Manufacturing Technologies Association von Großbritannien (MTA) von der Regionalregierung Swerdlowsk ein Angebot unterbreitet, in Jekaterinburg ein Gemeinschaftsunternehmen zur Überholung von Werkzeugmaschinen für die spanabhebende Metallbearbeitung zu gründen. Wie es der Berichterstatter von "RusBusinessNews" herausfand, seien die Engländer unter einer harten Konkurrenz zu chinesischen Maschinenherstellern daran interessiert, den russischen Maschinenpark zu modernisieren, aber dabei nicht bereit an einem Gemeinschaftsunternehmen zu beteiligen. Die Hauptursachen seien eine niedrige Bonität der Uraler Maschinenbaubetriebe sowie hohe Länderrisiken Russlands.

Die Betriebe, welche ihren Sitz im Mittelural haben, verfügen insgesamt über einige Hundert. Tausend Maschinen. Die meisten davon stammen aus Sowjetzeiten und sind ersatzbedürftig. Laut Angaben des stellvertretenden Ministers für Industrie und Wissenschaft der Region Swerdlowsk Valeri Turlajew sei der Import von Maschinen und Ausrüstung in die Region im Zeitraum 2006-2009 um das Vierfache gestiegen. Grundsätzlich aber wurden billige Universalmaschinen aus China, Türkei, Südkorea und Taiwan gekauft. Die Investitionen in neue Maschinen haben in 2009 113 Mio. USD betragen - einen äuβerst bescheidenen Beitrag, der für eine tatsächliche Bereitschaft von Maschinenbauern spricht, den Maschinenpark modernisieren zu lassen.

In letzter Zeit sind im Mittelural manche Unternehmen entstanden, die sich der Rekonstruktion von Maschinen zugewandt haben. Die Region verfügt über eigene Forschungsinstitute und -betriebe, welche in der Lage sind die Software für Maschinen zu entwickeln sowie notwendige Ausrüstungen und Werkzeug herzustellen. Aber auf eine solche Art werden nur einzelne Maschinen modernisiert, was aber der Regionalregierung Swerdlowsk, die ihre Investitionsabsichten in Höhe von 1 Milliarde Euro im Maschinenbau bis zum 2015 angekündigt hat, gar nicht passt.

Zuallererst muss was mit den schweren Bearbeitungszentren, die es in den örtlichen Betrieben viele gibt, unternommen werden. Um diese mit modernen Steuerungssystemen ausstatten zu können, muss eine fließende Rekonstruktion aufgenommen werden. Die regionalen Staatsbehörden haben eine Entscheidung getroffen auf Basis des "Uraler Forschungsinstituts für Technologie OOO" ein regionales Reparaturzentrum einzurichten, in dem die Werkzeugmaschinen für die spanabhebende Metallbearbeitung überholt und modernisiert werden, daher wurde es der MTA vorgeschlagen, daran zu beteiligen.

Die Regierung des Mittelurals rechnet damit, dass das Joint Venture auf Industriemontagen spezialisiert wird. Laut V.Turlajew können die Bestandteile zu 80% in der Region produziert werden. Ein Beweis dafür sind gemeinsame Projekte, welche von den Industriellen annonciert werden. So wird vom Werk "Iset OAO" zusammen mit Chinesen der Maschinenbau mit Einsatz von Zukaufteilen aus heimlicher Herstellung errichtet, auch die Uraler Maschinenbau-Korporation "Pumori-SIZ" hat mit der Firma OKUMA ein Abkommen über den Bau eines Maschinenbaubetriebes in Russland getroffen. Die regionalen Staatsbehörden leisten für diese Unternehmen nicht nur eine moralische Unterstützung und Beratung, sondern versprechen ihnen Präferenzen zu gewähren. Auf eine Unterstützung können die englischen Maschinenproduzenten ebenfalls rechnen. Die Hauptsache sei es der Meinung von V.Turlajew nach ein gegenseitiges ökonomisches Interesse zu finden.

Die Zukunft des Gemeinschaftsunternehmens ist aber schwerlich sichtbar. Laut Michail Malyschew, wissenschaftlicher Sekretär des Uraler Forschungsinstituts für Technologie seien die Engländer bereit, an der Modernisierung des Maschinenparks zu beteiligen, Technologien zu übergeben, aber gleichzeitig seien sie dagegen, am Gemeinschaftsunternehmen mit Stammkapital zu beteiligen. Im regionalen Programm, das für die Modernisierung des Maschinenbaukomplexes und die Werkzeugmaschinenbauentwicklung im Rahmen der Region Swerdlowsk erstellt wurde, sind die Investitionen in dieses Projekt in 2010-2011 auch nicht ausgewiesen.

M. Malyschew kann nicht abschätzen, in welcher Höhe das Geld angelegt werden muss, damit das Zentrum zu einem erfolgreichen Unternehmen werden kann: es wurde noch kein Kostenvoranschlag gemacht, wie auch der Umfang des potentiellen Marktes ermittelt. Die Vorbefragungen haben anschaulich gemacht, dass der Werkzeugmaschinenpark zu 80% veraltet ist und dass die Ausrüstung nur von einzelnen Maschinenbaubetrieben ersetzt wurde. Aber diese Auskunft ist für den Start eines ernsten Geschäftsprojektes offensichtlich unzureichend, noch dazu wird das Geld für einen technischen Audit des Maschinenparks gebraucht. Wladimir Semjonow, Präsidentenberater des Swerdlowsker Verbandes der Industriellen und Unternehmer ist überzeugt, dass die Diagnostik der Ausrüstung auf Rechnung der englischen Seite durchgeführt werden müsse. Überdies müsse ein Diagnosezentrum aus ausländischen Ingenieuren und russischen Verfahrenstechnikern, Elektronikern, Programmierern errichtet werden. Nur so ein Team, meint er, könne einen effizienten Audit durchführen, um danach die Unternehmer in der Modernisierungsnotwendigkeit des Maschinenparks überzeugen zu können.

David Smith, Business Development Direktor der MTA hat versprochen über den Vorschlag der Uraler Industriellen nachzudenken. Die Experten aber zweifeln daran, dass England zur Gründung irgendwelcher Strukturen in Russland bereitwillig sei. Die Engländer können noch den Wert ihrer Leistungen nicht bekannt geben, wovon der Auftragsumfang von diesen Dienstleistungen direkt abhängig ist. Der Gruppenleiter des Föderalen Staatlichen Einheitsunternehmens "Produktions - und Wissenschaftsvereinigung für Automatik" Wladimir Borodin sagt, dass zurzeit die Angebote der potentiellen Maschinenlieferanten von unseren Verfahrenstechnikern geprüft werden. Bei der Entscheidung werden ausschließlich die Qualität und der Preis des Angebots massgebend sein. Sie verfügen noch über keine Informationen zu den Möglichkeiten der englischen Lieferanten, obwohl der Maschinenmarkt schon längst erforscht wurde. Für heute passen den Produzenten verhältnismässig preiswerte Werkzeugmaschinen von China und von Taiwan.

Die Engländer geben zu, dass China als ein sehr starker Konkurrent gilt und streben danach, auf seinem Feld zu spielen. Die britischen Firmen bauen im Reich der Mitte Produktionsbetriebe und stellen Maschinen her, welche von den chinesischen Maschinenbauunternehmen gefragt werden. Laut Behauptung von Igor Bashenow, Direktor der MTA Vertretung in der Russischen Föderation sei der chinesische Markt einfach riesig. Der Bedarf der russischen Betriebe nach Maschinen sei ebenfalls groß. Der Auskunft der Russischen Assoziation der Hersteller von Werkzeugmaschinen und Werkzeugen "Stankoinstrument" nach werden in Russland jährlich 50 Tausend Maschinen im Wert von etwa 1 Milliarde USD verkauft. Dabei beträgt Anteil der heimischen Produktion höchstens 1%. So eine niedrige Kennzahl ist daraus zu erklären, dass die Kunden sehr anspruchsvoll in Bezug auf russische Erzeugnisse geworden sind und bemühen sich bei jeder günstigen Gelegenheit Maschinen aus dem Auslande zu brinden. Sergei Sucharew, Abteilungsleiter für zukunftsorientierte Technologien der "Pumori-Engineering-Invest OOO" behauptet, dass die Maschinenbauer bevorzugen auf den heimischen Maschinen nicht konforme Rohteile grob zu bearbeiten, da der Guß in Russland eine schlechte Qualität nach wie vor aufweist.

Obwohl den ausländischen Maschinenproduzenten keine Konkurrenz in Russland gemacht werden kann, lassen sich die Maschinen in Russland viel schwieriger verkaufen als in China. Die Nachfrage wird durch die Zahlungsunfähigkeit der russischen Betriebe sehr begrenzt. Diejenigen Betriebe, welche die Krisenzeit überlebt haben, brauchen Investitionen in die Modernisierung der Produktion. Es gibt im Lande Geld mehr als genug dafür, jedoch, meint der Minister für Industrie und Wissenschaft der Region Swerdlowsk Alexander Petrow, können die Betriebe bei den Banken keine Kredite aufnehmen aus dem Grund, daß sie sehr hoch verzinst werden, indem das Sicherungseigentum sehr niedrig taxiert wird. Darüber hinaus ist es für die Banken im Prinzip nicht wünschenswert, Kredite auf eine lange Laufzeit zu gewähren.

Alexander Trachtenberg, Direktor im Bereich Strategische Unternehmensentwicklung von "Lorri" sieht den Unterschied zwischen den ausländischen und heimischen Banken darin, dass die ersten sich als Glieder in der wirtschaftlichen Kette und die zweiten ausschließlich als Bezugsquellen bekennen. Dabei ist er überzeugt, dass den meisten Betrieben Kredite wegen der hohen Länderrisiken nicht gewährt werden: denn keiner kann voraussagen, was mit der russischen Produktion nach zwei Jahren passiert.

Der stabile Rubelkurs und eine hohe Inflation tragen der Verstärkung der russischen Währung bei, indem dadurch die heimischen Produkte konkurrenzunfähig selbst auf dem Binnenmarkt werden. Die Gewinne aus dem Verkauf der Kohlenwasserstoffe, die früher den Verbrauch förderten, werden heute für Defizitdeckung in den russischen Haushalt eingestellt. Ein schwaches BIP-Wachstum kann zu einer Stagnation der Wirtschaft führen, wodurch alle Modernisierungsprojekte eingefroren werden können. Der Vorstandsvorsitzende der Bank "VTB-24" Michail Sadornow behauptet, dass die Wirtschaft stagnieren würde, wenn das BIP-Wachstum bis auf 3% und der Erdölpreis auf 75 USD pro Barrel sinken. Diese Kennzahlen sind Russland wirklichkeitsnah wie nie zuvor.

Dem Land gelingt es nicht, die Rückgangstendenz beim Verbrauch der Metallbearbeitungsmaschinen grundlegend zu wandeln. In den letzten 20 Jahren ist Russland nach dieser Kennzahl von der zweiten Weltposition auf die 17. gefallen. Für den Bau der neuen Maschinenbaubetriebe sind kolossale Investitionen nötig, jedoch wächst der Umsatz in der Industrie nicht: selbst die russischen zahlungsfähigen Unternehmen nehmen Kredite auf, um dadurch an den ausländischen Projekten beteiligen zu können. Gerade dieser negative Trend ermögliche den Engländern der Meinung von Experten nach nicht, an der Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens zwecks der Modernisierung des Maschinenparks im Mittelural ganzheitlich zu beteiligen. 

Wladimir Terletskij

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