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Der Bernsteinschatten der uralischen Smaragde

Der Bernsteinschatten der uralischen Smaragde

09.03.2011 — Analyse


Die Zentrale für Nutzung der Bodenschätze von Russland wird im März bekanntgeben, wer mit der Abbau des Malyschevskoe Smaragdvorkommens beauftragt wird. An der Ausschreibung nehmen 2 Unternehmen, die "Malyschevskaya Bergbauunternehmen" GmbH und das staatliche Unternehmen "Kaliningrader Bernsteinkombinat", welches das Insolvenzverfahren überstanden hat, teil. Die regionalen und die örtlichen Behörden leisten viel Lobbyarbeit für die Kaliningrader. Sie hoffen, dass das staatliche Unternehmen den Abbau des Smaragdvorkommens, welches seit 1995 stillgelegt ist, organisieren kann. Doch der Berichterstatter von "RusBusinessNews" hat festgestellt, dass diese Hoffnungen wohl nicht erfüllt werden, der Betrieb aus Kaliningrad ist hoffnungslos veraltet und wird in den nächsten Jahren damit beschäftigt sein seine eigene Produktionslinie zu modernisieren.

Das Malyschevskoe Smaragdvorkommen gilt als das größte in Europa (Erzreserven von 11,5 Millionen Tonnen), und die Steine als die reinsten der Welt. Deswegen bracht eine echte Schlacht nach der Ankündigung der Privatisierung der Mina im Jahr 1993 aus. Das Komplex, welches dem Ministerium für Nuklearenergie gehörte wurde geteilt, die Fabrik hat der Staat behalten, die Mine wurde zur "Smaragdmine von Ural" AG. Die Eigentümer haben den Abbau der Smaragde organisiert, doch sie konnten diese nicht verkaufen, weil sie keine Lizenz hatten. Die Aktiengemeinschaft ging pleite, und im Jahre 1995 wurde der Edelsteinabbau stillgelegt.

Im Jahre 1999 wurde das Recht der Minennutzung von der russisch-irländischen "Zelen kamen" AG erworben. Dort trat als Partner der "Smaragdminen von Ural" AG die Offshore-Gesellschaft Cabal development Ltd auf. Im Jahre 2003 hat die mit der Gesellschaft affiliierte "Norfin" GmbH die Aktien der "Smaragdminen von Ural" erworben und war nun der einzige Eugentümer der "Zelen Kamen" AG. Als Investor hat Cabal im Jahre 2004 die kanadische Verwaltungsgesellschaft TZAR Emerald Corporation hinzugezogen, deren Aktien den Privatpersonen (47,5%), JP Morgan (12%), ODL Nominees (15%), Firebird Group (10%) und anderen gehören. Die vielen mit "Zelen kamen" gemeinsamen Offshore-Fonds sprechen dafür, dass TZAR Emerald keine wirkliche kanadische Gesellschaft ist.

Im Jahre 2005 äußerte die Regierung des Swerdlowsker Gebiet ihre Unzufriedenheit mit dem Investor. Wie die Beamten behauptet haben, beschäftigte sich "Zelen kamen" mit dem Abbau der alten Schächte und verkaufte die Berylle ins Ausland. Außerdem waren die Beamten mit dem Investitionsvolumen unzufrieden, statt den zugesagten 3,9 Millionen US-Dollar hat die Gesellschaft im Jahr 2004 lediglich 621 Tausend investiert Im Jahre 2007 haben die Beamten mit dem Lizenzentzug gedroht, und Anfang des Jahres 2008 ihre Drohung wahrgemacht. Jaroslaw Kitchalo, der Leiter der Lizenzabteilung für feste Mineralien erklärte, dass man der "Zelen kamen" AG die Lizenz wegen der Nichterfüllung der Lizenzbedingungen, oder offen gesagt, weil die Eigentümer keine Smaragde abgebaut haben.

Im selben Jahr das "Kaliningrader Bernsteinkombinat" eine vorläufige Lizenz erhalten. Der Leiter des Betriebs Jurij Mukhin berichtete den Medien, dass er das Vorkommen in einem schrecklichen Zustand übernommen hat: TZAR Emerald hat, nach seinen Angaben, die Mine abgegeben und die über 500 Arbeiter alleine gelassen, und damit die Existenz des einzigartigen Vorkommens gefährdet. Der Top-Manager erklärte, dass er alle Mitarbeiter eingestellt hat und jetzt versucht den Betrieb wieder ins Rollen zu bringen, wofür er monatlich Millionen von Rubel ausgibt.

Doch, wie eine Expertenumfrage gezeigt hat, übertrieb Jurij Mukhin seine Rolle ganz gewaltig. Der Direktor des Bergbauinstituts der Russischen Wissenschaftsakademie Sergej Kornilkow beantwortete die Frage, ob TZAR Emerald die Mine wirklich ruiniert hat, mit den Worten, dass der Staat einem Investor die Lizenz entzogen und sie einem anderen erteilt hat. Der Abgeordnete der Staatsduma des Malyschevsky Bezirks Wassilij Fofonow erklärte in einem Gespräch mit dem Berichterstatter von "RusBusinessNews", dass die Hoffnungen der Einwohner von Malyschev mit dem kanadischen Investor verbunden waren, denn er hat über 200 Menschen eingestellt, die "Yuzhnaja" Zeche aufgebaut genommen hat, und war kurz davor die "Zentralnaya" Zeche in Betrieb zu nehmen.

Nach der Kritik von regionalen Behörden hat TZAR Emerald das Investitionsvolumen rasant vergrößert, nach Angaben der Unternehmensführung wurden im Jahr 2005 über 78 Millionen Rubel, und im Jahr 2006 105 Millionen Rubel, von welchen 53,7 in den Aufbau der Mine gingen, investiert. Die Bewohner von Malyschev haben an die Zukunft des Unternehmens geglaubt und haben in den Banken Verbraucherkredite genommen, was sie später sehr bereut haben, nach dem Eigentümerwechsel wurde viel Personal entlassen und der Strom abgestellt.

W. Fofonow behauptet, dass "Kaliningrader Bernsteinkombinat" keinen Abbau der Smaragde begonnen hat, und versprach lediglich in den nächsten 2-3 Monaten mit dem Abbau zu beginnen. Die Ergebnisse der Tätigkeit des Unternehmens kann heute keiner finden, obwohl Jurij Mukhin mehrmals behauptet hat, dass man über 10 Kilo Smaragde abgebaut hat.

Jaroslaw Kitchalo bestätigte im Gespräch mit "RusBusinessNews", dass TZAR Emerald die Zeche tatsächlich rekonstruiert und die Anlagen erneuert hat, der Kaliningrader Betrieb aber lediglich den Bergabbau aufrecht erhält. Der stellvertretende Leiter des Departement für Bodenschätze in dem Föderationskreis Ural Nikolai Kokorin behauptet seinerseits, dass der Kaliningrader Betrieb den Abbau der Smaragde betrieben hat, dabei betont er, dass die vorläufige Lizenz nicht verlängert wurde, weil der Betrieb keine Abschlussberichte über den Abbau der Smaragde vorgelegt hat.

Die Mitarbeiter der Malyschevskaya Mine erzählen anonym, dass die Leitung des Bernsteinkombinats die Gerüchte über ihre Rolle absichtlich verbreitet, um sich auf der Mine zu behaupten. Der Staat hat höchstwahrscheinlich vor das Malyschevskoe Vorkommen zu privatisieren, deswegen wurde der "Zelen kamen" AG auch die Lizenz entzogen. Der Bürgermeister der Siedlung Oleg Kabanow ist der Meinung, dass das Vorkommen dem Staat gehören sollte. Er hofft darauf, dass der Kaliningrader Bernsteinbetrieb die Ausschreibung gewinnen und mit dem Abbau beginnen wird. Direktor der Niederlassung des "Kaliningrader Bernsteinkombinats" in der Siedlung Malyschevo Walerij Ustinow zweifelt nicht daran, seiner Meinung nach wird das staatliche Unternehmen gewinnen, weil es von der Regierung des Swerdlowsker Gebiets unterstützt wird.

Die Experten erwarten von einem Sieg des Bernsteinkombinats nichts Gutes, der Betrieb hat weder Geld, noch Erfahrung oder Marktperspektiven. Das Bernsteinkombinat kämpft selbst verzweifelt um seine Existenz, in den 90er Jahren, wurde es, genauso wie das Malyschevskoe Vorkommen privatisiert und in den Ruin getrieben. Die Nationalisierung des Kombinats hat an der Lage nichts geändert, im Jahre 2002 hatte das Kombinat 35 Millionen Rubel an Schulden. Die staatlichen Sanierungsprogramme wurden nicht verwirklicht, und im Jahre 2003 wurde der Betrieb für zahlungsunfähig erklärt. Im Jahre 2007 wurde das Insolvenzverfahren beendet, aber im Jahr 2009 schuldete der Betrieb seinen Mitarbeitern über 6,6 Millionen Rubel. Im Jahre 2010 verkündete Jurij Mukhin vor der Kaliningrader Duma, dass falls der Betreib keine finanzielle Unterstützung erhält, wird er gestoppt. Laut Angaben des Top-Managers sind die Anlagen zu 90% abgenutzt, weil in den letzten 20 Jahren keiner in den Betrieb investiert hat. Das Kombinat hat vor die Produktion zu modernisieren, wofür 900 Millionen Rubel benötigt werden. Ob man das Geld auch auftreiben wird, ist eine große Frage, der Eigentümer des Kombinats, das Finanzministerium hat dem Betrieb im Krisenjahr 2009 lediglich 22 Millionen Rubel zur Verfügung gestellt.

Seine Zukunftspläne verbindet das Kombinat mit der Bernsteinverarbeitung. Die Experten sind sich sicher, dass es schwierig, wenn nicht unmöglich wird, in dieser Branche erfolgreich zu sein. Privatdozent der Universität Konstanz Dmitrij Sakharyin bemerkte in einem Interview, dass es Jahre dauern wird, bis sich der Betrieb am Markt etabliert hat. In der Zeit, als das Kaliningrader Bernsteinkombinat stagnierte, haben die polnischen und litauischen Betriebe mit der Herstellung von Schmuck begonnen und erhebliche Marktanteile gewinnen können.

Der Bernsteinmarkt, bleibt trotz der Nationalisierung des Kaliningrader Kombinats ein Graumarkt. Der ehemalige Gouverneur des Kaliningrader Gebiets Georgij Boos hat mehrmals darauf hingewiesen, dass in der Region mehr Bernstein verkauft wird, als vom Kombinat hergestellt wurde. Die Einführung des Monopols auf die Produktion von Bernstein hat an der Sachlage nicht geändert, viele Steine werden in keinen Unterlagen vermerkt und gehen "schwarz" durch den Betrieb.

Ein ähnliches Bild kann man auf dem Smaragdmarkt beobachten. Das Malyschevskoe Vorkommen steht seit 16 Jahren still, doch die Polizei berichtet ständig über Beschlagnahmungen von großen Smaragdlieferungen aus dem Ural. Die Fahnder behaupten. Dass die Smaragde nicht nur aus den Halden, sondern auch aus der Mine selbst stammen.

Die Nationalisierung des Vorkommens wird an der Situation nichts ändern, der Staat kann den Smaragdumsatz einfach nicht kontrollieren. Man braucht sich nur daran zu erinnern, dass im Jahr 1993, als man mit der Privatisierung der Malyschevskaya Mine begonnen hat, die russische Regierung beschlossen hat über 400 Kilo Smaragde ins Ausland zu verkaufen. Als Zwischenhändler fungierte eine Tarnfirma, was schließlich zu großen Devisenverlusten geführt hat. Es ist klar, dass das Geschäft nicht im Interesse des Staates, sondern im Interesse der einzelnen Beamten abgewickelt wurde.

Die Experte sind überzeugt, dass die Interessen der Beamten der Grund für den häufigen Wechsel der Eigentümer des Vorkommens sind. Einen vernünftigen und sparsamen Eigentümer wollen die Beamten nicht haben, deswegen sollte man sich nicht wundern, wenn das Kaliningrader Kombinat, welches kein Geld hat die Ausschreibung gewinnen wird. Den Abbau der Smaragde erwartet keiner von ihm, das Wichtigste ist, das rechtzeitig Wasser aus den Schächten abgepumpt wird.

Wladimir Terletskij

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