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Die russischen Maschinenbauer werden wieder von Chinesen behindert

Die russischen Maschinenbauer werden wieder von Chinesen behindert

02.03.2011 — Analyse


Der russische Premier-Minister Wladimir Putin leistete wieder Lobbyarbeit für den russischen Maschinenbauer "Uralmasch". Das russische Wirtschaftsministerium hat den Auftrag erhalten den russischen Markt für Bohranlagen vor billigen ausländischen Anlagen zu schützen. Die Experten sind der Meinung, dass die Antidumping-Maßnahmen auch inländische Hersteller treffen werden, da viele von ihnen Bohr- und Ölförderanlagen in Südostasien herstellen. Wie der Berichterstatter von "RusBusinessNews" festgestellt hat, sind die Maschinenbauer mit dem Geschäftsklima in China durchaus zufrieden, deswegen sollte die russische Regierung sich darum bemühen, das Wirtschaftsklima im eigenen Land zu verbessern.

Die Frage über die höheren Zölle für ausländische Bohranlagen wird nicht zum ersten Mal ausdiskutiert. Vor einiger Zeit hat die russische Regierung festgestellt, dass die inländischen Maschinenbauer geschützt werden müssen und hat dementsprechend die Einfuhrzölle auf 5-15% des Warenwertes erhöht. Danach hat man sie wieder gestrichen, da die Öl- und Gasindustrie auf die Regierung mit der Begründung, die russischen Maschinenbauer würden die Wünsche der Kunden nicht berücksichtigen und seien nicht in der Lage effiziente Anlagen herzustellen, Druck ausgeübt hat.

Die Aufhebung der Zollgebühren hatte eine positive Auswirkung, die russischen Maschinenbauer berücksichtigen mittlerweile die Kundenwünsche und rüsten die Anlagen mit gewünschten Extras auf. Doch da ist ein anderes Problem aufgetreten: die gleichen Anlagen aus Russland sind wesentlich teurer als die chinesischen und nur ein wenig billiger, als die deutschen. Die steigenden Tarife für Strom, Gas, Sprit, Metall, Transport haben der russischen Industrie das Genick gebrochen. Die Arbeitseinstellung der Chinesen tat den Rest, denn billige Arbeitskraft, niedrige Steuern und Kosten bei den Chinesen haben die Russen in eine Sackgasse gedrängt.

Igor Kolesnikow, der technische Direktor von "Bohranlagenwerk von Wolgograd" GmbH hat während eines Forums erklärt, dass die "rücksichtslose Ausbeutung" der Arbeitskräfte es den chinesischen Herstellern erlaubt, die Anlagen für die Öl- und Gasindustrie ca. 26% billiger zu verkaufen. Der Top-Manager schlug vor, die Lage durch die Einführung von Schutzzöllen zu verbessern: nach seinen Informationen betragen in den USA die Einfuhrzölle für verschiedene Warengruppen aus China zwischen 60 und 250%. Andere russische Maschinenbauer gaben sich mit den Zöllen alleine nicht zufrieden und schlugen Antidumpingmahnahmen vor, darunter die Lizenzverlängerung für die Erarbeitung der Vorkommen an die Verwendung der inländischen Anlagen zu binden, Kreditanträge für den Kauf von ausländischen Anlagen abzulehnen und die Joint Ventures zu verpflichten, ihre Bohranlagen zu mind. 75% aus den, in Russland hergestellten, Einzelteilen zu fertigen.

Die Regierung hat, wie es scheint, den Maschinenbauern genau zugehört: Premier-Minister Wladimir Putin schlug während seines Treffens mit dem Gouverneur des Swerdlowsker Gebiets Alexander Mischarin vor, den "Uralmasch", ehemals größter Hersteller von Bohranlagen in der UdSSR zu schützen. "Einige unsere Partner versuchen am unseren Markt mit Dumping-Preisen zu punkten - sagte der Premier-Minister. - Darauf muss man reagieren. Ich erwarte Vorschläge von Ihnen und dem Direktor des Werks. Eine Anweisung habe ich dem Wirtschaftsentwicklungsministerium bereits erteilt".

Die Experten sind über die Idee des Marktschutzes sehr skeptisch. Der Chef-Programmierer der "AMT" AG Josef Schrago ist der Meinung, dass die Einführung der Schutzzölle den inländischen Maschinenbauern erlauben wird die Preise für ihre minderwertige Produktion anzuheben. Eine feste Bindung der Lizenzverlängerung für die Erarbeitung der Vorkommen an die Verwendung der inländischen Anlagen wird zum selben Ergebnis führen. Die Versuche ein Kreditverbot für den Kauf von ausländischen Anlagen zu verhängen sind zum Scheitern verurteilt. Wenn der Staat Milliarden braucht, die nur als gebundener Kredit zur Verfügung gestellt werden, verhält er sich wie der letzte Taschendieb. Den Verwendungsgrad von 75% für inländische Ersatzteile zu erreichen ist unmöglich, da die Motoren, Hydraulikanlagen, Pumpen und Elektrik, die man in russischen Bohrmaschinen findet, im Ausland hergestellt werden. Sie in Russland herzustellen ist derzeit einfach unmöglich. Deswegen werden alle Einschränkungen sich auf die Qualität negativ auswirken.

Evgenij Suhow, der Geschäftsführer des Maschinenbauers "HМТ", der Bohr- und Ölförderungsanlagen herstellt, sieht überhaupt keinen Sinn in den Schutzmaßnahmen für den russischen Markt, da der chinesische Hersteller im klaren wirtschaftlichen Vorteil ist. Und es geht hier nicht nur um niedrige Steuern, oder geringe Kosten, sondern um die Sicherheit der Unternehmen vor der Tyrannei der Beamten. Der Unternehmer behauptet, dass er noch nie was davon gehört hat, dass die chinesischen Beamten ein privates Unternehmen an sich gerissen haben, was in Russland mit erschreckender Regelmäßigkeit geschieht. China überzeugt auch mit seinem Meldungssystem, denn da braucht man keine Monate und Jahre darauf zu warten, dass eine einfache Frage gelöst wird, man braucht auch keine Schmiergelder um die Fragen zu klären, oder einen Auftrag zu bekommen. Die russische Korruption führt dazu, dass die Herstellung der Anlagen in China 1.5-2.5 Mal billiger ist, als in Russland.

Der Chinabeauftragte der Sibirischen Filiale der Russischen Wissenschaftsakademie Andrej Kozhubaew behauptet, dass man in China genauso viele Zertifikate und Zulassungen beantragen muss, und die Beamten die Unternehmen mit der "eisernen Faust" lenken. Die Ausländer haben dort bestimmte Erleichterungen, man braucht nur den "Beauftragten für Kommunikation mit Behörden" zu bezahlen und schon kann man ruhig und produktiv arbeiten.

Evgenij Suhow ist davon überzeugt, dass es keinen Sinn macht über die Benachteiligung der russischen Unternehmen zu sprechen. Die Unternehmen werden solange im Nachteil bleiben, bis sich das bürokratische System des Staates ändert. Da keiner um den Chancenausgleich von russischen und chinesischen Herstellern bemüht ist, sieht E. Suhow nur in der Verlagerung der Produktion nach Südostasien einen Ausweg aus der Situation. Die "HМТ"-Gruppe hat in Schanghai ein Engineering-Zentrum gegründet, wo hochqualifizierte russische, deutsche und taiwanesische Ingenieure und Manager tätig sind. Das Zentrum ist mit der Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Ölförderungsanlangen nach Russland beschäftigt. Es ist höchstwahrscheinlich, dass Lobbyisten von "Uralmasch" genau solche Konkurrenten im Visier hatten. Denn mit solchen Konkurrenten fällt es den heimischen Maschinenbauern schwer ihre nicht effiziente Arbeit zu erklären.

Die Experten behaupten, dass man die "frechen Russen" bestrafen kann, die ihre Unternehmen vor den gierigen Beamten schützen. Doch dies wird "Uralmasch" nichts nützen. Josef Schrago ist sich sicher, dass solange der Chinese 2 Mal weniger Lohn, als der Russe bekommt, aber in gleicher Zeit 4 Mal mehr Produkte gleicher Qualität, wie der Russe, herstellen kann, "Uralmasch" am Rande des Marktes bleiben wird: "Die Produktivität unserer Maschinenbaubetriebe ist so niedrig, dass man sie durch die Wirtschaftskrise alleine nicht erklären kann. Und solange sie so niedrig bleibt, wird niemand in unsere Maschinenbaubetriebe investieren. Wenn einer doch investieren wird, wird er überteuerte Produktion, die vor 30 Jahren hergestellt wurde, erhalten".

Wladimir Terletzkij

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