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Industrieller Ural hält sich am hungrigen Magen fest

Industrieller Ural hält sich am hungrigen Magen fest

11.06.2010 — Analyse


Zum ersten Mal in der nachsowjetischen Geschichte Russlands wurde im Jahre 2010 die Doktrin der Lebensmittelsicherheit verfasst. Sie bestimmt den notwendigen Produktionsumfang der Hauptlebensmittel, bei denen der Staat verhältnismäßig unabhängig vom Import und den Preisschwankungen auf den Weltmärkten sein kann. Insbesondere sollen die Anteile des russischen Getreides und Kartoffeln auf dem Binnenmarkt nicht weniger als 95% sein, Milch und Milchlebensmittel sollen mindestens 90% betragen. Mit dem Fleisch sollen die Agrarier die Russen auf 85% versorgen, mit dem Zucker, Pflanzenöl und Fisch - auf 80%.

Ähnliche Werte werden auch für die Bestimmung der Versorgungsselbstständigkeit der Regionen des Landes verwendet. Jedoch sind die Föderationssubjekte, vor allem industrielle, von gesetzten Maßstäben entfernt. Gebiet Swerdlowsk gilt in diesem Sinne als am Meisten vorbildlich. Minister für Landwirtschaft und Lebensmittel der Region Ilja Bondarew hat im Interview "RusBusinessNews" über den Beitrag der lokalen Agrarier an die Auffüllung der Läden erzählt, sowie darüber, im welchen Bereich kann und will Mittlerer Ural den Ruck machen und worin er immer noch von den Lieferungen aus den anderen russischen Regionen abhängig sein wird.

- Ilja Eduardowitsch, inwiefern sind die Unternehmen des Agrokomplexes des Gebietes Swerdlowsk heute in der Lage, die Region mit den Hauptlebensmitteln zu versorgen?

- Mittlerer Ural war und bleibt traditionell industrielle Region. Deshalb hängen wir, natürlich, in vieler Hinsicht von der Ware ab, die aus anderen Föderationssubjekten und aus dem Ausland geliefert wird. Vollständig versorgt sich Gebiet Swerdlowsk nur mit Kartoffeln und Eier - auf 183% und 115% der rationalen Verbrauchnorm. Mit der Milch versorgt die örtlich geleitete Wirtschaft die Region nur auf 40% des Bedarfs, mit dem Fleisch - auf 42%, mit dem Gemüse - auf 27%, mit den Früchten - auf 15-16%, mit dem Fisch gar auf 0.7%.

Angesichts der angenommenen Doktrin werden wir uns, natürlich, mit der Entwicklung des Agrokomplexes beschäftigen. Aber die Angehensweise wird rational sein- wenn die Bananen im Ural nicht wachsen, werden wir nicht versuchen, sie zu züchten. Wir stellen vor uns die strategische Aufgabe, in erster Linie jene Richtungen zu entwickeln, die die Bevölkerung Mittleren Urals mit den frischen Lebensmitteln versorgen werden. Das sind Fleisch, Milch, Frischfisch oder Kühlfisch, Gemüse, sowie verarbeitete landwirtschaftliche Produkte. Schließlich, wird uns Kühlfisch sowieso geliefert.

- Laut den gegebenen Zahlen, entwickeln sich die Unterzweige der Agroindustrie ungleichmäßig. Also kann es keine einheitliche Lösung "für den Ruck" geben. Auf welche Weise beabsichtigt es die Region, die Disbilanz zwischen den rationellen Verbrauchsnormen und der realen, sagen wir, Fleischproduktion, zu verringern?

- Im Hinblick auf Schweinefleisch beabsichtigen wir, Selbstversorgung in der allernächsten Zeit zu erreichen und zwar mit dem Betriebsstart auf volle Kannleistung der Schweinbetriebs "Gornouralskiy" (gehört zum Kombinat "Guter Geschmack") und "Ural" (gehört der "Sibirischen landwirtschaftlichen Gruppe"). Mit dem Rindfleisch ist es komplizierter. Zurzeit beschäftigen sich in der Region nur drei Unternehmen unmittelbar mit der Fleischviehzucht. Noch ein Paar spezialisieren sich auf Milch und produzieren Rindfleisch nur als Nebenprodukt. Insgesamt decken alle landwirtschaftlichen Betriebe, die sich auf die eine oder andere Art mit dem Fleisch beschäftigen, etwa 22 % des rationalen Bedarfs an Fleisch. Bereich Fleischviehzucht befindet sich auf dem Anfangsstadium der Entwicklung und deshalb fordert eine besondere Unterstützung.

Wir arbeiten zurzeit an zwei Projekte, die sich mit der Bildung der neuen Viehzuchtkomplexe beschäftigen. Insbesondere eins von ihnen wird in Nizhniy Tagil als Projekt im Rahmen des Entwicklungsprogramms der Monostädte Russlands erscheinen. Durch die neue Produktion werden wir nicht nur die Produktionsleistung vergrößern, sondern auch Arbeitsplätze in den Territorien schaffen, die von der Wirtschaftskrise betroffen sind.

Generell gibt es im Gebiet Swerdlowsk alles für die Züchtung von Fleischvieh. Für sein Weiden steht das schöne Wetter 5-6 Monate im Jahr. Im Vergleich zum benachbarten Gebiet Tscheljabinsk ist die Feuchtigkeit bei uns durchschnittlich 60 % höher und das Gras wächst besser, im Gebiet Swerdlowsk gibt es ausgezeichneten Auen und Weiden. Außerdem werden einige Standorte angeschaut, wo ein Betrieb für die Viehzüchtung aufgestellt werden könnte. Vor kurzem war die Delegation des Landwirtschaftsministeriums und der Swerdlowsker Agrarier im Gebiet Tscheljabinsk auf einem ähnlichen Betrieb, wo die Kühe einer edlen Herefordfleischart gehalten werden. Aber dieses Projekt ist ziemlich komplex, die Investitionen in die Bildung und Entwicklung der Fleischherden rentieren sich nicht früher, als in 3 Jahren. Deshalb brauchen wir einen finanziell starken Investor - wir verhandeln jetzt mit einigen Gesellschaften.

- Gibt es mit dem Geflügelfleisch auch so eine schwierige Situation?

- Heute versorgt die lokale Geflügelindustrie die Region ungefähr auf 50%. Im Jahr 2009 wurde auf den Geflügelgroßfarmen etwa 100 Tausend Tonnen Hühnerfleisch produziert. Bis zu 2013 stellen wir vor uns die Aufgabe, diese Werte zu verdoppeln. Ausgehend von den Möglichkeiten der im Betrieb sich befindenden Geflügelgroßfarmen, können wir das Selbstversorgungsniveau von bis zu 70 % erreichen. Es ist geplant, restliche 30 % mit dem Truthennefleisch zu decken. In diesem Jahr sollen auf der "Borodulinskiy" GmbH die ersten 170 Tonnen Fleisch produziert werden. In der Zukunft wollen einige weitere landwirtschaftliche Betriebe sich mit der Truthennezucht beschäftigen. Bald fahren wir nach Baschkortostan, wo ein Betrieb mit dem Produktionsumfang von 30 Tausend Tonnen Truthennefleisch im Jahr eröffnet wird. Da wir die Produktion tatsächlich von Null an beginnen, ist es uns wichtig, an den Nachbarn ein Beispiel zu nehmen.

- Und noch ein Bereich - die Milch, bis zu welchem Selbstversorgungsgrad kann die Region tatsächlich hinaufsteigen?

- Wir haben einen Zeitplan für den Bau und die Einführung von 36 Viezuchtkomplexe aufgestellt. Natürlich, trägt die Wirtschaftskrise einige Korrekturen ein, aber nichtsdestotrotz geben wir im Jahr 2010 drei Objekte bereits ab. Und ungefähr fünf davon sollen in 2011 beenden werden. Somit, wenn alle Pläne realisiert werden, können wir von den heutigen 40 % der heimischen Produktion durchaus auf 60 % der rationalen Verbrauchsnorm hochsteigen.

Goldfisch - eine kleine Karausche

- Es gibt Agrorichtungen, in denen Gebiet Swerdlowsk immer eine abhängige Region war. Zum Beispiel, in der Fischproduktion. Ihrer Meinung nach, wird es gelingen, von der äußeren Abhängigkeit in dieser Lebensmittelgruppe weg zu kommen?

- Gebiet Swerdlowsk ist in puncto Fischzucht einzigartig. Bei uns sind 5 landwirtschaftliche Betriebe für die industrielle Fischzüchtung aufgebaut und in Betrieb genommen worden. Sie befinden sich in den Warmwasserreservoiren, die sogar im Winter nicht einfrieren. Wir können den Fisch, einschließlich der wertvollen Arten, industriell züchten. Im Reftinskiy Fischbetrieb sind, zum Beispiel, tatsächlich Mutterherden aller Störe, gezüchtet worden. Dort gibt es auch Hausen mit dem Gewicht von 50-70 Kilogrammen, sowie Störe, Sterlet, und Ruderfisch. Mit einem Wort, es gibt alles, um den großen Schritt vorwärts zu machen, und somit den Produktionsumfang von Fisches und Kaviars zu vergrößern.

- Und warum hat man im Mittelural bis heute kein Fisch in den industriellen Maßen gezüchtet?

- Die Züchtung gab es, aber im kleineren Umfang. Es gab eine entsprechende Marktlage nicht. Jetzt ist eine riesige Nachfrage vorhanden, deshalb ist die Entwicklung notwendig. Wir können und sollen dem Markt Frischfisch sowie Kühlfisch und Kaviar geben - das, was wir nicht anfahren können oder was kompliziert sein wird, aus den benachbarten Regionen zu liefern. Wir beanspruchen im Fischzweig keinen Durchbruch, es wird eher "die Marke" der Agroindustrie Mittelurals.

- Noch ein Segment, in dem Gebiet Swerdlowsk abhängig bleibt, ist die Produktion des Getreides für Ernährungszwecke...

- Tatsächlich, nehmen heute die lokalen Nahrungsgetreide der festen Sorten etwa 5 % auf dem Markt ein. Auf Kosten vom Übergang auf Wintergetreide, der Einführung von neuen Sorten und der Anwendung von perspektivischen Technologien können wir diese Werte bis zu 20 % erhöhen. Aber mehr kann es kaum sein: der Weizen, der für die Lebensmittel brauchbar ist, reift unter unseren Wetterbedingungen einfach nicht aus. Es gibt ungenügend sonnige Tage, damit sie die hohe Klebstoffstuffe erreichen kann. Deshalb, denke ich, dass Mittlerer Ural auch zukünftig Getreide von außen beziehen wird. Und in den benachbarten Regionen wird es mit den geringeren Selbstkosten produziert. Es ist für uns preisgünstig, das Getreide dort einzukaufen anstatt es an Ort und Stelle zu produzieren.

Privatgeschäfte - ein Zugpferd

- Lange Zeit war russische Agroindustrie staatlich geprägt. Welcher Eigentümer überwiegt heute, und auf wen die Last der Entwicklung des Zweiges entsprechend fallen wird?

- Wenn man von den Eigentumsformen im Agrar-Industrie-Komplex spricht, so sind zurzeit 19 staatliche Unternehmen in der Region im Betrieb. Einschließlich im Bereich Geflügelproduktion, Fischzucht, Viehzucht, Milchproduktion und Bäckerei.

Im Bereich der Agroindustrie überwiegt vor allem das private Geschäft. Deshalb erwarten wir in der ersten Linie von dort Investitionen. Aber man darf, nicht vergessen, dass russische Agroindustrie traditionell zu einem subventionierten wirtschaftlichen Bereich gehört. Aus den staatlichen und regionalen Budgets werden stattliche Summen für die Unterstützung der Agrarier jährlich bereitgehalten. Und unsere Aufgabe ist es, jene Richtungen richtig zu bestimmen, wohin dieses Geld gerichtet sein wird. Zum Beispiel, ist heute in einigen Zweigen Disparität der Preise fest zu stellen. Der Wert der sozial bedeutsamen Lebensmittel wächst disproportional zu den Tarifsprüngen für die kommunalen Dienstleistungen, Brennstoff, Dünger. Im Endeffekt, zeigen sich die Selbstkosten für die Produktion höher als Ankaufspreise. Und wir kompensieren diese Disproportion mit Hilfe der Unterstützungen. So bekommen die Milchproduzenten 3-3,5 Rubeln für jedes verkaufte Kilogramm.

Die Hauptrichtung der staatlichen Politik im Bereich Entwicklung der Agroindustrie ist die Teildeckung von Kreditzinssätzen. So wird aus dem Bundesetat den Agrariern der Satz der Refinanzierung (7,75 %) kompensiert. Wenn es sich um die Projekte in der Viehzucht handelt, kompensiert das regionale Budget noch 3 %. Im Endeffekt bleibt es bei den Prozentsätzen von 12-15 % den Landwirten übrig, weniger als die Hälfte zu bezahlen. Außerdem erhalten heute Stammviehzucht, Elitesaatbau, Programme der Chemisierung und Pflanzenschutzes, Einkauf der mineralischen Dünger, sowie die Ernteversicherung eine Finanzhilfe aus dem Staatshaushalt.

Beim Vorhandensein von Mitteln im Budget des Gebietes Swerdlowsk planen wir, die Finanzhilfe für den Einkauf der Technik und der Ausstattung wieder herzustellen. Heute können viele landwirtschaftliche Betriebe die Modernisierung selbständig einfach nicht durchführen, keine Ausstattung erneuern. Mit einigen Maschinen sind sie nur auf 28-60 % versorgt.

- Angenommen wird es ein Wunder passieren - Gebiet Swerdlowsk wird bei den Schlüsselgruppen der Lebensmittel Selbstversorgung erreichen. Wird es nicht dazu führen, dass die „Lebensmittelgrenzen" zwischen den Föderationssubjekten geschlossen werden?

- Russland ist ein einheitliches Land, deshalb ist es absurd, die Grenzen von den Produzenten aus anderen Regionen zu schließen. Außerdem haben wir eine Antimonopolgesetzgebung, die die Erhaltung der Konkurrenz auf allen Märkten für alle Subjekte der Wirtschaftstätigkeit garantiert.

Der Mensch soll eine Auswahl haben: heute probiert er das Huhn aus Tscheljabinsk, morgen aus Tjumen, übermorgen - aus Swerdlowsk und danach ein importiertes Huhn. Und unsere Aufgabe, ist es, außer die hohe Qualität aller vorgestellten Waren zu kontrollieren, so zu machen, dass die Wahl der Swerlowsker Bevölkerung auf die lokale Produktion fällt, dass diese sowohl nach den geschmacklichen Qualitäten als auch nach den Preisqualitäten konkurrenzfähig ist, und auf den Regalen der lokalen Geschäfte immer vorhanden ist. Außerdem wird meiner Meinung nach, ein unbestreitbarer Konkurrenzvorteil der Ware der lokalen Produzenten darin bestehen, dass diese immer frisch auf den Markt kommen wird.

Das Interview wurde von Jewegenija Jeremina vorbereitet

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