Wirtschaft

Die Wirtschaftsspezifik des Autonomen Kreises ist mit den reichsten Erdöl- und Erdgasvorräten verbunden. In der Industriestruktur der Region macht der Erdölbergbau 89,4%, der Energiesektor 5,5%, Maschinenbau und Metallverarbeitung 2,4%, gasverarbeitende Industrie 1,6%, Holzbeschaffungs- und Holzverarbeitungsindustrie 0,24%, Baustoffproduktion 0,24% und die Nahrungsmittelindustrie 0,17% aus. Das Bruttoregionalprodukt landete 2008 bei über 2,1 Trillionen Rubel.

Öl und Gas

Nach dem Zustand vom 1. Januar 2008 wurden in der Region Jugra 278 Erdöl- und Erdgasvorkommen betrieben. Das Öl und das Gas fördern in Jugra 62 Unternehmen, im Jahr 2008 wurden 277,8 Mio. t Erdöl gewonnen. Im letzten Jahr wurden 5 neue Erdölvorkommen erschlossen.

Jugra deckt die Hälfte der gesamten russischen Ölexportmenge.

Ein Viertel der in Jugra geförderten Erdölmenge entfällt auf OAO NK RosNeft, 22% auf OAO Surgutneftegas, 19,6% auf OAO NK Lukoil, 17,2% auf OAO TNK-BP. Das Öl wird vorwiegend als Rohöl aus der Region ausgeführt. Die Betriebe vor Ort bereiten jährlich 5,5 Mio. t Erdöl primär auf. Die Erdölvorräte der Region Jugra werden auf 35 bis 40 Mrd. t geschätzt.
2008 förderte man 29,9 Mrd. kbm Erdgas. Rund eine Hälfte des gesamten Gasvolumens wurde von Surgutneftegas gewonnen.

Energiesektor

Der Autonome Kreis der Chanten und Mansen zäht zu Regionen mit dem entwickelten Energiesektor. Die Basis des Sektors bilden Kraftwerke: Die beiden Kraftwerke GRES-1 und GRES-2 in Surgut und das GRES-Kraftwerk in Nishnewartowsk mit der gesamten Leistung von 8.924 MW sowie die Starkstromnetze mit der Spannung von 500, 220 und 110 kW und der Gesamtlänge von 21.532 km. Neben den größeren Kraftwerken erzeugen die Stromenergie auch autonome Diesel- und Gasturbinenkraftwerke. Die Energiewirtschaft von Jugra produziert Überkapazitäten, die in andere Regionen geliefert werden. Als Haupt- und Reservetreibstoff für alle Kraftwerke wird das Fett- und Erdgas gebraucht.
Der Hauptproduzent der Stromenergie ist das energieproduzierende Unternehmen TGK Nr. 10.
93,4% der Aktien des Unternehmens gehören dem finnischen Konzern Fortum. TGK Nr. 10 plant bis 2012 drei Blockeinheiten des GRES-Kraftwerks in Njagan mit der Gesamtleistung von 1.200 MW in Betrieb zu nehmen.

Bauwirtschaft

Das Bauwesen ist eine der wichtigsten Branchen in der Region Jugra. In diesem Sektor sind 130.000 Menschen beschäftigt. In den letzten Jahren hat man das Bauvolumen ständig gesteigert: 2007 wurden 872.000 qm Wohnfläche fertig gebaut und im Jahr 2008 schon 848.000 qm.

Jedes Jahr werden in Jugra Dutzende von neuen komfortablen Häusern gebaut.

Strategisch gesehen plant die Kreisregierung in den nächsten 12 Jahren 8 Mio. qm Wohnfläche zu bauen. Deswegen wird die Gewinnung von Investitionen in die Baubranche als vorrangig gesehen.

Holzwirtschaft

Zur Holzwirtschaft von Jugra gehören die holzbeschaffenden und holzverarbeitenden Unternehmen. Der gesamte Holzvorrat beträgt 3 Mrd. kbm, inkl. 2,4 Mrd. kbm Koniferen. In den letzten Jahren werden nur 10% vom genehmigten Holzumfang gefällt. Es wird also das Programm zur Entwicklung und Umstrukturierung der Holzwirtschaft in der Region Jugra realisiert. Dieses Programm ist auf die Gründung von eigenen holzverarbeitenden Betrieben und auf die Inbetriebnahme der noch nicht erschlossenen Holzressourcen gerichtet. Aus verschiedenen Quellen werden für diese Ziele bereits 13 Mrd. Rubel investiert.

Landwirtschaft

Der wichtigste Produktionsbereich ist die Milch- und Fleischviehzucht. Die meisten Farmen verfügen über hochproduktive Rinderherden und moderne Milchverarbeitungsanlagen. Die Rentierzucht wird hier gepflegt und weiter entwickelt. Die Rentierzucht betreiben im Autonomen Kreis vier Unternehmen mit insgesamt über 15.000 Tieren.

In Jugra werden jährlich 100 t von ökologischen diätetischen Hirschfleischprodukten produziert.

Dank den spezifischen Bedingungen des Nordens können in der Region die Pelztiere wie Polar- und Silberfüchse gezüchtet werden.
In der Fischbranche sind traditionell viele Chanten und Mansen beschäftigt. Die Betriebe des Kreises fangen 9.000 t Fisch pro Jahr.